Geburtendefizit 2022 auf Rekordhoch

Das Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie IDAF e.V. äußert sich in seinem Beitrag 01/23 zu den demografischen Folgen des deutschen Geburtendefizits. Es sterben seit 1972 mehr Menschen, als geboren werden. Ganz krass zeigt sich das im Jahr 2022, wo die Statistik eine enorme Überstreblichkeit gepaart mit einem massiven Geburtenschwund bilanziert.

Demografische Ignoranz – seit Adenauer Zeiten nichts dazu gelernt?  

Bevölkerungspolitik steht z. Zt. nicht hoch im Kurs. Wer die primitive Wahrheit ausspricht, dass Bevölkerungswachstum wünschenswert, Bevölkerungsschwund tief bedauerlich ist, wird heute von einer Meute sich modern gebärdender Kritiker als Reaktionär angeprangert oder als Finsterling diffamiert. […] Die Rechnungsgrundlagen für die Altersrente zeigen eindeutig, dass die Rentenversorgung der Alten und Nicht-mehr-Arbeitsfähigen immer problematischer wird, wenn sich der Baum der Bevölkerung nicht ständig von unten her ergänzt. Es ist also klar, dass ein gewisses Maß an Bevölkerungspolitik notwendiges Element einer jeden vernünftigen Wirtschaftspolitik sein muss, die den Kinderschuhen statischen Denkens entwachsen ist und wenigstens den primitivsten Tatsachen der Dynamik Rechnung trägt.

Wilfried Schreiber: Existenzsicherheit in der industriellen Gesellschaft. Vorschläge des Bundes Katholischer Unternehmer zur Reform der Sozialversicherungen, Köln 1955, S. 34.

 

Demografische Krise: Geburtendefizit 2022 auf Rekordhoch

 

Die Krisenstimmung ist in Deutschlands Kreißsälen angekommen: Im Jahr 2022 kamen in Deutschland rund 57.000 Kinder weniger zur Welt als im Vorjahr. Während im Jahr 2021 mit über 795.000 die höchste Geburtenzahl seit den 90er Jahren verzeichnet wurde, kamen 2022 noch rund 739.000 Kinder zur Welt. Dies ist der größte Rückgang innerhalb eines Jahres seit 1991. Im Zuge der Wiedervereinigung waren die Geburtenraten in Ostdeutschland drastisch, auf historische Tiefststände abgestürzt. Zeitweise hatte Ostdeutschland die niedrigste Geburtenrate weltweit und für eine ganze Reihe von Jahren lagen die Geburtenraten unter dem (ohnehin schon niedrigen) Niveau in Westdeutschland (1).

Es war dies Ausdruck einer tiefen Verunsicherung in Ostdeutschland angesichts der Transformation des Wirtschafts- und Gesellschaftssystems. Man fürchtete um die soziale Sicherheit, obwohl das aus DDR-Zeiten stammende Kinderbetreuungssystem weitgehend erhalten blieb. Ab Mitte der 90er Jahre erholte sich die Geburtenentwicklung in den neuen Ländern und die Geburtenraten stiegen auf ein Westdeutschland vergleichbares Niveau (2). Parallel dazu wurde die (in Westdeutschland bis dato übliche) familiäre Kinderbetreuung immer stärker kritisiert, während die institutionalisierte Ganztagsbetreuung im Osten zunehmend als vorbildlich galt. Seit der 15. Legislaturperiode (2002-2005) wurde deshalb, initiiert vom Bundesfamilienministerium, die institutionelle Kinderbetreuung massiv ausgebaut.

Dieser gesellschaftspolitische Paradigmenwechsel sollte die Frauenerwerbstätigkeit steigern und zugleich die Geburtenrate erhöhen (3). Während die Erwerbstätigkeit von Müttern deutlich stieg, blieb die Geburtenentwicklung zunächst unverändert schwach. Die Lage änderte sich ab etwa dem Jahr 2014 mit einem starken Anstieg der Geburtenzahl von rund 700.000 auf annähernd 800.000 pro Jahr. Dieser Anstieg der Geburtenzahlen wurde als Erfolg der neuen Familienpolitik interpretiert, die endlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hergestellt und so die Entscheidung für Kinder erleichtert hätte (4).

