CDU: „Unser Kompass ist unveränderlich“

zu: Schwäbische Zeitung, 15. November 2011: „Unser Kompass ist unveränderlich“

„Freiheit, Solidarität, Gerechtigkeit – diese Grundwerte prägen das Denken“ behauptete die CDU in Leipzig von sich. Ich frage: Gilt das auch für ihren Umgang mit uns Müttern?


Als leuchtendes Beispiel für wirtschaftliche Umsicht, Vorsorge und Sparsamkeit bemüht unsere Kanzlerin gerne die „Schwäbische Hausfrau.“ Ganz anderer Ansicht ist da die Frauenunion. Die traut „Haus-Müttern“ den verantwortlichen Umgang mit 100 oder 150 Euro Betreuungsgeld nicht zu und kämpft für Gutscheine. Vor der Geburt ihres Kindes durften die Frauen in Büros und an Kassen noch riesige Summen verwalten. Als Mutter haben sie offenbar schlagartig ihre ganze Kompetenz eingebüßt und sind unfähig, zu entscheiden, wie sie die 2 oder 3 Scheine verwenden. Dies ist aber nur die eine Seite der Niedertracht.


Auf der anderen Seite müssen Eltern, die ihre Kinder in die Krippe geben, für diese Kosten nur zum geringsten Teil selbst aufkommen, weil der Steuerzahler die Fremdbetreuung eines Kindes monatlich mit rund 1000 Euro sponsert. Also bleiben mindestens 700-800 Euro als Einsparung bar im Geldbeutel zurück, welche die Eltern nach eigenem Ermessen verbrauchen dürfen, ohne dass der Staat Rechenschaft für deren Verwendung fordert, auch wenn dieses Geld für Flachbildschirme, Pornos oder Schnaps ausgegeben wird. Meines Wissens gilt noch immer der Art. 3 GG, nach dem alle Menschen, also auch Mütter, vor dem Gesetz gleich sind. Trotzdem schämt sich unsere politische Frauenelite nicht, Wahlfreiheit zu heucheln, von Herdprämie zu reden und Mütter mit Gutscheinen zu bevormunden.

Christl Rädler

Pure Heuchelei!

Die Autorin Stefanie Selhorst zeigt auf, wie heuchlerisch die Kritikerinnen des baren Betreuungsgeldes aus der CDU argumentieren. Es geht ihnen gar nicht um Wahlfreiheit, sondern um Bevormundung und darum, Eltern die Verantwortungs-Fähigkeit abzusprechen.

http://www.freiewelt.net/blog-3757/heuchlerinnen-der-wahlfreiheit%2C-kritikerinnen-des-betreuungsgeldes.html

Bekenntnis zu Werten

Eugen Abler, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Bodnegg, warnte auf dem Leipziger Bundesparteitag davor, die FAMILIE dem modernen Zeitgeist zu opfern

http://www.schwaebische.de/region/oberschwaben/ravensburg/stadtnachrichten-ravensburg_artikel,-Eugen-Abler-–-heute-beim-CDU-Parteitag-morgen-im-Fernsehen-_arid,5162128.html

Frauen-UNION misstraut Müttern

Im Interview mit der WELT äußert die Hannoveraner CDU-Abgeordnete Rita Pawelski die allseits bekannten Bedenken gegen das geplante Betreuungsgeld und die Forderung, dieses, wenn überhaupt, nur in Form eines Gutscheins auszuzahlen. Dabei treten wie üblich all jene Vorwürfe gegen Mütter zutage, ihren Kindern das „Recht auf frühkindliche Bildung“ zu verweigern. Dass das Elternhaus aber die erste und wissenschaftlich anerkannte beste Bildungsstätte ist, das ignorieren unsere PolitikerInnen hartnäckig.
Ein Schreiben an Frau Pawelski macht auf die Problemlage aufmerksam:
Sehr geehrte Frau Pawelski,

mit großem Befremden las ich heute in der WELT von dem Vorhaben der UNIONS-Frauen, einer Barauszahlung des Betreuungsgeldes nicht zustimmen zu wollen. Für Sie steht also fest, Frauen können mit 100 oder 150 Euro nicht wirtschaften. Zu diesem Thema haben wir von der ELTERNINITIATIVE FÜR FAMILIENGERECHTIGKEIT uns bereits an Frau Dr. Böhmer gewandt. Wir Mütter wehren uns ganz entschieden gegen solche Diskriminierung. Siehe 25. 10. 2011

https://www.familiengerechtigkeit-rv.de/meinungen/meinungen.php

Von Frau Merkel wird gerne die „schwäbische Hausfrau“ bemüht, wenn es um Sparsamkeit, Umsicht und Vorsorge geht. Doch die Frauenunion scheint anderer Ansicht zu sein. CDU-Frauen säen Misstrauen gegenüber Müttern – eine fabelhafte Glanzleistung!

