Ganztagsbetreuung in BW gerät ins Wanken

Die für 2026 geplante Ganztagsbetreuung für Grundschüler ist abgesagt.  „Der Rechtsanspruch, wie er versprochen wurde, ist nicht erfüllbar.“ Es fehle an Personal, schreibt die Schwäbische Zeitung.

https://epaper.schwaebische.de/titles/leutkirch/10734/publications/5624/articles/1666672/2/3

Leserbrief

Vermutlich haben sich ganztägig berufstätige Eltern darauf verlassen, ab 2026 ihre Grundschulkinder in schulische Ganztagsbetreuung geben zu können. Damit wären sie ihre Sorge um die Betreuung ihrer Kinder losgeworden. Nun ein herber Schlag in die Zukunftspläne von Eltern.

Ganz anders der Anspruch der Kinder: Nach einem fünfstündig durchgetakteten Schultag verlangt ihr kindlicher Organismus nach Freiheit, nach Selbstbestimmung ohne Aufsicht, nach selbst gewählten Treffen mit Freunden, nach Geländespielen oder riskanten Projekten, einschließlich möglicher Blessuren. Kinder müssen ihre Grenzen austesten dürfen.

Nichts ist schädlicher für die innovative kindliche Kreativität als „Massen-Mensch-Haltung“. Sicherlich wird pädagogisch erfahrenes Personal in Betreuungseinrichtungen den Kindern Freiräume schaffen. Aber genau dieses erfahrene Personal fehlt heute. Hochdotierte Künstler, Wissenschaftler, Persönlichkeiten aus Forschung und Lehre verdanken ihre Inspiration und ihre Kreativität genau jenen Freiräumen, die sie in ihrer Kindheit und Jugend noch unbeaufsichtigt genießen konnten.

Die Frage ist also: Gönnen wir unseren Kindern tägliche Freiräume, oder takten wir sie in einen achtstündig beaufsichtigten Alltag, fern des Familientischs und fern elterlicher Anteilnahme? Bedeutet Familie heute nur noch Schlafstätte, wenn tägliche Sorgen, Fragen, Wut, Begeisterung, Trauer, Angst der Kinder bei den gestressten Eltern verspätet erst abends ankommen?

Möglicherweise profitieren unsere Kinder sogar von der mangelnden Kapazität der Behörden, indem sich ihnen Möglichkeiten auftun, um ihrem Interesse und ihrer natürlichen Kreativität endlich freien Lauf zu lassen.

Bärbel Fischer

Hirn-amputiert!

In völliger Verkennung des Zusammenhangs von Ehe und Generationenvertrag plädieren so genannte Experten naiv für eine „Ehe für alle“, ohne die fatalen Folgen für den Fortbestand der Gesellschaft ins Auge zu fassen.

Sollte der Gesetzgeber die Ehe für alle öffnen, so bedeutet dies, dass er seinen Schutzauftrag gemäß Art. 6 GG auch auf jene ausweitet, die des Schutzes gar nicht bedürfen, weil sie keinen Nachwuchs zeugen. Das Grundgesetz will mit seiner Fürsorge für Ehe und Familie unser Staatswesen über den Nachwuchs auch für die Zukunft absichern. Die beabsichtigte Gleichstellung erkennt demnach in der Elternschaft keinen Mehrwert mehr gegenüber sterilen Lebensgemeinschaften.

Wie hirnamputiert müssen die Befürworter einer „Ehe für alle“ sein, um diesen lapidaren Tatbestand zu ignorieren? Eine falsch verstandene Toleranz im Gleichstellungstaumel sorgt dafür, dass Paare sich künftig noch gründlicher überlegen, ob sie sich Elternschaft antun  wollen.

Elternschaft ist in Deutschland bereits zu einem Hobby ohne Lobby verkommen. 

 

Bärbel Fischer, ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT

 

Diskriminierungsfreie „Vielfalt der Lebensentwürfe“ ?

Pressemeldung des Verbands Familienarbeit:

UNVOLLSTÄNDIGE  VIELFALT,  06.06.2014

Anlässlich des „Diversity-Tages“ am 3. Juni veröffentlichte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, ein schwungvolles Bekenntnis zu einer diskriminierungsfrei lebbaren „Vielfalt der Lebensentwürfe“, … „damit sich alle als gleichberechtigter Teil unserer Gesellschaft fühlen“. Die Vielfalt der Herkunft und der Kulturen sieht die Ministerin als „Chance für die Zukunft Deutschlands“. Allem Rassismus, Sexismus, aller Homophobie und Diskriminierung wird auf Dauer der Kampf angesagt. So weit, so gut.

