Faktencheck zur Familienpolitik

Schwäbische Zeitung, 14. 03. 2011
LANDTAGSWAHL 2011

Was Sie in Ihrem Faktencheck zur Familienpolitik verbreiten, hat mit Familie im eigentlichen Sinn  wenig zu tun. Familie, das wäre die stete Verantwortung, Fürsorge und Begleitung  der Eltern für ihre Kinder, zumindest für die ersten prägenden Jahre. Dies können beruflich abwesende Eltern aber gar nicht leisten. In Ihrem Faktencheck geht es daher  lediglich darum, wie die materiellen Ansprüche der Klein- und Schulkinder ( essen, säubern, schlafen, beschäftigen, bewegen ) trotz der Abwesenheit der Eltern befriedigt werden können. Emotionale Ansprüche ( schmusen, kuscheln, wiegen, trösten, erklären etc.) bleiben per se unerfüllt, weil dazu Mama und Papa gebraucht werden. Das Augenmerk der „neuen Familienpolitik“ richtet sich in erster Linie auf den ungestörten Berufsalltag von Vater und Mutter. Die Kinder müssen deswegen durch staatliche Einrichtungen beaufsichtigt und versorgt werden. Die Gefahr, emotional unterversorgt und ohne Bindungserfahrung ins Jugend- und Erwachsenenleben zu treten, fürchten Pädagogen und Kriminologen bei Kindern, die fremdbetreut ohne echte Elternbindung aufgewachsen sind, weil niemand da war, der absolute Verantwortung tragen wollte. Deswegen darf nicht als Familienpolitik bezeichnet werden, wozu  unsere Arbeitsmarktpolitik  junge Eltern zwingt!

Maria und Joachim Heumos

Alternativlos? Nein!

Auch die Umwelt-und Familienpartei ÖDP tritt in Baden-Württemberg zur Wahl an. Mit ihrem ausgesprochen zukunftsweisenden Programm geht es ihr um Gerechtigkeit, Wahlfreiheit und Nachhaltigkeit.

So fordert die  ÖDP die Gleichwertigkeit von elterlicher Erziehungsarbeit und außerhäuslicher Erwerbsarbeit. 
1.   Erziehende dürfen weder ein „Leistungsloses Grundeinkommen“ noch ein „Bürgergeld“ , noch einen „Lohnersatz“ erhalten, sondern ihnen muss ein eigenständiges Erziehungseinkommen mit Rentenanspruch zustehen 
2.   Die Landesregierung muss eine Bundesratsinitiative zur Einführung des Erziehungsgehalts auf Bundesebene starten.
3.   Als Zwischenlösung muss das Landeserziehungsgeld weiter ausgebaut werden. Besonders für Eltern von dritten und weiteren Kindern müssen die Einkommensgrenzen und Laufzeiten deutlich angehoben werden, weil besonders für den Elternteil, der Verantwortung für die Kinder übernimmt, eine außerhäusliche Erwerbsarbeit nicht zumutbar ist.
4.   Für die Qualifizierung junger Menschen als zukünftige Eltern müssen die Themen Hauswirtschaft, Kinderpflege, Kindererziehung, Altenpflege und Familienrecht in die Bildungspläne der Schulen aufgenommen werden.
5.   Das Angebot der „verlässlichen Grundschule“ bzw. der Kernzeitbetreuung ist zu begrüßen. Die Betreuung ist aber inhaltlich so zu gestalten, dass zuhause betreute Kinder keine Nachteile bei der Entwicklung ihres Wissensstrandes haben.  
6.   Die Förderung von Teilzeitstellen und Erleichterung von Elternzeit auch für Väter.

