Bei Kindern sparen – wie schäbig ist das denn!

Auch wenn schon hundertfach wiederholt, hat Prof. Martin Werding seine Studie zur Kinder-bzw. Familienarmut in die Medien gebracht. Jörg Dräger von der Bertelsmann-Stiftung verkündet, was die Spatzen seit Jahrzehnten von den Dächern pfeifen:„Mit jedem weiteren Kind wird die finanzielle Lage von Familie schwieriger.“ Dies ist seit vielen Jahren bekannt, wie der Horizontale Vergleich zeigt, den der Deutsche Familienverband jährlich errechnet:

http://www.deutscher-familienverband.de/publikationen/fachinformationen/send/2-publikationen/211-horizontaler-vergleich-2017

und

http://elternklagen.de/wp-content/uploads/2017/02/Schaubild_Horizontaler_Vergleich_Text.pdf

 

Ob dies der künftigen Koalition zu Herzen geht? In Gönnerpose will sie die Familien durch ein gesplittetes „Kindergeld“ stärken. Große Zweifel sind angebracht.

 

„Kinderreiche sind oft arm“, Schwäbische Zeitung, 8. Februar 2018

 

Leserbrief

 

Es hätte der neuen Studie gar nicht bedurft, um festzustellen dass Familien mit drei und mehr Kindern, sowie Alleinerziehende wesentlich ärmer sind als angenommen. Hatte die Facharbeiterfamilie ( Jahreseinkommen 30 000 / 2017 ) nur ein Kind, blieb ihr am Ende des Jahres 2017 ein kleines Plus von 46 Euro. Hatte sie aber vier Kinder, so verlor sie 14 666.-, also die Hälfte ihres Bruttoeinkommens ( Quelle: Deutscher Familienverband-Horizontaler Vergleich 2017). Die Familien- und Sozialverbände und selbst das  Bundesverfassungsgericht beklagen diesen Zustand seit Jahrzehnten. Jedes Jahr stellt der Armutsbericht den Anstieg der Verarmung von Kindern/Familien fest. Trotzdem geschieht nichts oder eben das Falsche.

 

Die von der künftigen Koalition in Aussicht gestellte Kindergelderhöhung von 10.- ab 2019 und weiteren 15.- für das nächste Wahljahr 2021 kann niemals die Erhöhung der Kinderkosten der nächsten Jahre auffangen, zumal sich die Eltern das Kindergeld durch ihre Steuern bereits zur Hälfte selbst zahlen. Von  knapp 39 Mrd. ausgeschüttetem Kindergeld sind 19,5 Mrd. reine Rückerstattung jener Steuern, die Eltern auf den Mindestbedarf an Kindesunterhalt einbehalten wurden ( Quelle: Familienverband der Katholiken Freiburg ).

 

Anders als beim Existenzminimum für Erwachsene erlaubt der Gesetzgeber dem Fiskus nämlich pfiffigerweise die Besteuerung des Existenzminimums von Kindern, um diese dann wohlklingend unter der Bezeichnung „Kindergeld“ wieder zu erstatten. Mithin entsprechen 184.- Kindergeld einer realen Förderung von lediglich  92.-. Solange es dem Fiskus erlaubt wird, das Kinderexistenzminimum zu besteuern, bleiben von 25.- Kindergelderhöhung nur klägliche 12,50 übrig.

 

An Kindern sparen – wie schäbig ist das denn!

 

Bärbel Fischer

ELTERNINITIATIVE FÜR FAMILIENGERECHTIGKEIT

 

Leistung wird bestraft

Der Deutsche Familienverband DFV beklagt, dass Familien von Geringverdienern skandalös  zur Kasse gebeten werden und belegt dies anhand eines Schaubilds.

Keine unserer Parteien,  auch wenn sie vor der Bundestagswahl noch so laut GERECHTIGKEIT skandieren, nimmt sich dieses Problems an. Daher müssten Familienverbände noch viel aggressiver auf die Politik zugehen, um auf das Unrecht aufmerksam zu machen.

Siehe Startseite des DFV!