Gertrud Martin, Vorsitzende des Verbands Familienarbeit e.V. stellt dazu einige Fragen:

  •  Inwiefern kommt der traditionelle Lebensentwurf von Eltern, die ihre Kinder überwiegend    selbst erziehen wollen, in Schwesigs Vorstellung von Diskriminierungsfreiheit überhaupt vor ?
  • Was unternimmt sie, um auch diesen Lebensentwurf gleichberechtigt zu achten?
  • Ist es angemessen, Bedingungen zu schaffen, die Eltern dazu drängen, ihr Kind nach dem ersten Lebensjahr in eine Kita zu geben, damit sie beide voll erwerbstätig sein können, auch wenn ihr Lebensentwurf eigentlich die überwiegend selbstverantwortliche Erziehung der Kinder durch Vater oder Mutter vorsieht?
  • Ist die Minderbewertung der elterlichen Erziehungsarbeit bei gleichzeitiger milliardenschwerer einseitiger Förderung der Fremdbetreuung etwa keine Diskriminierung?
  • Ist es richtig, dass sich das Elterngeld als ‚Lohnersatz‘ allein an dem vor der Geburt eines Kindes erzielten Erwerbseinkommen orientiert und damit die Erziehungsleistung der Mütter und Väter, die vor einer Geburt zugunsten der Betreuung älterer Geschwister nicht mehr oder eingeschränkt erwerbstätig waren, als Nichtleistung einstuft?

Aus unserer Sicht erfolgt hier eine Bestrafung elterlichen Engagements, auf jeden Fall aber eine Diskriminierung von Eltern mehrerer Kinder. Der Verzicht auf Anerkennung und Honorierung der elterlichen Erziehungsleistung ist keinesfalls eine ‚Chance für die Zukunft Deutschlands‘. Weder Lebensentwürfe ohne Kinder noch die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit sind zu kritisieren. Aber schon angesichts der demografischen Entwicklung ist es an der Zeit, Lebensentwürfe von Müttern oder Vätern, die ihren Schwerpunkt „nur“ auf die Erziehung mehrerer Kinder legen, als gleichberechtigt anzuerkennen und finanziell ebenso abzusichern wie bei „Nur“-Erwerbstätigen, ohne dass am Ende die Altersarmut steht.“

Bundesvorstand

Vorsitzende Gertrud Martin, Tel.: 07721/56124, E-Mail: bundesvorstand@dhg-vffm.de ,

Stellv. Vorsitzende Dr. Johannes Resch, Tel.: 06346/9890628, E-Mail: Johannes.Resch@t-online.de, Web-Seite: www.johannes-resch.de

Birgit Kelle, E-Mail: bkelle@dhg-vffm.de , Web-Seite www.birgit-kelle.de

Schatzmeisterin Ulrike Rau, Tel.: 07563/2637, E-Mail: ulrike-rau@t-online.de

Beisitzerin Wiltraud Beckenbach, Tel.: 06356/963445, E-Mail: w.beckenbach@gmx.de

Beisitzer Karl Simpfendörfer, E-Mail: ksimpfendoerfer@dhg-vffm.de

Beisitzerin Silke Bürger-Kühn, Tel.: 0718164596, E-Mail: sbuergerkuehn@dhg-vffm.de

Beisitzerin Ute Steinheber, Tel.: 07051/4810, E-mail: ute.steinheber@web.de

Geschäftsstelle Gudrun Nack, Tel.: 0761/4002056, E-Mail: geschaeftsstelle@dhg-vffm.de , Vaubanallee 4, 79100 Freiburg

Internet http://familienarbeit-heute.de

Bankverbindung Volksbank Schwarzwald Baar Hegau, BLZ 69490000, Konto Nr. 25410904

IBAN: DE47 6949 0000 0025410904 BIC: GENODE61VS1

Sehr geehrter Herr Bundesverfassungsrichter…

Sehr geehrter Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts,                                         sehr geehrter Herr Professor Dr. Ferdinand Kirchhof,

als Mitglied der ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT  verfolgte ich aufmerksam Ihre Rede „Schräglage zulasten der jüngeren Generation vermeiden“ vom 29. November 2013 bei der Konrad-Adenauer-Stiftung. Unserer Initiative geht es ausschließlich um gerechte Strukturen zwischen den Generationen und innerhalb der Generationen.

