Eltern wollen keine Bevormundung

Ulrich Hoffmann aus Weißenhorn sprach zu familienpolitischen Themen

LEUTKIRCH (sz)- Beim gut besuchten Vortrag des familienpolitischen Sprechers der bayrischen ÖDP, Ulrich Hoffmann, im Saal des Hotel Post ist aufgezeigt worden, wie aus der Sicht der ÖDP eine zukunftsfeste Familienpolitik aussehen muss, die Mütter und Väter stärkt ohne sie zu bevormunden und ihnen echte Wahlfreiheit gewährleistet. Für den ÖDP-Ortsvorsitzenden aus dem schwäbischen Weißenhorn-Pfaffenhofen sind dabei die jetzige Elterngeldregelung und Hartz 4 Sätze weder gerecht, realitätsnah noch sozial. Als Ehe- und Familienseelsorger brachte Hoffmann hierzu die vielfältigen Erfahrungen aus seiner Arbeit ein, in der er zunehmend Eltern am „unteren Rand der Gesellschaft“ erleben muss. Die zudem nach wie vor zu hohen Abtreibungsziffern sah der Referent und Vorsitzende des Familienbundes im Bistum Augsburg in engem Zusammenhang mit den derzeit finanziellen Folgen einer Geburt, die sich derzeit „ oft wie ein Schadensfall auswirke“ . Dies stehe im krassen Widerspruch zu einer kinderfreundlichen Politik und dem Grundgesetz, in dem die Familie unter dem besonderen Schutz stehe.

Nach wie vor bekomme die häusliche Erziehung von Kindern nicht die Anerkennung, die sie verdiene. Für die ÖDP gilt daher der Grundsatz, dass Arbeit Zuhause wie im Betrieb im Prinzip gleichwertig sein muss. Dies ist die Grundlage für die Forderung nach einem steuer- und sozialversicherungspflichtigen Erziehungsgehalt, mit dem Eltern dann ohne wirtschaftliche Zwänge sich für Erziehung daheim oder in Tagesstätten entscheiden können und damit „wieder die Lufthoheit über ihre Kinderbetten erhalten“. Das Erziehungsgehalt sei sozial, erhalten doch Eltern mit hohem Einkommen netto erheblich weniger als Geringverdiener und die Rente entspreche dann endlich der tatsächlichen Lebensleistung und damit eher einem gerechten Generationenvertrag. Hoffmann erwartet mit der höheren finanziellen Absicherung zudem einen spürbaren Rückgang der Abtreibungen aus wirtschaftlichen Gründen. Die Finanzierung des Erziehungsgehaltes sei machbar, fließen doch Steuern und Beiträge wieder zurück sowie entfallen andere staatliche Zuwendungen. Außerdem sei unsere Zukunft, auch gemessen an einer christlichen Wertorientierung, „ohne Natur und Familie nicht möglich“.
Karl-Heinz Schweigert

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