 

Zugang zum Horizontalen Vergleich 2017 des Deutschen Familienverbands:

://www.deutscher-familienverband.de/publikationen/fachinformationen/send/2-pu http blikationen/211-horizontaler-vergleich-2017

 

 

Ausbeute durch Ausbeutung!

Mit strahlendem Gesicht begründet Herr Schäuble den Rekordüberschuss in seinen Kassen mit sprudelnden Steuereinnahmen durch Rekordbeschäftigung und mit niedrigen Zinsen ( Schwäbische Zeitung, 24. 02. 2017 ).

Verschwiegen hat er die staatlichen Raubzüge durch die Budgets von Familien. 

Leserbrief

 

Finanzminister Schäuble freut sich über ein Einnahmeplus bei den gesetzlichen Sozialversicherungen von 9,6 Mrd. In diesem Überschuss stecken jedoch die Milliarden, die der Gesetzgeber zu Unrecht den Familien entwendet.

Eine Familie mit zwei Kindern und einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 30.000 Euro erwirtschaftet 2017 nach Abzug von Steuern und Abgaben bereits ein Minus von über 5.000 Euro. Der Familie mit fünf Kindern fehlen trotz Kindergeld am Jahresende mehr als 19.000 Euro, also fast 2/3 ihres Bruttoeinkommens – eine Schande! ( Deutscher Familienverband /Horizontaler Vergleich )

http://www.deutscher-familienverband.de/publikationen/fachinformationen/send/2-publikationen/211-horizontaler-vergleich-2017

Es ist eine paradoxe Situation. Trotz harter Arbeit sehen sich die meisten Eltern nicht in der Lage, ihre Kinder oberhalb des Existenzminimums zu erziehen, weil der Gesetzgeber Verfassungsvorgaben kontinuierlich ignoriert. „Seit Jahren verschlechtert sich die finanzielle Situation von Familien dramatisch. Kinder und ihre Eltern werden durch eine familienblinde Abgabenpolitik in den Ruin getrieben“, so der Deutsche Familienverband.

http://elternklagen.de/wp-content/uploads/2017/02/Schaubild_Horizontaler_Vergleich_Text.pdf

 

Es sind die Sozialabgaben, die  Familien massenweise in die Armutsfalle treiben. Diejenigen, die das System des Generationenvertrages am Leben halten, werden massiv abgestraft mit einer Mehrbelastung von etwa 250 Euro je Kind und Monat.

Unser Gesetzgeber sollte sich schämen, horrende Überschüsse zu erzielen, indem er sich am Existenzminimum seiner Kinder vergreift.

Bärbel Fischer

ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT

Anmerkung: Dieser Leserbrief ging mit gleicher Post an das Finanzministerium und an das Bundesministerium für Familien.

Strukturelle Rücksichtslosigkeit gegenüber Familien – seit 1957 achselzuckend geduldet!

2001 hat das Bundesverfassungsgericht im Pflegeversicherungsurteil entschieden, dass Eltern verfassungswidrig belastet werden, weil neben den Geldbeiträgen  der gleichwertige Erziehungsbeitrag nicht berücksichtigt wird.

Der Gesetzgeber wurde damals verpflichtet, auch die Kranken- und Rentenversicherung auf die Frage der Familiengerechtigkeit hin zu prüfen. Eine wirkliche Prüfung fand nie statt. Das muss beendet werden! schlussfolgert der Deutsche Familienverband zusammen mit dem Familienbund der Katholiken, Freiburg. Bei Berücksichtigung dieses Erziehungsbeitrags würden Eltern pro Kind und Monat 238.- mehr im Geldbeutel bleiben. Das würde 2017 für die vierköpfige Familie bedeuten, dass sich ihr Manko von 5 006.- um  5 712.- verringern, sich also in ein PLUS von 706.- wandeln würde.

Die Familie mit 5 Kindern müsste dann statt auf 19 346.- „nur“ auf 5 066.- verzichten! Aber auch diese Summe ist ein Frevel an denen, die in wenigen Jahren die Last so vieler Rentner werden stemmen müssen.

Bitte machen Sie sich schlau unter www.elternklagen.de  und www.deutscher-familienverband.de