In Ihrem Interview geben Sie zu, dass viele Familien jeden Cent brauchen, und dass das Betreuungsgeld für diese eine spürbare Erleichterung im Budget wäre. Wir fragen: Wie kann es sein, dass Eltern mehrerer Kinder oder Alleinerziehende in so schlechter finanzieller Situation sind? Wir reden nicht von Geringverdienern, sondern von qualifizierten oder akademisch gebildeten Arbeitnehmern mit normalen Gehältern, die wegen ihres Kinderunterhalts weit unter die Existenzminima rutschen. Hier haben wir es mit gravierenden Versäumnissen gerade von CDU-Regierungen zu tun.

Die paar Mütter, die sich eine Nanny leisten können, wie z. B. Frau von der Leyen oder die künftigen Quotenfrauen, können Sie getrost vergessen. Sie sind sehr, sehr rar. Die Mehrzahl braucht das Geld. Ein Kapitalfehler unseres politischen Establishments ist , dass es Mehrheiten vernachlässigt und Minderheiten zur Allgemeinheit erklärt. Mit dieser Strategie lassen sich politische Planziele trefflich umsetzen, und seien sie auch noch so inhuman.

Aber nun zu Ihrer Befürchtung, Kindern würde die frühkindliche Bildungschance genommen, wenn sie nicht in die Kita gehen. Da kann Sie die Bindungsforschung, die Bildungsforschung, die Hirnforschung, die Psychologie und die Pädagogik eines Besseren belehren. Unsere Kinder erwerben sich gerade und nur im Elternhaus ihre emotionale Basis, auf welcher Interesse, Kreativität, Ausdauer, Begeisterung, Eifer und Disziplin wachsen. Fehlt diese Basis, so sind alle späteren Bildungsprogramme nutzlos. Das Elternhaus ist demzufolge die erste und beste Bildungsstätte überhaupt, weil sie individuell und liebevoll das Kind als einmalige Persönlichkeit im Blick hat. Das kann keine noch so gute Krippe leisten, weil die Erzieherinnen eben keinem der Krabbelkinder den Vorzug geben dürfen, wie das leibliche Eltern tun.

Ob Sie selbst Kinder haben oder nicht, Frau Pawelski, um Ihre politische Überzeugung zu verteidigen, müssen Sie sich notgedrungen den Erkenntnissen der Humanwissenschaft verschließen. Sie könnten aber vielleicht mutig den Schwenk wagen zu einer Einstellung, die dem Wohl unserer Kinder dient, weil diese nach Artikel 6 unseres Grundgesetzes ein biologisches Anrecht auf Präsenz, Führung und Begleitung durch ihre leiblichen Eltern haben.

Unsere letzte Frage: Was bedeuten für ein Arbeitsleben von rund 40 – 45 Jahren drei Kinderjahre? Kann es sein, dass diese drei Jahre Mütter in die Altersarmut befördern, wie von Ihrer Seite immer argumentiert wird? Wenn ja, dann handelt es sich um einen Verfassungsbruch. Denn Eltern dürfen nicht schlechter gestellt werden als Kinderlose. Damit wäre es höchste Zeit, hier die nötigen Korrekturen anzusetzen und nicht an einem lächerlich geringen Betreuungsgeld herum zu schrauben. Wenn Sie ehrlich sind, geht es hier überhaupt nicht um Geld, sondern um eine im Grunde erzsozialistische Ideologie: Frauen an die Werkbänke!

Diesen Brief, werte Frau Pawelski, werden wir über unsere Homepage im Internet veröffentlichen. Es ist der Öffentlichkeit nicht egal, was „christlich (!)“ motivierte Politikerinnen von sich geben. Wir Wähler werden zeigen, und in Baden-Württemberg haben wir bereits gezeigt, was wir von wertfreier Politik halten.

Damit grüße ich Sie im Auftrag der ELTERNINITIATIVE FÜR FAMILIENGERECHTIGKEIT IM LANDKREIS RAVENSBURG

Bärbel Fischer

 

Sehr geehrte Frau Dr. Maria Böhmer!

Zu den jüngsten Äußerungen von Frau Dr. Maria Böhmer, der Vorsitzenden der Frauen-Union, das geplante Betreuungsgeld lieber unbar und „gezielter den Müttern für den beruflichen Wiedereinstieg, die Rentenvorsorge oder für eine ergänzende Pflegeversicherung zukommen zu lassen“ :


Ich nehme Bezug auf Ihre jüngsten Äußerungen zum geplanten Betreuungsgeld (Focus online)


„Frauen, wir brauchen euch!“ tönt es uns aus Politik und Wirtschaft entgegen. Wir brauchen euch als gut ausgebildete Fachkräfte. Wir brauchen eure Kompetenzen, euer Talent, eure Kreativität. Tatsächlich: wir Frauen sind Alleskönner. Wir „stehen unseren Mann !“ als Apothekerin, Bäuerin, Lehrerin, Krankenschwester, Gastronomin, Journalistin, Bankangestellte, Verkäuferin. Wir organisieren, planen, entscheiden, verwalten riesige Summen. Kurz, wir sind autonom.


