Nachgehakt: „Hart aber fair“ zum Kitastreik

 zum Thema Kitastreik als Härtetest: Passen Job und Familie zusammen?
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Nach der Sendung:

Sehr geehrter Herr Plasberg,

so sehr ich begrüße, dass Sie sich des Themas Kitastreik angenommen haben, so sehr enttäuschte mich Ihre Sendung und ließ mich völlig resigniert zurück. Wann wird denn endlich einmal diskutiert, ob Kinder ihre Mutter überhaupt entbehren  k ö n n e n ?  Frau v. Dijk sieht ihre Aufgabe darin, zu den Kleinen BINDUNG aufzubauen. Immerhin tut sie nicht so, als würde sie die Babys „bilden“. Das Gefasel von der „frühkindlichen Bildung“ hat man ja nur aus Kostengründen erfunden, denn für Bildung ist der Staat zuständig, für Bindung nicht. Bindung ist eine Sache der LIEBE. Möglicherweise liebt ein Krippenkind seine Erzieherin mehr als seine eigene Mutter, weil diese Frau den ganzen Tag präsent ist, sich mit ihm immer mal wieder beschäftigt, es tröstet, mit ihm redet, es wiegt und streichelt. Denn die Mutter ist ja im Betrieb. Vielleicht fühlt sich das Kind abends zuhause sogar am falschen Platz und sehnt sich nach den Armen der Erzieherin. Aber die ist nachts  nicht verfügbar. Wir muten unseren Kindern also tagtäglich schmerzhafte Trennungen zu. Ist das Liebe? Wie kann sich ein Kind geborgen fühlen, wenn es nicht weiß, wohin es gehört? Meiner Ansicht nach betreiben wir eine politisch gewollte und bezahlte Kultur der Lieblosigkeit, wenn wir unseren Kindern täglich zwei heftige Trennungen zumuten.

Man kann die staatlich forcierte Ganztagstrennung der Mütter von ihren Kindern auch als ein Verbrechen an den Eltern sehen. Denn man wird mit der Geburt seines Kindes nicht automatisch Mutter, sondern es braucht Zeit, bis man sein Kind kennt. Elternschaft muss eingeübt werden. Wer zu wenig Gelegenheit hat, sein Kind mit allen Regungen, Wünschen und Nöten kennenzulernen, wird sich mit Elternschaft immer schwertun, sein Kind immer wieder auch als Störfaktor wahrnehmen, sich emotional nie ganz hingeben wollen. Die Väter unseres Grundgesetzes wollten das verhindern, indem sie hoheitlich den Eltern Recht und Pflicht zur Erziehung ihrer Kinder übertrugen ( Art. 6 GG ). Heute aber werden immer mehr Eltern genötigt, schon ihre Kleinkinder in Fremdbetreuung zu geben, um ein ausreichendes Einkommen erzielen zu können – eine Verhöhnung des Grundgesetzes!

Aber das, Herr Plasberg, ist nur die emotionale oder psychologische Seite des Problems. Die politische Seite der Medaille ist genauso brutal. An Frau Schwesig konnte man erleben, wie gering ihr Verständnis dafür war, wovor die Kinderärztin warnte.  Im Gegenteil! Sie strickte aus den Bedenken von Frau Dr. Steuer knallhart  den Vorwurf, Eltern in gut und böse auseinander spalten zu wollen – ein billiges, rhetorisches Ausweichmanöver!  Als Politikerin rühmte sie sich, wieviel Geld sie für die  s t a a t l i c h e  Kinderbetreuung locker macht. Überhaupt kein Verständnis scheint sie für Elternhäuser zu haben, die ihren Kindern Trennungsnöte ersparen wollen, oder die den Elternbeitrag nicht stemmen können, weil sie nicht nur ein einziges Kind haben, oder die alternative Betreuung vorziehen. Und das sind immerhin noch 60 % aller Eltern mit kleinen Kindern. Frau Schwesig betreibt also eine Politik für eine Minderheit mit immensen Kosten auch für jene Steuerzahler, die ihre Kinder selbst erziehen oder auf eigene Kosten betreuen lassen.

Bei allem Verständnis für den überaus berechtigten Streik der kommunalen Erzieher wartete ich vergeblich auf Antworten auf meine Fragen. Ich befürchte sogar, dass von ihrer Sendung die fatale Botschaft ausging: Leute, lasst das Kinderkriegen bleiben, der Stress ist zu groß, die Arbeit ist zu wichtig, Kinder stören nur, sie müssen weg organisiert werden.