Tatsächlich waren die Ursachen des deutlichen Anstiegs der Geburtenzahlen komplexer. Seine Hauptursache war, dass es mehr Frauen im sogenannten gebärfähigen Alter gab. Dies lag zum einen daran, dass (relativ) geburtenstarke Jahrgänge ins gebärfähige Alter aufgerückt waren. Zum anderen lag es an der massiven Zuwanderung, durch die die Zahl potentieller Mütter zusätzlich stieg. Die Bedeutung der Zuwanderung zeigte sich an der Geburtenrate der ausländischen Frauen, die mit über zwei Kindern weit über der von Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit lag. Die Geburtenrate deutscher Frauen blieb niedrig. Sie stieg nur leicht von 1,3 auf 1,4-1,5 Kinder pro Frau (5). In der Corona-Krise stiegen die (absoluten) Geburtenzahlen weiter, während in anderen Ländern Europas die Geburtenzahlen zurückgingen (6).

Der vermeintliche Geburtenboom in Deutschland brach erst nach der Pandemie ab. Im 1. Quartal 2022 kam es zu einem auffälligen Rückgang. Zunächst wurde der Einbruch mit der Impfkampagne im Jahr 2021 erklärt. Da die Impfung für Schwangere anfangs nicht empfohlen war, hätten manche Frauen ihren Kinderwunsch aufgeschoben (7). Nach dieser Logik hätten die Kinderwünsche später realisiert werden müssen. Eben dies ist nicht passiert, denn auch in den folgenden Quartalen blieben die Geburtenzahlen unter denen der Vorjahre. Auffallend niedrig sind die Geburtenzahlen vor allem zum Jahresende 2022.

Offensichtlich hat der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine einen regelrechten Schock ausgelöst. Wie seriöse Umfragen (z. B. von Allensbach) belegen, ist mit dem Krieg der Zukunftsoptimismus in Deutschland dramatisch geschwunden. Das öffentliche Leben ist im Krisenmodus: Äußere und innere Sicherheit, Energieversorgung, Inflation und Masseneinwanderung: Die Probleme der staatlichen Daseinsvorsorge werden immer spürbarer.

Zugleich ist die Gesundheitskrise infolge von „Corona“ nicht bewältigt. Das zeigt sich an den Sterbezahlen, die seit 2020 immer weiter gestiegen sind. Hohe Sterbezahlen und gesunkene Geburtenzahlen haben 2022 zu einem Rekordgeburtendefizit geführt: Der Überschuss der Gestorbenen über die Geborenen stieg auf fast 330.000 (8). Das entspricht der Einwohnerschaft einer Großstadt wie Bonn. Trotz dieses Schwunds werden Wohnraum und öffentliche Leistungen wie Kitaplätze immer knapper, weil die Bevölkerung durch Zuwanderung wächst. In den nüchternen, demografischen Zahlen zeigt sich eine tiefe Krise, die von den tonangebenden Eliten noch immer beschönigt, wenn nicht sogar ignoriert wird.

(1) Siehe hierzu Abbildung: Anstieg der Sterbefälle seit 2020 – Geburtenzahl blieb in der Pandemie zunächst stabil – Absturz 2022.

(2) https://www.bib.bund.de/DE/Fakten/Fakt/F07-Allgemeine-Geburtenziffer-Deutschland-West-Ost-ab-1952.html

(3) Ausführlich hierzu: Stefan Fuchs: Gesellschaft ohne Kinder. Woran die neue Familienpolitik scheitert, Wiesbaden 2014, https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-03390-3.

(4) Zur Entwicklung der Müttererwerbstätigkeit: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2023/PD23_19_p002.html. Die Entwicklung der Geburtenzahlen seit 2014 hat das Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie wiederholt analysiert und dargestellt, u. a. hier:

https://i-daf.org/newsletter/wird-die-cdu-mit-friedrich-merz-laufen-lernen/.

(5) Ebenda. Zu den Geburtenraten deutscher und ausländischer Frauen: https://www.bib.bund.de/DE/Fakten/Fakt/B43-Zusammengefasste-Geburtenziffer-Nationalitaet-ab-1991.html

(6) https://i-daf.org/newsletter/trotzt-deutschland-mit-re-traditionalisierung-der-corona-babybaisse-in-europa/

(7) https://www.bib.bund.de/DE/Presse/Mitteilungen/2022/2022-09-20-Wegen-Corona-Geburtenziiffer-seit-Jahresbeginn-abrupt-gesunken.html

(8) Siehe hierzu Abbildungen: Anstieg der Sterbefälle seit 2020 – Geburtenzahl blieb in der Pandemie zunächst stabil – Absturz 2022/In Deutschland seit 1972 mehr Geburten als Sterbefälle
– Rekorddefizit im Jahr 2022.