Das zentrale politische Ziel der ÖDP ist, die Bewahrung der Lebensgrundlagen für uns und die kommenden Generationen voranzubringen. Die Partei versteht sich als die ökologische Alternative. Der Schutz des menschlichen Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tod, die Achtung von Menschenrechten und Menschenwürde und eine Politik, die auf christlichen Werten aufbaut, sind unverzichtbar. Dazu gehören auch der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser, Boden, Luft, Energie, Rohstoffen, aber auch der Umgang mit den Finanzen. Das soziale Miteinander muss gestärkt werden. Sinnvolle Arbeitsplätze für alle können geschaffen werden. Lebens-und Wirtschaftsweise müssen sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren. Das unreflektierte Wachstumsdenken muss hier grundsätzlich hinterfragt werden.“

WERTE im Spiegel der Parteien

Dankenswerterweise hat das Internetportal WERTEPOLITIK zur Landtagswahl in Baden-Württemberg am 27. März einen Überblick über die Aussagen der Wahlprogramme von CDU, SPD, FDP und GRÜNE verglichen und veröffentlicht. Wörtlich werden die Vorhaben zu folgenden Themen wiedergegeben: Ehe und Familie, Schutz des ungeborenen Lebens, Christliche Werte.

http://www.wertepolitik.de/wp-content/uploads/Vergleich-Landtagswahlprogramme-2011.pdf

Sozialreform: Mappus aufwecken!

In knapp zwei Wochen wird in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gewählt. In Rheinland-Pfalz wollen fast 40% der Abgeordneten eine Bundesratsinitiative für eine Familienfaire Sozialreform unterstützen. In Baden-Württemberg ist die Zustimmung dagegen noch verhalten. Die Parteien lavieren, wollen keine klare Stellung nehmen auf die zahlreichen Bürgeranfragen über AbgeordnetenCheck.de. Auch die CDU und ihr Ministerpräsident Mappus nicht. Dasist besonders enttäuschend, weil sich Mappus in Sonntagsreden gern als familien- und kinderfreundlich darstellt. Jetzt aber, wenn es konkret wird, weicht er einer klaren Stellungnahme aus. 

Mappus-CDU in Baden-Württemberg aufwecken: für eine familienfaire Sozialreform

Bitte schreiben Sie jetzt… 

→ an die CDU-Entscheider in Baden-Württemberg 

→ für eine familienfaire Sozialreform im Bund

→ gemeinsam mit vielen anderen  Bürgern und Familien

→ auf AbgeordnetenCheck.de

Lavieren reicht nicht. Wir brauchen eine klare Aussage pro familienfaire Sozialreform vor allem von der baden-württembergischen CDU. Erinnern wir deren Entscheidungsträger jetzt daran, daß sie mit den Stimmen der Familien zu rechnen haben. Lassen wir sie dies mit einer großen Emailwelle über AbgeordnetenCheck.de spüren.

Schreiben Sie deshalb jetzt gleich (nur ein Klick) den wichtigsten Entscheidungsträgern der CDU in Baden-Württemberg und fordern Sie diese auf, sich klar für eine familienfaire Sozialreform und eine Bundesratsinitiative dazu auszusprechen. Jetzt allen CDU-Entscheidungsträgern schreiben

Fordern Sie

Stefan Mappus (CDU) – amtierender Ministerpräsident von Baden-Württemberg und Spitzenkandidat der CDU

Peter Hauk (CDU) – Fraktionsvorsitzender der CDU in Baden-Württemberg

Wilfried Klenk (CDU) – Familienpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion in BW

jetzt mit einem Klick auf, die familienfaire Sozialreform jetzt anzupacken.

Bitte leiten Sie auch diese E-Mail an weitere interessierte Personen. Je mehr Emails den Landtag erreichen, desto aufmerksamer wird sich Stefan Mappus unseren Forderungen zuwenden.

Mit freundlichen Grüßen, Ihre

Hedwig Freifrau v. Beverfoerde

PS.: Hier können Sie die bisherigen Antworten der Landtagsabgeordneten in Baden-Württemberg lesen:Antworten Sozialreform

 

Mitmachen beim Abgeordneten-Check!

Mit folgendem Text können unsere Leser aus BW und RLP ihre Landtagsabgeordneten befragen:

Sehr geehrter Herr/ sehr geehrte Frau,

unsere Sozialsysteme sind umlagefinanziert. Was die aktive Generation einzahlt, wird sofort verbraucht. Rücklagen werden nicht gebildet. Wenn zu wenige aktive Einzahler nachwachsen, bricht das System irgendwann zusammen. Kinder zu haben und sie zu erziehen, muß demnach als gleichwertige Beitragsleistung angesehen werden wie Geldeinzahlungen.