Darum werde ich mit diesem Schreiben speziell auf Ihre Behauptung eingehen, heute würde in der öffentlichen Diskussion kinderlosen Mitbürgern vorgeworfen, sie erfüllten ihre Aufgabe im Gemeinwesen nicht, weil sie keine Kinder aufziehen. Das wäre dann in der Tat ein Verstoß gegen Art. 2 Abs. 1 GG, der besagt, dass der Staat sich nicht in die individuelle Lebensgestaltung seiner Bürger einmischen darf.

Es geht aber gar nicht darum zu fordern, alle Paare müssten Kinder aufziehen, sondern es geht darum, die KONSEQUENZEN für seinen persönlichen Lebensentwurf zu tragen. Hier ist leider festzustellen, dass Kinderlose sich nicht ausreichend an den Kosten beteiligen, die eine junge Generation beansprucht. Denn heute sind Familien mit Kindern zum Lastesel der Nation geworden, wie Sie unschwer dem Buch des Sozialrichters Dr. Jürgen Borchert SOZIALSTAATSDÄMMERUNG (Riemann Verlag, München 2013 ) entnehmen können. Auch Sie wissen, dass die Kinderarmut / Elternarmut rasant zunimmt, sich seit 1965 sogar versechzehnfacht hat. Bürger ohne Kinder profitieren aber enorm von den Abgaben der Eltern, ohne dass sie dies selbst weder beabsichtigen noch wissen. Denn es ist die Struktur unseres Sozialsystems, die Elternschaft bestraft und Kinderlosigkeit belohnt. Denn je mehr Kinder ein Elternpaar hat, desto mehr Abgaben fließen an den Staat. Es geht allein darum, diese skandalöse  „Schräglage“ zu beseitigen, nicht darum, Leuten ihre Kinderlosigkeit vorzuwerfen.

Nicht nur für nachwuchslose Bürger, sondern auch für uns Eltern, Herr Dr. Kirchhof, muss Art. 2 GG Geltung haben. Leider aber sehen wir, dass der Staat uns dieses Recht mehr und mehr einschränkt. Nicht nur, dass unser Sozialsystem sich weigert, unseren generativ-gesellschaftlichen Beitrag als LEISTUNG AUF DIE ZUKUNFT zu würdigen, sondern auch, dass uns weder zeitlich noch finanziell mehr gestattet wird, unsere Kinder SELBST zu erziehen. Krippenbetreuung wird mit mehr als 1000 Euro mtl. bezuschusst, während selbsterziehende Eltern leer ausgehen. Wir sehen darin einen groben Verstoß gegen die Freiheit der persönlichen Lebensgestaltung, die sich schon heute nur sehr betuchte Eltern noch leisten können.

Sehr dankbar registrieren wir, Herr Dr. Kirchhof, dass Sie die Fürsorgepflicht des Staates für Familien so hoch einschätzen. Aber dann ist der Staat auch in der Pflicht, es Paaren überhaupt zu ermöglichen, sich für Kinder zu entscheiden.

Nicht nur Eltern, sondern auch Nichteltern haben eine Verantwortung gegenüber der nachwachsenden Generation, von der sie im Alter zusätzlich profitieren. Daher müssen nicht nur Eltern, sondern auch Nichteltern die Konsequenzen für ihren persönlichen Lebensentwurf tragen. 

Dies meint jedenfalls die  ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT, vertreten durch

Bärbel Fischer

mit freundlichen Grüßen in der Hoffnung auf Ihre geschätzte Antwort.

PS: Ich lege Ihnen die Tabelle des Deutschen Familienverbandes DFV bei, die deutlich nachweist, wie dramatisch Familien mit jedem weiteren (so sehnlichst erwünschten) Kind weiter ins existenzielle MINUS abgleiten.

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Lesen oder hören Sie die ganze Rede:

http://www.kas.de/wf/de/33.36198/

 

 

ROBOTOFIX

Vorsicht Satire!

Siegreich schreiten wir voran auf dem Weg vom Homo sapiens zum Homo oeconomicus!

