Offener Brief an den Kinderschutzbund

Offener Brief an den Kinderschutzbund
Deutscher  Kinderschutzbund Bundesverband e.V.
Bundesgeschäftsstelle Schöneberger Str. 15
10963 Berlin

 

 

 

Kinder schützen ist die Aufgabe des Kinderschutzbundes.

Sehr geehrter Herr Hilgers, sehr geehrte Damen und Herren,

derzeit leiden Kinder unter den politischen Maßnahmen zur Beschränkung der Kontakte mit und unter Kindern in einem bisher nicht gekannten Ausmaß, wie sie selbst in Ihrer Pressemeldung vom 12. März andeuten

Zu vermissen ist eine klare Benennung der verheerenden und nicht hinnehmbaren Situation für alle Kinder, nicht nur der nach Ihrer Definition „Benachteiligten“. Auf dieses kindeswohlgefährdende Handeln des Staates hinzuweisen, wäre Aufgabe des Kinderschutzbundes. Der Grundrechtsschutz in Art. 2 GG, der besonders auch für Kinder gilt, wäre eine hinreichende Argumentationsgrundlage.

Sie befänden sich damit auch in guter Gesellschaft mit den Verbänden der Kinderund Jugendärzte, die belegen, dass Kinder in der derzeitigen Situation dank ihres kindlichen Immunsystems keinerlei treibenden Faktor darstellen. Der Kinderschutzbund hüllt sich in dieser für Kinder äußerst bedrohlichen Situation jedoch leider in Schweigen und richtet den Blick ausschließlich auf „nach der Pandemie“, wann auch immer das sein mag.

Gleichzeitig forcieren Sie die Forderung nach sogenannten Kindergrundrechten im Grundgesetz, damit die „Berücksichtigung des Kindeswohls als ein vorrangiger Gesichtspunkt bei allen Entscheidungen, die Kinder betreffen“ von Seiten des Staates erfolgen soll.

Wie passt das zusammen? Der Staat tritt gegenwärtig die schon jetzt im Grundgesetz gerade auch für Kinder garantierten Rechte (Art.2) gedankenlos mit Füßen und Sie haben dafür als Kinderschützer nur Schweigen übrig? Wie sollen wir als Familien ernstlich glauben, dass Ihnen der Schutz der Kinder wirklich am Herzen liegt? 

Könnte es nicht vielmehr sein, dass der Kinderschutzbund zu einem verlängerten, weil staatsfinanzierten Sprachrohr der gerade herrschenden Politiker geworden ist? Wenn der Kinderschutzbund „die Verpflichtung des Staates, für kindgerechte Lebensbedingungen Sorge zu tragen“ fordert, glauben Sie nach den derzeitigen Erfahrungen ernstlich, die Staatsmacht würde sich tatsächlich für diese Forderung einsetzen?

Das Gegenteil könnte der Fall sein: Eltern, die sich derzeit für wirklich kindgerechte Lebensbedingungen ihrer Kinder einsetzen, wäre jedes Recht dazu genommen, denn die Staatsmacht könnte dann definieren, was „kindgerechte Lebensbedingungen“ sind. Kinder wären weit schutzloser als gegenwärtig einer Staatsmacht ausgeliefert, die schon jetzt bewiesen hat, dass das Wohl der Kinder unbeachtlich ist.

Als Familien fürchtenwir sehr, dass sich der Kinderschutzbund hier als Feigenblatt für die Lufthoheitswünsche der Herrschenden missbrauchen lässt.

Sabine Wüsten, Vorsitzende Bündnis Rettet die Familie

Bündnis Rettet die Familiewww.rettetdiefamilie.de                                        Vorsitzende: Sabine Wüsten, Stellv. Vorsitzender: Dr. Johannes Resch        Geschäftsstelle: Heidigweg 57a, 63743 Aschaffenburg;                                  Spendenkonto: Konto:6650; BLZ: 795 500 00; Sparkasse AschaffenburgAlzenau

Keine Kinder – keine Kinderarmut!

Unter dem Titel „Wenn Windeln zu viel kosten“ prognostiziert der Deutsche Kinderschutzbund, dass 2030 die Hälfte der Kinder in Deutschland arm sein wird  ( Publik Forum  5 /2015 ). Für die  Ursache von Kinderarmut hat er allerdings eine skurrile Erklärung.
LESERBRIEF
Herr Hilgers vom Kinderschutzbund erklärt die rasante Zunahme der Armut von Kindern in unserem reichen Land  mit der größeren Bereitschaft sozial schwacher Bürger, (noch) Kinder zu bekommen. Zynisch! Nach dieser Logik hätten wir keine Kinderarmut, wenn auch diese Leute sich endlich das Kinderkriegen abgewöhnten! Keine Kinder – keine Kinderarmut! Obwohl sich die Geburtenzahl seit 1965 von 1,3 Mill. auf 650 000 jährlich halbiert hat, lebt heute jedes fünfte Kind in Armut (1965 war es jedes 75. Kind ). Je weniger Kinder wir haben, desto schlechter behandeln wir sie.
 
Kinderarmut ist Elternarmut.  Mit jedem neuen Kind gerät eine Familie weiter unter ihr Existenzminimum. Anstatt die Schwächeren in unserer Gesellschaft zu entlasten, müssen gerade diese prozentual am meisten von ihrem kargen Lohn abgeben, wie der Sozialrichter Jürgen Borchert in seinem Buch „Sozialstaatsdämmerung“ vorrechnet. Solange Elternschaft per Gesetz durch ungerechtfertigte Abgaben bestraft wird und sich Kinderlosigkeit per Gesetz „rentiert“, solange wird Familienarmut noch weiter zunehmen.
 
Nicht dass dieser Skandal unserer Politik neu wäre! Trotzdem ignoriert eine gnadenlose Allianz aus allen Bundesparteien standhaft den dringenden Handlungsbedarf. In Anbetracht der Milliarden, die der Finanzminister durch die seit Jahrzehnten nicht mehr geborenen Kinder einspart ( demographische Rendite ), ist die deutsche Kinderarmut sogar eine doppelte Schande!
Bärbel Fischer