 

 

Offener Brief an den Kinderschutzbund

Offener Brief an den Kinderschutzbund
Deutscher  Kinderschutzbund Bundesverband e.V.
Bundesgeschäftsstelle Schöneberger Str. 15
10963 Berlin

 

 

 

Kinder schützen ist die Aufgabe des Kinderschutzbundes.

Sehr geehrter Herr Hilgers, sehr geehrte Damen und Herren,

derzeit leiden Kinder unter den politischen Maßnahmen zur Beschränkung der Kontakte mit und unter Kindern in einem bisher nicht gekannten Ausmaß, wie sie selbst in Ihrer Pressemeldung vom 12. März andeuten

Zu vermissen ist eine klare Benennung der verheerenden und nicht hinnehmbaren Situation für alle Kinder, nicht nur der nach Ihrer Definition „Benachteiligten“. Auf dieses kindeswohlgefährdende Handeln des Staates hinzuweisen, wäre Aufgabe des Kinderschutzbundes. Der Grundrechtsschutz in Art. 2 GG, der besonders auch für Kinder gilt, wäre eine hinreichende Argumentationsgrundlage.

Sie befänden sich damit auch in guter Gesellschaft mit den Verbänden der Kinderund Jugendärzte, die belegen, dass Kinder in der derzeitigen Situation dank ihres kindlichen Immunsystems keinerlei treibenden Faktor darstellen. Der Kinderschutzbund hüllt sich in dieser für Kinder äußerst bedrohlichen Situation jedoch leider in Schweigen und richtet den Blick ausschließlich auf „nach der Pandemie“, wann auch immer das sein mag.

Gleichzeitig forcieren Sie die Forderung nach sogenannten Kindergrundrechten im Grundgesetz, damit die „Berücksichtigung des Kindeswohls als ein vorrangiger Gesichtspunkt bei allen Entscheidungen, die Kinder betreffen“ von Seiten des Staates erfolgen soll.

Wie passt das zusammen? Der Staat tritt gegenwärtig die schon jetzt im Grundgesetz gerade auch für Kinder garantierten Rechte (Art.2) gedankenlos mit Füßen und Sie haben dafür als Kinderschützer nur Schweigen übrig? Wie sollen wir als Familien ernstlich glauben, dass Ihnen der Schutz der Kinder wirklich am Herzen liegt? 

Könnte es nicht vielmehr sein, dass der Kinderschutzbund zu einem verlängerten, weil staatsfinanzierten Sprachrohr der gerade herrschenden Politiker geworden ist? Wenn der Kinderschutzbund „die Verpflichtung des Staates, für kindgerechte Lebensbedingungen Sorge zu tragen“ fordert, glauben Sie nach den derzeitigen Erfahrungen ernstlich, die Staatsmacht würde sich tatsächlich für diese Forderung einsetzen?

Das Gegenteil könnte der Fall sein: Eltern, die sich derzeit für wirklich kindgerechte Lebensbedingungen ihrer Kinder einsetzen, wäre jedes Recht dazu genommen, denn die Staatsmacht könnte dann definieren, was „kindgerechte Lebensbedingungen“ sind. Kinder wären weit schutzloser als gegenwärtig einer Staatsmacht ausgeliefert, die schon jetzt bewiesen hat, dass das Wohl der Kinder unbeachtlich ist.

Als Familien fürchtenwir sehr, dass sich der Kinderschutzbund hier als Feigenblatt für die Lufthoheitswünsche der Herrschenden missbrauchen lässt.