Schon lange beeinträchtigen Schwangerschaften  moderne berufstätige Frauen. Durch  etwaige Unpässlichkeiten beschert ihnen ihr Zustand ungewollt Ausfälle bei betrieblichen Abläufen.

Daher hat sich eine Forschungsgruppe damit beschäftigt, wie die Vereinbarkeit von Beruf und Schwangerschaft so gelöst werden kann, dass sie nicht zu Fehlzeiten und damit zur Minderung der  mütterlichen Rente führt. Mit einer Verlagerung der Schwangerschaft aus dem Mutterleib hofft man, der Lösung dieses Problems  beizukommen. Mit Hochdruck wird derzeit an einem Inkubator der Marke ROBOTOFIX  gearbeitet, der den Fötus nach dessen frühzeitiger Entnahme über neun Monate, in der Folge sogar beschleunigt auf 8 oder 7 Monate,  ex-uteral unter optimalen technischen Bedingungen ( Simulation von Wiegebewegungen und  dem Herzschlag der Mutter ) mit der nötigen  embrionalen Nahrung versorgt.

Hat man noch in den ersten Jahrzehnten des dritten Jahrtausends von Müttern geborene Säuglinge in Kinderkrippen untergebracht, so ist den Medizinern nun ein Schritt gelungen, der Mutterschaft zugunsten wirtschaftlichen Wachstums völlig entbehrlich macht. So erspart man den Frauen die, für den reibungslosen Ablauf  betrieblicher Prozesse hinderliche Leibesfülle. Auch die schmerzreiche und qualvolle Geburt und damit  die einwöchige Unterbrechung weiblicher Erwerbskarrieren lassen sich künftig gänzlich vermeiden. Der Zeugungsakt selbst kann entweder unter optimalen hygienischen Bedingungen in der Klinik vor Ort, oder aber, kostensparender außerhalb der Klinik erfolgen. Alles Weitere ist künftig der Professionalität deutscher Mediziner anheim gegeben. Die Eltern können die Fortschritte des Kindes, so sie eventuell daran interessiert sind, über die Datenbank FÖTA  ( tus-Tagesvideo) auf ihrem Computer täglich abrufen. Dies gilt bis zu dem Tag, wo das Kind reif genug für eine Krippe ist ( ca. 9+2 Monate ).

Allerdings, so warnen einige konservative Wissenschaftler, sei mit dieser Methode mit Abgängen bis zu 90 % zu rechnen. Sie behaupten allen Ernstes, der Fötus brauche außer Nahrung auch die zuversichtliche Hoffnung seiner Mutter, den innigen Mutter-Kind-Kontakt und deren Bereitschaft, sich voll und ganz auf das neue Leben zu freuen.

Andere wissenschaftliche Kapazitäten widersprechen dieser Auffassung jedoch vehement.  Elternschaft sei ein Relikt aus vergangenen Jahrhunderten, völlig überholt und gänzlich entbehrlich. Vor allem sei künftig die Vereinbarkeit von Schwangerschaft und Berufstätigkeit zu fast 100% gewährleistet und Ausfälle seien für die Betriebe kaum zu befürchten, was den Wünschen der Wirtschaft 1:1 entspreche. Für die Finanzierung der extra-uteralen Schwangerschaft steht selbstverständlich der Steuerzahler gerade!

Aus dem ROBOTOFIX  in die Krippe, aus der Krippe in den Kindergarten, aus dem Kindergarten in die Grundschule und dann in die weiterführenden Schulen und Hochschulen – so die Prognose der zukunftsorientierten gynäkologischen Wissenschaft. Endlich ist eine Kindheit ohne Eltern möglich geworden. Elternschaft war früher – heute ist sie zum Wohl gewinnbringenden Wirtschaftswachstums  absolut überwunden!

Ältere Zeitgenossen erinnern sich vielleicht noch an die Warnungen von Elternverbänden vor Schäden allzu früher Trennung von Mutter und Kind. Damals sah man in Kindern noch die potentiellen Stützen der Gesellschaft. Heute ist dieser antiquierte Anspruch passé, denn die Gesellschaft hat ausschließlich den Ansprüchen gewinnmaximierender Konzerne zu dienen. Von Werten wie Humanität, Individualität und Kreativität  hat sich die moderne Gesellschaft glücklicherweise weitestgehend verabschiedet.

Bärbel Fischer