mit großem Befremden las ich heute in der WELT von dem Vorhaben der UNIONS-Frauen, einer Barauszahlung des Betreuungsgeldes nicht zustimmen zu wollen. Für Sie steht also fest, Frauen können mit 100 oder 150 Euro nicht wirtschaften. Zu diesem Thema haben wir von der ELTERNINITIATIVE FÜR FAMILIENGERECHTIGKEIT uns bereits an Frau Dr. Böhmer gewandt. Wir Mütter wehren uns ganz entschieden gegen solche Diskriminierung. Siehe 25. 10. 2011
https://www.familiengerechtigkeit-rv.de/meinungen/meinungen.php
Von Frau Merkel wird gerne die „schwäbische Hausfrau“ bemüht, wenn es um Sparsamkeit, Umsicht und Vorsorge geht. Doch die Frauenunion scheint anderer Ansicht zu sein. CDU-Frauen säen Misstrauen gegenüber Müttern – eine fabelhafte Glanzleistung!
In Ihrem Interview geben Sie zu, dass viele Familien jeden Cent brauchen, und dass das Betreuungsgeld für diese eine spürbare Erleichterung im Budget wäre. Wir fragen: Wie kann es sein, dass Eltern mehrerer Kinder oder Alleinerziehende in so schlechter finanzieller Situation sind? Wir reden nicht von Geringverdienern, sondern von qualifizierten oder akademisch gebildeten Arbeitnehmern mit normalen Gehältern, die wegen ihres Kinderunterhalts weit unter die Existenzminima rutschen. Hier haben wir es mit gravierenden Versäumnissen gerade von CDU-Regierungen zu tun.
Die paar Mütter, die sich eine Nanny leisten können, wie z. B. Frau von der Leyen oder die künftigen Quotenfrauen, können Sie getrost vergessen. Sie sind sehr, sehr rar. Die Mehrzahl braucht das Geld. Ein Kapitalfehler unseres politischen Establishments ist , dass es Mehrheiten vernachlässigt und Minderheiten zur Allgemeinheit erklärt. Mit dieser Strategie lassen sich politische Planziele trefflich umsetzen, und seien sie auch noch so inhuman.
Aber nun zu Ihrer Befürchtung, Kindern würde die frühkindliche Bildungschance genommen, wenn sie nicht in die Kita gehen. Da kann Sie die Bindungsforschung, die Bildungsforschung, die Hirnforschung, die Psychologie und die Pädagogik eines Besseren belehren. Unsere Kinder erwerben sich gerade und nur im Elternhaus ihre emotionale Basis, auf welcher Interesse, Kreativität, Ausdauer, Begeisterung, Eifer und Disziplin wachsen. Fehlt diese Basis, so sind alle späteren Bildungsprogramme nutzlos. Das Elternhaus ist demzufolge die erste und beste Bildungsstätte überhaupt, weil sie individuell und liebevoll das Kind als einmalige Persönlichkeit im Blick hat. Das kann keine noch so gute Krippe leisten, weil die Erzieherinnen eben keinem der Krabbelkinder den Vorzug geben dürfen, wie das leibliche Eltern tun.
Ob Sie selbst Kinder haben oder nicht, Frau Pawelski, um Ihre politische Überzeugung zu verteidigen, müssen Sie sich notgedrungen den Erkenntnissen der Humanwissenschaft verschließen. Sie könnten aber vielleicht mutig den Schwenk wagen zu einer Einstellung, die dem Wohl unserer Kinder dient, weil diese nach Artikel 6 unseres Grundgesetzes ein biologisches Anrecht auf Präsenz, Führung und Begleitung durch ihre leiblichen Eltern haben.
Unsere letzte Frage: Was bedeuten für ein Arbeitsleben von rund 40 – 45 Jahren drei Kinderjahre? Kann es sein, dass diese drei Jahre Mütter in die Altersarmut befördern, wie von Ihrer Seite immer argumentiert wird? Wenn ja, dann handelt es sich um einen Verfassungsbruch. Denn Eltern dürfen nicht schlechter gestellt werden als Kinderlose. Damit wäre es höchste Zeit, hier die nötigen Korrekturen anzusetzen und nicht an einem lächerlich geringen Betreuungsgeld herum zu schrauben. Wenn Sie ehrlich sind, geht es hier überhaupt nicht um Geld, sondern um eine im Grunde erzsozialistische Ideologie: Frauen an die Werkbänke!
Diesen Brief, werte Frau Pawelski, werden wir über unsere Homepage im Internet veröffentlichen. Es ist der Öffentlichkeit nicht egal, was „christlich (!)“ motivierte Politikerinnen von sich geben. Wir Wähler werden zeigen, und in Baden-Württemberg haben wir bereits gezeigt, was wir von wertfreier Politik halten.
Damit grüße ich Sie im Auftrag der ELTERNINITIATIVE FÜR FAMILIENGERECHTIGKEIT IM LANDKREIS RAVENSBURG
Bärbel Fischer