Ich fordere Sie deshalb auf, sich im Rahmen einer verfassungskonformen Sozialreform im Bundesrat für eine Staffelung der Beitragsätze in der gesetzlichen Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung nach Anzahl der Kinder stark zu machen.

Legen Sie bitte Ihre Haltung zu dieser Frage offen. Sind Sie für oder gegen eine so verstandene familiengerechte Sozialreform?

Meine politische Unterstützung bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg werde ich stark von Ihrer Haltung in dieser Frage abhängig machen.



Machen Sie mit beim Abgeordneten-Check!

http://www.abgeordneten-check.de/karte.html?c=64&bl=7&lvl=2/

Eltern wollen keine Bevormundung

Ulrich Hoffmann aus Weißenhorn sprach zu familienpolitischen Themen

LEUTKIRCH (sz)- Beim gut besuchten Vortrag des familienpolitischen Sprechers der bayrischen ÖDP, Ulrich Hoffmann, im Saal des Hotel Post ist aufgezeigt worden, wie aus der Sicht der ÖDP eine zukunftsfeste Familienpolitik aussehen muss, die Mütter und Väter stärkt ohne sie zu bevormunden und ihnen echte Wahlfreiheit gewährleistet. Für den ÖDP-Ortsvorsitzenden aus dem schwäbischen Weißenhorn-Pfaffenhofen sind dabei die jetzige Elterngeldregelung und Hartz 4 Sätze weder gerecht, realitätsnah noch sozial. Als Ehe- und Familienseelsorger brachte Hoffmann hierzu die vielfältigen Erfahrungen aus seiner Arbeit ein, in der er zunehmend Eltern am „unteren Rand der Gesellschaft“ erleben muss. Die zudem nach wie vor zu hohen Abtreibungsziffern sah der Referent und Vorsitzende des Familienbundes im Bistum Augsburg in engem Zusammenhang mit den derzeit finanziellen Folgen einer Geburt, die sich derzeit „ oft wie ein Schadensfall auswirke“ . Dies stehe im krassen Widerspruch zu einer kinderfreundlichen Politik und dem Grundgesetz, in dem die Familie unter dem besonderen Schutz stehe.

Nach wie vor bekomme die häusliche Erziehung von Kindern nicht die Anerkennung, die sie verdiene. Für die ÖDP gilt daher der Grundsatz, dass Arbeit Zuhause wie im Betrieb im Prinzip gleichwertig sein muss. Dies ist die Grundlage für die Forderung nach einem steuer- und sozialversicherungspflichtigen Erziehungsgehalt, mit dem Eltern dann ohne wirtschaftliche Zwänge sich für Erziehung daheim oder in Tagesstätten entscheiden können und damit „wieder die Lufthoheit über ihre Kinderbetten erhalten“. Das Erziehungsgehalt sei sozial, erhalten doch Eltern mit hohem Einkommen netto erheblich weniger als Geringverdiener und die Rente entspreche dann endlich der tatsächlichen Lebensleistung und damit eher einem gerechten Generationenvertrag. Hoffmann erwartet mit der höheren finanziellen Absicherung zudem einen spürbaren Rückgang der Abtreibungen aus wirtschaftlichen Gründen. Die Finanzierung des Erziehungsgehaltes sei machbar, fließen doch Steuern und Beiträge wieder zurück sowie entfallen andere staatliche Zuwendungen. Außerdem sei unsere Zukunft, auch gemessen an einer christlichen Wertorientierung, „ohne Natur und Familie nicht möglich“.
Karl-Heinz Schweigert

"Lob dem demografischen Wandel"

Laut Heinrich Alt, Vorstand Grundsicherung bei der Bundesagentur für Arbeit, ist der demografische Wandel ( also der Kinderschwund ) der „Verbündete“  aller Frauen, erzwingt er doch über eine noch zu schaffende Kinderbetreuung  rund-um-die-Uhr  die Besetzung offener Stellen mit Müttern. „Eine Reservebank können wir uns am Arbeitsmarkt nicht leisten“, moniert er und hofft so, zwei Millionen Frauen aus den Kinderzimmern zu“ befreien“. Das würde bedeuten, dass ca. drei Millionen Kinder zusätzlich in Krippenplätzen versorgt werden müssten. Offensichtlich geht diese Rechnung für die Wirtschaft auf. Der Steuerzahler wird´s schon richten! Der Steuerzahler wird auch für die Folgeschäden aufkommen müssen.