Es grüßt Sie resigniert

Bärbel Fischer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ehrlich gesagt, Herr Özdemir

Ehrlich gesagt, Herr Özdemir, meine Frau und ich waren entsetzt über Ihr mikro-demokratisches Verständnis, das Sie der Öffentlichkeit bei „hart aber fair“ zumuteten. Ein Politiker, der nicht begreift

  • dass nach Art. 3 GG alle Eltern gleich viel wert sind ( und nicht nur 1 Zehntel )
  • dass nach Art. 6 GG die Eltern zuvorderst das Recht auf Erziehung ihrer Kinder haben, und nicht die Kita
  • dass 2/3 aller Eltern in Deutschland durch Krippenausbaugesetz von der Förderung ausgeschlossen sind
  • dass nicht alle Elternhäuser so funktionieren, wie sich ein Grüner das wünscht, sondern viel bunter
  • dass demnach auch bunte Lösungen gefördert werden müssen ( Haderthauer, Kelle)
  • dass nicht die Minderheit unfähiger Eltern die Mehrheit hochfähiger Eltern dominieren darf, dieser Politiker hat uns nichts mehr zu sagen.
Nicht nur als Politiker, sondern auch Erzieher sind Sie uns suspekt geworden. Ihnen würden wir unsere Kinder nicht anvertrauen wollen, denn Sie neigen zu Abwertungen (z.B. Herdprämie) und zu Fanatismus (ins Wort fallen).

Wenn das, was Sie uns letzten Montag boten, grüne Politik sein soll, dann werden wir nie wieder GRÜN wählen. Darauf können Sie sich verlassen.

In diesem Sinne grüßen wir Sie sehr nachdenklich

N.N. (Namen dem Webmaster bekannt)

Sehr geehrter Herr Plasberg,

mein Name wird Ihnen bekannt sein. Ich bin die Frau, die am Ende Ihrer Sendung den abwertenden Begriff HERDPRÄMIE als Wertsiegel „verteidigt“ hat: „Eigener Herd ist Goldes wert.“ Danke für die Veröffentlichung!


Leider aber muss ich Ihnen im Rückblick auf Ihre Sendung unsachliche Arbeit vorwerfen, denn bereits bei der Vorankündigung sprechen Sie von Eltern, die verzweifelt sind, weil sie keinen Krippenplatz bekommen. Andererseits gibt es aber genauso viele Mütter, die verzweifelt sind, weil sie ihr Kind „abgeben“ müssen, weil sie das Geld brauchen, um über die Runden zu kommen. Viel lieber würden sie ihr Kind selbst betreuen, statt an der ALDI-Kasse zu sitzen. Von einer solchen Mutter hatten Sie keinen Einspieler vorgesehen, was ich hart und unfair fand. Allerdings wäre dieser Frau auch mit 150 Euro nicht geholfen, wohl aber mit 1000 Euro (= Krippenkosten).


Zum anderen, Herr Plasberg, fragten Sie in Ihrer Ankündigung, warum der Staat die Kindererziehung zuhause mit Geld „be-lohnt“ . Nun, von Lohn kann ja wohl kaum die Rede sein, denn für täglich 12 Stunden Arbeit an 30 Tagen kommen Sie bei 125 Euro auf einen Stundenlohn von knapp 35 Cent, was ich Ihnen im Forum vorab bereits vorgerechnet habe. Kein Wort davon in Ihrer Sendung. Es kann sich also nur um ein Anerkennungsgeld handeln, wie es in unseren fortschrittlicheren Nachbarländern gezahlt wird, die übrigens häusliche Erziehung nicht schlecht reden, wie das bei uns hämisch geschieht.


Auch fehlte der Hinweis auf das Abstimmungsergebnis 84 % : 16 % zugunsten der familiären Betreuung von U3-Kindern.


Zuletzt fand ich auch Ihre Bank nicht paritätisch besetzt mit 2 Pro- zu 3 Kontrakandidaten. Dies alles zusammen erweckt unter den Zuschauern schon den anrüchigen Eindruck, dass hier Meinung gemacht wird.


Sehr geehrter Herr Plasberg, Ganztagsbetreuung für die Kleinsten wirkt wie eine Heimunterbringung. Wer Jahrzehnte an einem Heim gearbeitet hat kennt die Schäden, die Fremdbetreuung anrichtet, zur Genüge. Für so manches Heimkind gibt es leider keine andere Lösung. Aber die Kita-Manie im OECD-Land wird schlimme Folgen haben. Darum kämpfen wir für Kinder und nicht für Arbeitsplätze.