Sind wir aber Mutter geworden, und zu unserer Klugheit gesellt sich noch die Weisheit, unser Kind, unser höchstes Gut nicht vorzeitig in fremde Hände zu geben, sondern unsere Emotionalität 24 Stunden am Tag und jahrelang mit dem Kind zu teilen, dann ist auf einmal Schluss mit lustig! Wenn es darum geht, 150 Euro zu verwalten, zu entscheiden, wo und wie man das Geld am besten anlegt, oder wofür es ausgegeben wird, dann erklärt uns das politische Establishment für zu dumm, zu dämlich und für inkompetent. Dann wird über unsere Köpfe hinweg entschieden, wo man die lächerlichen 150 Euro „versteckt“, damit sie nicht etwa im Haushalt verschwinden. Die Gutscheinlösung scheint bei unseren Volksvertretern besonders beliebt zu sein.


Nun kommt das Argument, die „bildungsfernen Unterschichtfrauen“ würden das Geld für sich selbst verbrauchen, anstatt für die Bildung der Kinder. Nun frage ich Sie, warum die geplante staatliche Leistung Betreuungsgeld und nicht Bildungsgeld heißt? Doch, weil es für die mütterliche Betreuung gedacht ist. Die Erzieherinnen der Kita bekommen doch auch ihren Lohn (und keine Gutscheine)! Von Lohn kann bei dem lächerlichen Betrag von 150 Euro sowieso nicht die Rede sein, denn der Stundenlohn für die Mütter beträgt umgerechnet 62 Cent!


Um dieses Almosen geifern unsere Parlamentarier, wohl wissend, das jeder Krippenplatz den Steuerzahler 1000 Euro kostet. Um Gerechtigkeit geht es hier also nicht. Es geht, und Sie wissen das, auch gar nicht um Geld, sondern darum, den Müttern ihre Mutterschaft zu vergraulen. Schließlich sollen die Frauen ja eiligst wieder in die Betriebe, damit sie eine „ungebrochene Erwerbskarriere“ hinlegen. Und erst recht geht es nicht um das Wohl unserer Kinder. Denn sonst würde man den Müttern genügend Familienzeit und ein entsprechendes Auskommen gönnen.


Werte Frau Dr. Böhmer, wie tief sollen wir Mütter denn noch erniedrigt werden? Würden Männer das tun, so würde man sie als eingefleischte Machos verachten. Aber es sind ja gerade Politikerinnen wie Sie, Frau v.d. Leyen, Frau Schwesig und viele andere, die uns Mütter demütigen. Ist das Solidarität unter Frauen? Sind das die hehren Ziele der Gleichberechtigung? Vielleicht befasst sich die Gleichstellungspolitik einmal mit der Ungleichbehandlung unter Frauen und der Diskriminierung von jungen Müttern. Da gibt es viel zu tun, Frau Dr. Böhmer!


Daher möchte ich Ihnen, als der Vorsitzenden der Frauen-Union, dringend ans Herz legen, die Autonomie von uns Müttern ( Ihren Wählerinnen) wieder ernst zu nehmen, uns zu achten und zu ehren Denn nach unserer Auffassung ist es nicht damit getan, Kinder nur in die Welt zu setzen. Sie müssen auch in ihren humanen Bedürfnissen geachtet werden. Und sie haben den biologischen Anspruch auf Zeit und Zuwendung ihrer Eltern.


Es grüßt Sie zornig, aber zuversichtlich

Bärbel Fischer

im Auftrag der ELTERNINITIATIVE für FAMILIENGERECHTIGKEIT im Landkreis Ravensburg





Erwin Teufel: "Ich schweige nicht länger"

Erwin Teufel war bis 2005 Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Vor der Seniorenunion hat er jetzt eine Aufsehen erregende Rede gehalten. Wo auch sonst? Auf CDU-Parteitagen spricht so seit Jahren niemand mehr. Es geht um das C der Partei. Freilich muss man sich fragen, warum solche Worte nicht schon von ihm zu hören waren, als er noch Macht und Einfluss hatte. Kommen unserer Politiker erst dann zum Nachdenken, wenn sie nicht mehr im Amt sind?

http://www.faz.net/artikel/C30923/erwin-teufel-ich-schweige-nicht-laenger-30476693.html