"Familie" keine Betreuungseinrichtung mehr?

„In unseren Familien wird gearbeitet, wird betreut und wird gebildet“. Nur wird dies vonseiten staatlicher Ämter nicht mehr wahrgenommen und nicht vermerkt. „KInder, die bei ihren Eltern sind, gelten demnach als unbetreute Kinder“. Prof. Johannes Schroeter, der Vorsitzende des Bayrischen Familienbundes, wehrt sich gegen solche Sprachverfälschung und sieht elterliches Engagement veralbert und diffamiert.

http://www.freiewelt.net/nachricht-6691/%22veralberung-der-elterlichen-leistungen%22—interview-mit-prof.-johannes-schroeter.html

Frankfurter Appell

Der internationale Kongress vom 4./5. Mai in Frankfurt hat erneut die fundamentale Bedeutung der intensiven Mutter-Kind-Beziehung, v. a. in den ersten drei Lebensjahren bekräftigt. Die Zuverlässigkeit und Dauerhaftigkeit dieser Bindung prägt nachweislich in hohem Maße die emotionale, geistige und soziale Entwicklung für das ganze Leben.
Mutterentbehrung in den ersten drei Lebensjahren gefährdet die störungsfreie Entwicklung des Kindes. Daher dürfen Eltern aus finanziellen Gründen nicht gedrängt werden, ihr unter dreijähriges Kind fremd betreuen zu lassen.
Wenn dennoch außerfamiliäre Fürsorge notwendig wird, ist der Betreuung durch eine vertraute mütterliche Tagesmutter der Vorzug zu geben. Denn neueste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen: Krippenerziehung war und ist Risikoerziehung. Wenn Krippenbetreuung unvermeidlich ist, sollte ein Betreuungsschlüssel von drei Babys/Kleinstkindern pro Erzieherin und eine mehrmonatige Eingewöhnungszeit mit der Mutter gewährleistet sein.
Wir appellieren an die Gesellschaft, Mütter und Väter in dem entscheidenden primären Bindungsprozess mit ihrem Kind zu unterstützen. Der Staat ist aufgefordert, Eltern und Kindern genügend Zeit und Geld zu belassen, bzw. zur Verfügung zu stellen, um jedem Kind die ersten drei Lebensjahre in seiner Familie zu ermöglichen.

"Bildung" im Wirtschaftsvokabular

Immer lauter wird das Wehgeschrei der Wirtschaft wegen des bereits herrschenden und noch heftiger drohenden Fachkräftemangels. „Bildung-Bildung-Bildung!“ heißt die Devise. Was sich der Baden-Württembergische Industrie-und Handelskammertag  unter Bildung vorstellt,  lässt sich an den Forderungen ablesen, die er anlässlich der LANDTAGSWAHL 2011 an die künftige Landespolitik  stellt. In seinen Handlungsempfehlungen fordert er  „flächendeckende Ganztagesangebote sowie durch individuelle Förderung im schulischen Bereich zu verbessern; zudem sollte die Einführung einer Kindergartenpflicht geprüft werden. Leistungsorientierung der Lehrkräfte ist zu honorieren. Eine nachhaltige Bildungspartnerschaft mit Unternehmen ist für jede Schule eine Selbstverständlichkeit“. „Das Miteinander von Beruf und Familie ist durch bedarfsgerechten Ausbau der Kinderbetreuung zu fördern“.

http://www.bw.ihk.de/uploads/media/PM_6-2011_Positionen_zur_Landtagswahl_BW.pdf

Eine ganz andere  Vorstellung von Menschenbildung verteidigt Professor Dr. Rainer Patzlaff in seinem Interview mit Freie Welt. net