Wenn Sie wissen wollen, was die ELTERNINITIATIVE FÜR FAMILIENGERECHTIGKEIT IM LKR. RAVENSBURG zu der Haltung der Frauenunion in Sachen Betreuungsgeld meint, dann sehen Sie sich bitte unser Internetportal an: www.familiengerechtigkeit-rv.de


Wir müssen uns die Frage stellen: Wo verbringe ich mehr Tageszeit, bei meinem Kind oder im Betrieb? Brauche ich mehr Geld oder mehr Kind? Braucht mein Kind mehr Fremdpersonal oder mehr Eltern? Die Antwort weiß wieder die Weisheit: „Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“


Seien Sie und Frau Büscher freundlich gegrüßt

i. A. Bärbel Fischer


Sehr geehrter Herr Özdemir,

da haben Sie sich und den Grünen bei Plasberg gestern aber einen Bärendienst erwiesen! Hart war die Diskussion, aber nicht fair, schon deshalb, weil sie unparitätisch besetzt war. Obwohl in der Minderheit haben Frau Haderthauer und Frau Kelle sachlich argumentiert, was man speziell von Ihnen nicht behaupten kann.

Wir misstrauen Ihrer fanatisch vorgetragenen Überzeugung, dass die optimalste Betreuung nur und ausschließlich die familienferne Krippe bieten kann. Wer drei Jahrzehnte mit psychisch und sozial geschädigten Heimkindern gearbeitet hat weiß, was kollektive Betreuung anrichtet. Die Wut, die ihnen ihre „Abschiebehaft“ macht, blockiert ihr Denken, weil ihre Emotionen verwirrt oder vernachlässigt sind. Daher sind die Kinder unkonzentriert, wenig ausdauernd, extrem reizbar , z. T. sogar hospitalisiert, etc. Als Erzieher kennen Sie ja diese Problematik. Die Hirnforschung zeigt ganz eindeutig, dass eine individuelle Betreuung dem Kind nützt, die kollektive aber meist schadet. Ganztagsbetreuung bedeutet annähernd Heimsituation.

Als Grüner kämpfen Sie doch gegen die qualvolle Massentierhaltung. Zurecht! Der Massenmenschhaltung aber stimmen Sie paradoxerweise zu, obwohl diese nicht weniger schmerzhaft ist. Massenhaltung von Kindern erzeugt den Massenmenschen, der andere denken lässt, der alles abnickt, der unkritisch dem mainstream folgt, sich unauffällig verhält und schluckt, was ihm vorgesetzt wird und brav mit dem Strom schwimmt. Wollen Sie wirklich den Mitläufer?

Schockiert aber hat uns besonders, einen Politiker erleben zu müssen, der offenbar noch nie etwas von freier Entscheidung, Gleichheitsanspruch (Art. 3 GG ) und Wahlfreiheit gehört hat. Wie konnten Sie Frau Haderthauer und Frau Kelle widersprechen, die nichts anderes wollen, als dass sich Mütter/Väter frei für die ihnen gemäße Betreuung entscheiden können. Dass sie dafür in gleicher Weise ausgestattet werden müssen wie Krippeneltern, das versteht sich in einem demokratischen System von selbst. Dass sich Vollzeiteltern mit einem Zehntel der Krippenzuwendung zufrieden geben, was einem Stundenlohn von knapp 35 Cent entspricht, ist sowieso unbegreiflich. Kein Elternpaar wird sich wegen dieser „Belohnung“ für ein Kind entscheiden. Viel besser wäre es, der Staat würde sich gar nicht in die Familien einmischen. Mit seinem Krippenangebot und dem künftigen Rechtsanspruch hat er sich inzwischen gewaltsamen Zutritt in die Privatsphäre der Bürger verschafft.

Bei einem Eziehungsgehalt nach ÖDP-Konzept für alle Eltern je nach Kinderzahl hätten wir diese unsäglichen Diskussionen nicht und könnten uns frei entscheiden, wie wir unsere Kinder betreuen. Und wir könnten unser fröhlich-quirliges Familienleben täglich genießen.

Ja, Herr Özdemir, schade für die Grünen, die in dieser Sendung einen Haufen an Symphatien eingebüßt haben ( Das Votum im Forum fiel zu 84 % für die mütterliche Betreuung aus ). Die ELTERNINITIATIVE FÜR FAMILIENGERECHTIGKEIT wird diesen Brief an Sie ins Internet stellen. Grün zu wählen wird für Eltern immer problematischer, das haben wir gestern leider zur Kenntnis nehmen müssen.

Damit grüße ich Sie kopfschüttelnd im Auftrag der vielen mit uns verbundenen Eltern hochachtungsvoll

Bärbel Fischer