Sabine Wüsten, Vorsitzende Bündnis Rettet die Familie

Bündnis Rettet die Familiewww.rettetdiefamilie.de                                        Vorsitzende: Sabine Wüsten, Stellv. Vorsitzender: Dr. Johannes Resch        Geschäftsstelle: Heidigweg 57a, 63743 Aschaffenburg;                                  Spendenkonto: Konto:6650; BLZ: 795 500 00; Sparkasse AschaffenburgAlzenau

Zur Lage der Kinder in der gegenwärtigen „Pandemie“

Der ehem. Rechtsanwalt, Jugendrichter und Familienrechtler Hans-Christian PRESTIEN ist damit bekannt geworden, dass er 1980 das gemeinsame Sorgerecht geschiedener Eltern für ihre Kinder durchgesetzt hat. Um die Lage der Kinder in der gegenwärtigen „Pandemie“ zu erörtern, wurde er in den Corona-Ausschuss geladen, wo er seine Sicht auf die fatalen Folgen der staatlichen Coronamaßnahmen für die junge Generation ausbreitete.

Sehen Sie sich in Sitzung 44 seinen Beitrag an von Zeitpunkt 1:27:40  bis Zeitpunkt 2:10:51

Sitzungen

Bitte unterschreiben Sie diese Petition!

Mihaela Homana hat diese Petition an Ministerpräsident W. Kretschmann und Kultusministerin S. Eisenmann (Baden-Württemberg) gestartet:

 

Sofortige Öffnung des regulären Schulbetriebs in Baden-Württemberg

 

https://www.change.org/p/ministerpräsident-und-kultusministerin-baden-württemberg-sofortige-öffnung-der-schulen-und-kindergarten

In der Petitionsbegründung finden Sie wertvolle Links zu Studien von anerkannten Wissenschaflern.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident!

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Walter Steinmeier,
in Ihrer Rede an die Nation vom 26. März 2020 haben Sie die Solidarität der Bürger beschworen und auch den Dank all jenen gezollt, die „systemrelevant“ in dieser schweren Zeit der Pandemie ihren Dienst tun in Krankenhäusern, Altenheimen und in Supermärkten. Nur leider haben Sie eine „systemrelevante“ Spezies  bei Ihrem Dank vergessen.
Das sind die Väter und Mütter, die zuhause von früh bis spät neben Heimoffice für ihre Kinder da sind. Die übernehmen jetzt schon seit Wochen nur eben mal so alle Dienste, für die sonst staatliche Hilfen bereitstehen in Kita, Kindergarten, Schule, Hort. Sie bekommen für diesen Dienst keinen staatlichen Cent. Familienarbeit, das sind Eltern in Deutschland ja gewohnt, bedeutet unserer Regierung weniger als wenig. Nicht nur, dass sie in die Sozialversicherungen Beiträge einzahlen, so als hätten sie keine Kinder, nämlich ohne Rücksicht auf die Familiengröße. Auch das Kindergeld ist zu 50% die Rückerstattung jener Steuern, die der Fiskus auf das Existenzminimum der Kinder erhebt. Zum anderen schaffen es Eltern umso weniger, sich Rentenpunkte zu erwirtschaften, je mehr Kinder sie zu versorgen haben. Altersarmut droht auch, wenn Väter und Mütter sich die Haus-und Familienarbeit fifty-fifty teilen ( wie  „Experten“ aus dem  Familienministerium honigsüß empfehlen ), solange diese Tätigkeit weniger Rentenpunkte abwirft als entsprechende Erwerbsarbeit.
Nein, Herr Steinmeier, Sie haben nicht vergessen, dass unser Gemeinwesen aus unzähligen Familien besteht. Sie wissen auch, dass unser Umlagesystem zusammenbricht, wenn immer mehr Paare auf Kinder verzichten, weil FAMILIE hierzulande nicht ohne Grund als unattraktiv gilt. Sie vergaßen nur, dass Familien ebenso„systemrelevant“ sind und genauso miserabel bezahlt werden wie alle anderen sozialen Berufe in Deutschland auch. Scham???  – Aber vielleicht lernt auch unsere Regierung aus dieser Krise, dass die Arbeit am jungen wie am alten und kranken Menschen mehr geschätzt, mehr gewürdigt und deswegen entsprechend honoriert gehört.
Wenn sich nach der Krise an der Bezahlung der Sozialberufe und der Eltern nichts ändert und diese weiterhin Sklavenarbeit für einen schäbigen Lohn verrichten müssen, so bleiben, Herr Bundespräsident, Ihre hehren Worte von Zusammenstehen und Solidarität nichts als bloßes Geplapper.
Mit freundlichem Gruß
Bärbel Fischer
ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT