CARITAS: „Arm bleibt arm und reich wird reicher“

Sehr geehrter Herr Caritasdirektor Oliver Merkelbach,

mit großem Interesse verfolge ich seit Jahren die Diskussion um Kinder- bzw. Familienarmut. So stieß ich in der Schwäbischen Zeitung vom 14. Juli auf das Interview mit Ihnen. Sie haben meine volle Zustimmung, dass es sich hier um einen Skandal handelt. Nur leider ist diese Klage nicht neu. Familienverbände mühen sich seit Jahrzehnten darum, diesen Skandal abzustellen, und sie sparen nicht mit Vorschlägen zur Verbesserung der Situation. Doch keine einzige unserer Regierungen nahm und nimmt diese Impulse auf. 

Sie betonen zu Recht, dass das Problem im System selbst steckt, und daher auch nur strukturell gelöst werden kann. Der Skandal liegt in der rechtswidrigen Umverteilung von unten nach oben, sprich: Eltern mit kleinem Geldbeutel ( Alleinerziehende, Mehrkinderfamilien…) bleibt prozentual viel weniger zum Leben als gut situierten. Eine Familie mit 2 Kindern gerät bei einem jährlichen Bruttoeinkommen von 35 000.- bereits mit 2 319.-  unter ihr Existenzminimum, also einem monatlichen Minus von 193.-€.

Sie kennen sicher die Berechnungen des Deutschen Familienverbands beim 

Horizontalen Vergleich:

https://www.deutscher-familienverband.de/presse/pressemitteilungen/803-berechnung-der-einkommenssituation-von-familien-2018-sozialversicherung-macht-familien-arm

Hier wird glasklar ersichtlich:

  • Je geringer das Jahresbrutto, umso höher der Verlust wegen Familie durch unser Sozialgesetz, weil bei den Sozialabgaben die Familiengröße nicht berücksichtigt wird. So zahlen die Eltern von 5 Kindern, genau wie die mit nur einem Kind, jährlich 7131.- in die Sozialkassen mit der Wirkung, dass kinderarmen und kinderlosen Paaren ein großes PLUS gewährt wird, während Eltern mit jedem weiteren Kind mehr in Armut geraten.
  • Je größer die Kinderzahl, umso mehr unterstützen die Eltern den Staatshaushalt       ( z.B. durch Verbrauchssteuern), bzw. die kinderlose Bevölkerung.
  • Wie kann es sein, dass schwächeren Schultern mehr aufgebürdet wird als stärkeren? Das widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz unserer Verfassung. Unser System bestraft diejenigen, die es zu schützen vorgibt.

Ein weiterer Strukturfehler ist das Kindergeld, das sich die Eltern zur Hälfte selbst bezahlen müssen, weil der Fiskus unrechtmäßig das Existenzminimum der Kinder besteuert. Von 38 800 000 000 € Kindergeld im Bundeshaushalt sind 19 500 000 000 € reine Rückerstattung zuviel bezahlter Steuern auf die Existenzminima der Kinder! Das Kindergeld ist also nur halb soviel wert.

Leider, Herr Merkelbach, muss ich feststellen, dass auch die CARITAS sich bisher politisch herzlich wenig um Veränderungen in unserem Sozialsystem bemüht hat. Sie wäre ein ernstzunehmender Fürsprecher, bleibt jedoch stumm. Es gibt sehr viel Engagement im Land gegen Kinderarmut. Doch wird dies nur punktuell Hilfe leisten können, wie Sie richtig sagen. Vielmehr bezieht die Politik dieses Engagement lächelnd mit ein (z.B. Tafelläden) und sieht sich nicht genötigt, strukturelle Maßnahmen zu beschließen. Dies zeigt sich erneut bei dem koalitionären Familien-Entlastungsgesetz 2018. Hierbei beklagen wir, dass die Politik auf den Rat von Experten verzichtet und völlig unzureichende Gesetzesänderungen beschließt, und damit die Kinderarmut weiter verfestigt.

https://www.deutscher-familienverband.de/publikationen/stellungnahmen/send/15-stellungnahmen/228-kurzstellungnahme-zum-entwurf-des-familienentlastungsgesetz-famentlastg-es

Auch unsere Elterninitiative setzt sich für mehr Familiengerechtigkeit ein und informiert die Nutzer u.a. über den Skandal Kinderarmut. An Sie, Herr Merkelbach, hätten wir die dringende Bitte, dass die Leitung der CARITAS endlich ihre Zurückhaltung aufgibt, wenn es gilt, Kinder-und Familienarmut politisch zu bekämpfen. Es kann nicht sein, dass weitere Jahrzehnte ins Land gehen, ohne dass unser Sozialgesetz endlich vom Kopf auf die Füße kommt. *)

Damit grüße ich Sie zuversichtlich und freundlich

i.A. Bärbel Fischer

Leutkirch, 14. 07. 2018

*) Literaturempfehlung: Dr.Jürgen Borchert ( Sozialrichter a.D.): „Sozialstaatsdämmerung“ Riemannverlag München

                                                                                                                   

Sehr geehrter Herr Prälat Neher!

Sehr geehrter Herr Prälat Neher!

 

Mit Entsetzen nahmen wir (Groß-)Eltern das Statement der CARITAS: Konzeptbaustein: Sexuelle Bildung in der Kita, http://document.kathtube.com/41667.pdf. zur Kenntnis.

Mit welcher Berechtigung entreißt die CARITAS den Familien ihr Recht, ihre Kinder selbst zu ihrer geschlechtlichen Identität zu verhelfen, bzw. sie auf diesem Weg zu begleiten? Wer oder was berechtigt die CARITAS, sich dem Genderwahn anzuschließen und im Strom des Mainstreams mit zu schwimmen? Nicht umsonst haben wir doch unsere Kinder in die Hände der CARITAS gegeben und nicht in staatliche Einrichtungen, damit sie verschont bleiben von sexueller Irritation und Indoktrination.

Stellen wir uns die Frage: Sind alle, die noch im vor-genderistischen Zeitalter von derlei Indoktrination verschont geblieben sind, heute sexuelle Krüppel, unfähig eine beglückende Beziehung einzugehen? Oder werden junge Menschen mit ihren Partnern erst dann glücklich, wenn sie ab dem dritten Lebensjahr ihr Geschlecht erst (er)-finden müssen? Der Nachweis wurde bis dato nicht erbracht. Verwirrung und Überforderung der kindlichen Psyche erscheinen um so wahrscheinlicher.

Ähnlich den Entgleisungen der antiautoritären Erziehung der 68-er-Generation, die heute teils belächelt, teils destruktiver Menschenführung beschuldigt wird, so wird auch diese Indoktrination als extrem destruktiv in die Geschichte der Gesellschaft eingehen.

Wir Eltern haben sogar den üblen Verdacht, dass die CARITAS, weil sie teils am staatlichen Tropf hängt, einen Deal mit den grün-feministischen LSBTTIQ- Ideologen eingegangen ist. Vielleicht wurde sie erpresst: entweder, die CARITAS schließt sich der kinderfeindlichen Ideologie an oder  sie bekommt keine Zuschüsse mehr ???

Wie dem auch sei, Herr Prälat Neher, Ihr Schwenk in Richtung Gender-Mainstream, inklusive der Entrechtung der Elternhäuser ist ein nicht wieder gut zu machender Fehler, der unseren Kindern schweren Schaden zufügt.

Als Katholiken sind wir schwer enttäuscht, weil wir uns von der CARITAS verraten fühlen. Wer garantiert uns Eltern noch unser verfassungsgemäßes Recht auf die Erziehung unserer Kinder?

Dieser OFFENE  BRIEF wird im Internet veröffentlicht werden und geht  an die Deutsche Bischofskonferenz. Wir erwarten eine Erklärung von der CARITAS.

Mit besten Grüßen im Auftrag der ELTERNINITIATIVE FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT

Bärbel Fischer

info@familiengerechtigkeit-rv.de

http://forum-familiengerechtigkeit.de

www.rettet-die-familie.de

 

 

CARITAS für „sexuelle Bildung“ in der Kita

Wer auf das Bollwerk Katholische Kirche gesetzt hatte, sich dem Genderwahnsinn zu widersetzen, der muss sich nun eines Schlechteren belehren lassen. Die CARITAS als Trägerin von vielen Kindertagesstätten im Lande greift nun massiv in das Elternrecht ein. Allein den Eltern steht es gemäß unserer Verfassung zu, Kinder in ihrer geschlechtlichen Identität zu fördern und zu begleiten. 

Wer erteilte der CARITAS die Legitimation für solch ein Vorgehen? 

Konzeptbaustein: Sexuelle Bildung in der Kita, http://document.kathtube.com/41667.pdf.

Stellen wir uns die Frage: Sind alle, die noch im vor-genderistischen Zeitalter von derlei Indoktrination verschont geblieben sind, heute sexuelle Krüppel, unfähig eine beglückende Beziehung einzugehen? Oder werden junge Menschen mit ihren Partnern erst dann glücklich, wenn sie ab dem dritten Lebensjahr ihr Geschlecht erst (er)-finden müssen? Der Nachweis wurde bis dato nicht erbracht. Verwirrung und Überforderung der kindlichen Psyche erscheinen um so wahrscheinlicher.

Eine weitere Frage stellt sich, ob denn die massenweise Bereitstellung von Kindertagesstätten für Kinder ab dem ersten Lebensjahr vornehmlich dem Ziel dienen, die kommenden Generationen geschlechtsneutral, also ohne männliche oder weibliche Identität zu generieren.  Das ist doch das ersehnte Elysium der Gendermaffia.

Unterscheiden sich Caritas und Jobcenter noch?

Das Jobcenter Konstanz hat gemeinsam mit der Caritas vom 01.02.2012 – 30.11.2012 das Projekt „Kunststück“ für Allein Erziehende angeboten. Dazu richtet eine Leserin kritische Anmerkungen an die Caritas, die sich mehr und mehr Sprache und Vorurteile der Jobvermittler zu eigen macht.

 

Sehr geehrter Herr Roth und alle, die bei der Caritas mit Alleinerziehenden zu tun haben,

es ist mir ein Anliegen mich zu Ihrem Projekt „Kunststück“ zu äußern:

„Ein wirklich tolles Projekt“ denkt man im erste Moment, wenn man das hört und liest und die gelungenen Werke in der dazugehörigen Ausstellung betrachtet.

Vielleicht bleibt man bei diesem Gedanken, wenn man nicht bereit ist genau hin zu sehen. Die wenigsten werden das. Doch ich möchte es: Genauer hin sehen.

 

Alleinerziehende Mütter sollen Stärken aktivieren, heißt es da in Ihrem Text zum Projekt. Das hört sich für mich an, als seien allein erziehende Mütter schwach.

Ich glaube, die meisten dieser Mütter zeigen täglich Ihre Stärke, indem sie den Alltag mit Kindern und alles was dazu gehört ALLEIN meistern.

Sie sollen, schreiben Sie „durch Beschäftigung wieder finanziell unabhängig werden“. Und genau darum geht es. Ihr ganzes, schön klingendes Projekt.

 

Beschäftigung? Glaubt die Caritas, wie das Jobcenter auch, Mütter, insbesondere alleinerziehende Mütter seien „nicht beschäftigt? Wirklich???

Oder werden diese Mütter inzwischen nicht nur vom Jobcenter, sondern sogar von der Caritas unterschwellig diskriminiert? Kindererziehung und die gesamte alleinige Organisation des Alltags mit Kindern ist also keine Beschäftigung!

Und finanziell unabhängig (von Staatskosten) sollen diese Frauen endlich werden. Das ist das Hauptziel Ihres Projektes.

Ja, warum sind sie denn „finanziell abhängig“. Warum?

Weil sie Kinder haben, die bei Ihnen wohnen. Oft unterhalten diese Frauen sich bereits selbst durch Erwerbsarbeit (zusätzlich zur Familienarbeit). Da aber bedürftige Kinder bei Ihnen leben, sind alle in der „Hartz-IV-Falle“. Wohl in den allermeisten Fällen, weil die Väter ihre Kinder finanziell nicht unterstützen (und sich auch oft in sonstiger Hinsicht aus dem Staube gemacht haben). Viel zu viele Väter drücken sich gekonnt vor der Verantwortung, und das ist immer noch gesellschaftlich anerkannt. Es kommt nicht einmal zur Sprache.

Vielleicht ist Ursache auch, dass dem Staat Erziehungsarbeit in der Familie kein Cent wert ist. Weil letztlich Kinder nichts wert sind und man ihre Bedürfnisse (nach Bindung und familiärer Geborgenheit) ignoriert. Viel einfacher ist es da natürlich, den Müttern die Schuld und damit die Gesamtverantwortung in die Schuhe zu schieben. Sie tun ja nie was, diese Mütter, deshalb sind sie wohl finanziell abhängig. Klar. Wie kleingeistig und schlichtweg falsch ist diese weit verbreitete Denke.

Macht die Caritas da mit?

Weiter führen Sie auf: „Ziel ist es, innere Konflikte und Ambivalenzen aufzulösen“ und „die Persönlichkeit zu stärken“. Da finden wir sie ja schon wieder, die (angeblichen) Ursachen des Elends, in den (unfähigen) allein erziehenden Müttern!

Diese haben also irgendwelche (grundlosen) Ambivalenzen und Konflikte in sich, sie sind also an sich schon schwierig und haben außerdem eine schwache Persönlichkeit. Das haben wir ja schon immer gedacht, oder? Ja- vielleicht spüren sie tatsächlich Ambivalenzen und Konflikte in sich. Es gibt auch einen guten Grund dafür: Es ist der massive finanzielle und seelische Druck, dem sie in Abhängigkeit vom Jobcenter und seinen Menschen (insbesondere Mütter)- verachtenden Methoden ausgesetzt sind. Wer da nicht unendlich stark ist, geht in Kürze kaputt. Die Kinder dann auch. Weil sie eigentlich genug zu tun haben „Mutter und Vater zugleich“ für Ihre Kinder zu sein, was natürlich nicht geht.

Genug zu tun damit, Schadensbegrenzung bei den Kindern zu betreiben und immer alles allein zu organisieren und immer zu funktionieren. Immer.

Und das Jobcenter Ihnen immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht.

Weil sie auf vieles verzichten und gerne da wären für Ihre Kinder…jetzt noch mehr,

wo der Vater weg ist. Weil sie das nicht dürfen und es keinen interessiert. Im Gegenteil.

Allein erziehende müssen ihre Persönlichkeit stärken. Meinen Sie. Die Tatsache, unter welchen Bedingungen diese ihre Kinder groß ziehen spricht sogar von großer Persönlichkeitsstärke. Finde ich. Vielleicht sollte man sie nicht immer untergraben, durch Erniedrigungen, Demütigungen und Ignoranz.

Das Jobcenter agiert massiv Kinder- und Mütterfeindlich. Seit Jahren.

Das weiß jeder, der diese Maschinerie erleben musste. Dass die Caritas nun aber auch in diese Bresche springt macht mich fassungslos. Womöglich deshalb, weil die Caritas von den vielen 1,50- Jobs profitiert, die allein erziehende Mütter bei Ihnen ausüben? Ich hoffe nicht.

Seit Neuem ist es ja auch Ziel der Caritas, Kleinstkindern die Kinderkrippe als angeblich besten Aufenthaltsort zu empfehlen. Auch sie schwimmt mit dem Mainstream, geprägt von wirtschaftlichen und politischen Interessen und spricht sich für den Krippenausbau aus, wohl wissend,  dass die (nicht von der Wirtschaft gekauften) Bindungsforscher, Kinderärzte, Psychologen vor den Auswirkungen warnen. Gerade für Kinder von Allein Erziehenden stellt dies eine zusätzliche Belastung dar. Die Caritas macht sich stark für eine „Maßnahme“, deren Ziel es ist, Vollzeit Familienarbeit leistende Mütter zusätzlich in Vollzeit Erwerbstätigkeit zu pressen. Die Kinder werden dann ganztags fremd betreut und abends von einer erschöpften Mutter abgeholt. Viele dieser Familien werden trotz Vollzeiterwerbstätigkeit der Mütter teilweise auf Allg II angewiesen sein, bzw. in ärmlichen Verhältnissen leben müssen. Abends wartet dann die Arbeit im Haushalt und die angestauten Bedürfnisse der Kinder an die so lange abwesende Mama.

Wie soll das gehen? Was soll das geben? Mütter landen im Burnout und Kinder in der Vernachlässigung.

 

Ist es das, was die Caritas will?

 

Allein erziehenden Müttern wird doch seit Jahren vermittelt, dass sie hilfsbedürftig, unfähig und zu schwach sind. Sie sind jedenfalls selbst Schuld an ihrer Misere. Benötigen, wie oft als Ziel formuliert wird: „Aktivierung“. (Ich kenne wenig Menschen, die so aktiv sind wie eine Mutter, tagein tagaus). Aber man stellt sie so hin. Damit sie noch mehr leisten, als sie ohnehin schon tun. Mehr, als ein Mensch leisten kann. Sie werden bewusst und massiv überbelastet, um die Unfähigkeit des Staates und vieler Väter zu verschleiern.

 

Will die Caritas das mit tragen?

 

Eltern schaffen die späteren Rentenzahler und Arbeitnehmer der Zukunft, die einmal Steuern zahlen werden. Allein Erziehende  erbringen diese Leistung alleine.

Wenn wir schon mit „Abhängigkeiten und Unabhängigkeiten argumentieren: Ist nicht unsere Gesellschaft und „der Staat“ abhängig davon, dass Eltern diese Leistung erbringen? Wie wäre es denn, wenn den Eltern endlich genau dafür Anerkennung gezollt würde? Für Ihre tägliche wertvolle Erziehungsarbeit. Dann gäbe es kein AllgII mehr mit all diesen Demütigungen, sondern ein angemessenes  Erziehungsgehalt.

 

Wie kann man denn Familienarbeit leistende allein erziehende Mütter mit „Arbeitslosen“ in einen Topf stecken?  Welche unsägliche Ignoranz und Abwertung der Erziehungsarbeit steckt da dahinter! Statt Milliarden in Krippenausbau zu verpulvern, um letztlich durch mehr verfügbare Arbeitnehmer das Lohnniveau weiter zu senken. Und weitere Milliarden für die Organisation eines absurden AllgII- Verwaltungs-und Schikaneapparates für Mütter. Anerkennung von Elternleistung wäre auch, dem nach einigen Jahren in den Beruf rückkehrenden Elternteil, diesen Wiedereinstieg zu ermöglichen und entsprechende Bedingungen dafür zu schaffen (Teilzeit, Refresherworkshops…)

Wenn Sie wirklich die Bedingungen von Einelternfamilien verbessern wollen, hoffe ich, dass Ihnen mein Beitrag zu denken gibt.

 

Mit freundlichen Grüßen

Carmen D.

 

 

@ CARITAS, Stuttgart / Freiburg

Sehr geehrter Herr Prälat Tripp,

besten Dank für Ihr Schreiben, auf das ich seit Anfang September warte.

Leider beruhigt mich Ihre Darstellung nicht, wenn Sie schreiben, dass sich die Caritas für die Beibehaltung des Landeserziehungsgeldes (LEG) durch die grün-rote Landesregierung einsetzt. Denn es war niemand anderes als die Caritas, die zu meinem Entsetzen bereits im Juni 2005 von der damaligen Landesregierung gefordert hatte, das LEG abzuschaffen und statt dessen die Gelder in Krippen zu investieren (s. Anhang)

Auch die Forderung der Caritas,  a l l e n  Eltern von 1 – 3-jährigen Kindern ein Betreuungsgeld von 300 Euro zu zahlen, ändert nichts an der Tatsache, dass es in unserem  Land bevorzugte Eltern  und benachteiligte Eltern gibt, Eltern, die sich erwünscht verhalten, indem sie beiderseits erwerbstätig sind, und solche, die sich unerwünscht verhalten, weil sie ihre Kinder selber betreuen wollen.  Es bleibt nach wie vor eine Differenz von 1200 Euro pro Kind/Monat. Dass die Millionärsgattin in den Genuss  von 1200 Euro Krippenzuschuss kommt, erscheint Linken, SPD und Grünen merkwürdigerweise höchst korrekt,  ein Betreuungsgeld  von 150 Euro für eine erwerbslose Mutter gilt ihnen jedoch als suspekt und daher abzulehnen. Hierüber bricht im reichsten Land Euroas ein widerliches Gezänk aus. Ich sende Ihnen eine Aufstellung, aus der ersichtlich wird, dass Eltern von 3 Kindern um ca. 100 000 Euro betrogen werden, wenn sie ihre Kinder selbst betreuen, im Vergleich zu Eltern von 3  Kindern, die diese in einer Krippe betreuen lassen (s. Anhang)

Von Gerechtigkeit und Gleichbehandlung also keine Spur.

Das Positionspapier, das Sie mir beilegten, kenne ich aus dem Internet.  Genau auf dieses Papier bezog sich ja mein Protest und die Rückgabe meiner Ehrennadeln.

Meines Erachtens kann Gerechtigkeit und Gleichbehandlung nur hergestellt werden, wenn  dem Staat  a l l e  Eltern und alle Kinder  g l e i c h  wert sind. Eltern wollen  weder „Förderung“ noch Besserstellung, sondern lediglich Gleichstellung, auch in den Sozialgesetzen. Daher muss es um eine grundsätzliche  Korrektur des sog. Generationenvertrags gehen, der bis dato Eltern mit Kindern extrem benachteiligt, weil Familienväter gleich hohe Sozialabgaben zu entrichten haben wie kinderlose Arbeitnehmer (s. Anhang). Dem Gesetzgeber ist es nämlich bis zum heutigen Tage  völlig egal, wie viele Mäuler ein Arbeitnehmer zu stopfen hat. Er zahlt gleich viel in die Sozialkasse wie jene, die lediglich ihr eigenes Süppchen kochen.

Inzwischen sind in Deutschland  75% aller Haushalte kinderlos. Würden die Sozialabgaben vom NETTO berechnet statt vom BRUTTO, d. h. die Kinderzahl würde berücksichtigt, so hätten Eltern mit einem Durchschnittseinkommen pro Kind und Monat etwa 250 Euro mehr zur Verfügung. Dann müssten nur noch die Ärmsten gefördert werden, und der Staat würde endlich die Arbeit der Eltern für die kommende Generation gesetzlich anerkennen und wertschätzen. Warum sollen gerade Eltern doppelt bluten: einmal durch die Erziehung und die Lebenskosten der Kinder und zusätzlich noch durch unverminderte Sozialabgaben? Hier sehe ich  übrigens die entscheidende Ursache für die deutsche Kinderlosigkeit. Es kommt eben darauf an, ob eine Gesellschaft ihren Nachwuchs als Kostenfaktor betrachtet oder als Investition in die Zukunft. In Frankreich zieht man den Hut vor Eltern, in Deutschland gelten sie als Schmarotzer.

Sehr geehrter Herr Prälat Tripp, verständlicherweise mögen einem kinderlosen Kleriker solche Einwände fremd und kaum nachvollziehbar erscheinen. Für Eltern aber kommt es auf jeden Cent an, vor allem, wenn sie FAMILIE leben wollen, ohne ihre Kinder „out-zu-sourcen .

(…)

Herr Tripp, glauben Sie mir, ich bin keine notorische Nörglerin, wie ich vielleicht auf Sie wirke. Es geht mir nicht darum, zu stänkern. Es geht mir aber darum, dass es Eltern möglich gemacht wird, ihre Familie in ihrem Sinn selbst zu gestalten. Ich sehe es an meinen Kindern, wie schwer sie es haben, sich zu rechtfertigen, wenn sie  ihre Kinder selbst betreuen wollen, weil sie dem Lärm, der Kollektivierung, der Reglementierung staatlicher Krippen misstrauen.

Was heute über die familienferne Kindererziehung den Eltern weggenommen wird, ist niemals wieder zurück zu gewinnen. Die Gefahr einer Indoktrinierung nach dem Muster der DDR ist groß. Auch der demokratische Schaden wird erheblich sein, denn Demokratie lebt von Pluralität ( die Gleichschaltung vergangener Systeme bezweckte den hörigen Untertan). Der Schaden an Elternkompetenz wird niemals zu beheben sein, denn Eltern müssen, oft notgedrungen, ihre Verantwortung an der Tür zur Kinderkrippe abgeben.

Werter Herr Tripp, bei meinem Protest ging es mir darum, dass sich die Caritas aktiv in das politische Geschehen einmischt, anstatt abzunicken, was linke Kräfte uns diktieren. Bitte werfen Sie dieses Schreiben nicht einfach in den Papierkorb! Es wird im Laufe der Jahre verfehlter Familienpolitik zu einem Dokument dafür werden, dass die Bevölkerung sich gewehrt hat gegen  inhumane und undemokratische  Strukturen staatlicher Einmischung in private Angelegenheiten, die dem Artikel 3 GG (Gleichbehandlung) und Artikel 6 GG (Zuständigkeit der Eltern für die Erziehung ihrer Kinder) zuwiderlaufen. Daher bitte ich Sie, in Ihrem Ressort alles zu tun, die Unbarmherzigkeit unserer Sozialordnung im Bereich Familie anzugehen und beenden zu helfen.

In diesem Sinne grüße ich Sie freundlich und dankbar dafür, dass Sie mir doch noch geantwortet haben.

Bärbel Fischer

 

Kirche kritisiert Streichung des Landeserziehungsgeldes durch GRÜN-ROT

Die Schwäbische Zeitung veröffentlichte am 29. 09. 2012 folgende Meldung:
„Kirche kritisiert Streichung“
Dazu äußert sich die ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT  im LKR. Ravensburg:
Die Kritik der Caritas und der Diözese Rottenburg-Stuttgart an der geplanten Streichung des Landeserziehungsgeldes nenne ich scheinheilig, hat die Caritas doch bereits 2005 in ihrer Presseerklärung vom 13. Juni die Landesregierung aufgefordert, „massive Einschnitte beim Landeserziehungsgeld vorzunehmen, zugunsten strukturpolitischer Maßnahmen“. Zitat: „Während die Mittel des Landeserziehungsgeldes ausschließlich der gezielten Einzelförderung von Familien zu Gute kämen, geschehe strukturpolitische Förderung nur ‚unzureichend‘. Die Caritas spreche sich aus für eine  ‚Umverteilung der bislang ausschließlich für das Landeserziehungsgeld eingestellten Mittel‘.  … Ein … Teil der Mittel, so die Vorschläge der Caritas, soll zum ‚qualifizierten Ausbau der Kinderbetreuung“, vor allem für Kinder unter drei Jahren verwendet werden.“ Diese Forderung hat die Caritas  angesichts des Regierungswechsels in Stuttgart noch im Mai 2012 erneut  öffentlich bekräftigt und damit den Verrat an ihren eigenen Werten dokumentiert. Mit der Streichung der Zigmillionen durch die Landesregierung zulasten vieler bedürftiger Familien steht die Caritas nun vor einer kaum zu bewältigenden Aufgabe. Doch diese Einsicht kommt reichlich spät. Nun nennt sie plötzlich das von ihr selbst empfohlene Einsparungsvorhaben „familienfeindlich“ und „unsozial“, denn es wird über 20 000 Familien im Land mit der Geburt eines Kindes in Armut stürzen.
Sollte die Caritas inzwischen einen erneuten Sinneswandel vollzogen haben, wäre dies durchaus erfreulich, steht sie doch seit ihrem Bestehen für Solidarität mit den Schwächsten. In Nachkriegszeiten hätte manche Familie ohne die tatkräftige Hilfe der Caritas kaum überlebt. Damals wäre jedoch niemand auf die Idee gekommen, die Kinder in Heime zu verfrachten, damit die Mütter dem Betrieb / der Wirtschaft zur Verfügung stehen. Nein, die Familie galt als unantastbar. Für ihre, auf jede bedürftige Familie individuell zugeschnittene Einzelförderung gebührt der Caritas noch heute höchster Dank und ehrliche Anerkennung!
Kinderarmut zu bekämpfen und zu verhindern hatte die grün-rote Koalition 2011 versprochen. Die Halbwertszeit von Politikerversprechen lässt sich jedoch glasklar an ihren unsolidarischen Taten ausmachen.
i. A. der ELTERNINITIATIVE   für FAMILIENGERECHTIGKEIT im LKR. Ravensburg
Bärbel Fischer
Lesen Sie dazu auch:  Pressemitteilung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU-CSU Rems-Murr  vom 21. September 2012.


Position der CARITAS hinterfragen

Postwendend kam vom Caritasverband die Begründung für die Pressemitteilung zum Betreuungsgeld ( s. Link ) Alles andere als eine Nachtlektüre!  Eine Einschätzung der ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT soll Herrn Dr. Neher unsere Sichtweise der Dinge nahe bringen.

Position Betreuungsgeld

Sehr geehrter Herr Dr. Neher,

besten Dank für Ihre freundliche Antwort auf unser Schreiben vom 14. 05. 2012 und den Anhang zum Betreuungsgeld (BG). Gerne werde ich Ihr Angebot nutzen und Ihnen unsere Ansicht zu diesem Statement erläutern.

Zunächst freut uns Eltern, dass Sie die von den meisten Parteien geforderten Gutscheine ablehnen, weil diese die Erziehungskompetenz bedürftiger und nicht bedürftiger  Eltern generell in Abrede stellen.

Wenn man aber von „Bildungsgutscheinen“ für U3-Kinder spricht, dann schütteln wir nur den Kopf. Denn jeder Kinderarzt sagt Ihnen, dass Kinder in diesem frühen Alter alles andere als Bildung brauchen, sondern Nestwärme und die Präsenz ihrer Bezugsperson    ( Stimme, Geruch, Hautkontakt, steter Blickkontakt, Trost ). In jedem normalen Haushalt findet das Kind genügend Anregungen, sein Interesse zu entfalten. Die 1:1-B i n d u n g  des Elternhauses kann keine Krippe leisten. Also, man sollte nicht familienferne Betreuung schönfärberisch als „frühkindliche Bildung“ verkaufen. Und man sollte umgekehrt den Elternhäusern ihre Bildungskompetenz nicht absprechen. Sie und ich und alle Generationen vor uns sind in Elternhäusern gebildet worden bevor wir in die Schule kamen.

Die CDU-Frauengruppe macht sich ja für drei Gutscheinmodelle stark, welche, anstelle des Betreuungsgelds, die  Alterssicherung  von Müttern stützen sollen. Grundsätzlich ein guter Gedanke, weil das Geld dann wirklich den Frauen zugute kommt. Aber, es geht wohlgemerkt um die Unsumme von 3000.- Euro, die sich am Ende bei der Rente in Centbeträgen auswirkt. Aber die Damen trauen uns Müttern nicht einmal zu, drei Tausender sinnvoll selbst zu verwalten. Wir müssen offenbar an die Hand genommen werden, denn wir haben anscheinend alle unseren Verstand, unser Wissen, unsere Kompetenz im Wochenbett zurück gelassen. So jedenfalls predigen es uns die verknöcherten, kinderlosen Feministinnen ohne Unterlass mit Unterstützung der Parteien und der Medien!

Obiges aber, Herr Dr. Neher, nur am Rande. Was mich an Ihrer Stellungnahme zum BG am meisten ärgert, ist Ihre Auffassung, das BG sei ein ungerechtfertigter Entschädigungsanspruch für nicht genutzte staatliche Leistungen. Von der SPD als Totschlagargument erfunden wird diese Bezeichnung auch durch inflationären Gebrauch  nicht richtiger. Denn 1. kann man Kinderbetreuung nicht mit Museums- oder Theaterbesuchen vergleichen, weil das eine notwendig, das andere nicht notwendig ist,       2. müssen staatliche Leistungen für alle Bürger nutzbar sein. Krippenbetreuung wird aber nur von Kindern erwerbstätiger Eltern genutzt, nicht von Ihnen, nicht von mir, und 3.  müssen die Gebühren annähernd den Aufwand decken. Erwerbstätige Eltern decken mit ihren Gebühren aber maximal 20% der Kosten. Krippen sind also kein Angebot  zur Infrastruktur. Damit ist das besagte SPD-Argument gegen das BG so dämlich wie unbrauchbar.

Im Gegenteil: der Staat subventioniert sehr viel Geld in die externe Kinderbetreuung. Subventionen haben immer eine wirtschaftliche oder gesellschaftliche Steuerungsabsicht. Weil sich der Staat mehr Steuereinnahmen und die Wirtschaft mehr Wachstum wünschen, sollen Mütter so früh wie möglich zurück in den Betrieb (daher auch der Rechtsanspruch auf einen U3-Krippenplatz ab 2013). Aus dieser Tatsache wird heute kein Geheimnis mehr gemacht. Dies widerspricht aber genau dem grundgesetzlichen Verbot, dass der Staat die eine Erziehungsform fördert, die andere nicht. Genau dies geschieht aber, wenn ein Krippenplatz den Steuerzahler 24 000 Euro kostet, die elterliche Betreuung 0 Euro. Hier wird deutlich, wie sehr elterliche Fürsorge missachtet wird.

Zu meinem großen Erstaunen lese ich auf S. 3 : „Die Annahme, erwerbstätige Eltern bedürften  k e i n e r  Anerkennung ihrer Erziehungsleistung ist nicht nur grotesk….“ Wer behauptet denn so etwas? Ist das Polemik? Wir forderten niemals etwas anderes als        G l e i c h b e h a n d l u n g .  Gleichbehandlung hieße etwa: 500.- : 500.-., oder ein Erziehungsgehalt für alle Eltern, das sie nach eigenem Gutdünken für persönliche oder externe Kinderbetreuung verwenden können ( Wo steht denn geschrieben, dass der Steuerzahler die Kinderbetreuung erwerbstätiger Eltern zu finanzieren hat? Warum übernimmt diese Aufgabe nicht die Wirtschaft selbst, die doch den Profit von der Mütterarbeit einsteckt? )

Dass der CVD bedürftigen Eltern mit Hilfsangeboten über staatliche Transfers unter die Arme greifen will, ist eine sehr gute, akzeptable Lösung. Allerdings ist der Staat durch das Grundgesetz dazu sowieso verpflichtet. Einen Sockelbetrag von 300.- bis zum 3. Lj. weiter zu zahlen, ist ebenfalls eine gute Idee, obwohl wir das Elterngeld per se  als verfassungswidrig und als gesellschaftlichen Skandal ablehnen ( einkommensabhängiger Ersatz für entgangene Einkünfte. Dadurch werden Kinder zum Schadensfall für die Karriere degradiert. Die erwerbstätige Mutter erhält vom Steuerzahler 18 000 Euro mehr als die erwerbslose Mutter mehrerer Kinder:  mtl. 1800 Euro / 300 Euro ).

Wir reden hier nicht einem Betreuungsgeld, das noch nicht einmal geregelt ist, das Wort. Uns geht es um G e r e c h t i g k e i t.  Für einige unserer europäischen Nachbarn ist diese Debatte nur noch grotesk und lächerlich. Ohne bürokratische Kopfstände zahlen sie an Familieneltern bis 550 Euro bar bis zum 3. Geburtstag des Kindes. Frankreich bietet Eltern zusätzlich noch ein ganzes Spektrum an  finanzieller Entlastung – und kein Aufschrei der Nation!

Herr Dr. Neher, wenn die Kirchen nun auch noch mit den Wölfen heulen, verraten sie doch ihr eigenes Ethos. Nach unserem Verständnis müssten sie Sand im Räderwerk der Entfamilisierung sein und der ökonomischen „Verwertbarkeit“ von Eltern und Kindern Widerstand entgegensetzen.

Denn: Wer organisiert in den Gemeinden Familiengottesdienste, wer bevölkert den Kirchenchor, wer kümmert sich um die Nachbarn, wer bereitet Erstkommunikanten und Firmlinge auf ihr Sakrament vor? Alles durchweg ganz oder teilweise erwerbslose Mütter / Väter! Die Gemeinden leben von  p r ä s e n t e n  Eltern, die noch Kraft für Ehrenämter aufbringen.

Und noch eines: Fast jede Frau will wieder zurück in ihren Beruf,  z u v o r  aber will sie nicht nur Mutter werden, sondern für einige Jahre ohne finanzielle Benachteiligung auch Mutter sein. Sie will ihre Familie selber organisieren und nicht unter der Knute des Arbeitsmarktes funktionieren müssen. Sklaverei haben wir emanzipierten Mütter nicht verdient!

Damit grüße ich Sie im Namen der mit uns verbundenen Eltern in der Hoffnung, dass ich Ihnen unsere Sicht auf die unsägliche BG-Debatte vermitteln konnte.

i. A. Bärbel Fischer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

CARITAS plädiert für Krippen

 Der DCV lehnt die aktuellen Pläne zur Einführung eines Betreuungsgeldes ab. „Ein Betreuungsgeld, das nur bezahlt wird, wenn auf öffentliche Kinderbetreuung verzichtet wird, ist ungerecht und unterstützt die Wahlfreiheit von Eltern nicht“, macht Caritas-Präsident Peter Neher angesichts der aktuellen Stunde heute im Bund deutlich.

…Viel wichtiger als endlose Debatten zur Einführung einer familienpolitisch zweifelhaften Leistung ist die Konzentration auf den Ausbau der Betreuung für unter 3jährigen“, fordert Neher. So zeichne sich ab, dass das Ziel eines flächendeckenden Angebots entsprechender Plätze bis zum Sommer 2013 nicht überall erreicht wird. „Wer Wahlfreiheit für Familien will, muss auch Betreuungsplätze anbieten.“

http://www.caritas.de/fuerprofis/presse/pressemeldungen/geplantesbetreuungsgeldsozialungerecht

Antwort der ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT

Sehr geehrter Herr Neher!

In völliger Verkennung tatsächlicher Wahlfreiheit für Eltern fordern Sie im Namen der Caritas externe U 3-Kleinkindbetreuung, obwohl Sie wissen, dass die wichtigste Voraussetzung für die Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit eine stabile Mutter/Vater-Kind-Bindung ist. Diese kann nicht in einer Krippe bei wechselndem Personal inmitten einer schreienden Säuglingsgruppe und unter Gleichaltrigen wachsen, wie Ihnen jeder Psychologiestudent im 5. Semester erklärt.  Wer schon an einem Heim für Erziehungshilfe tätig war, der kennt die Tragödien zu früh getrennter Kinder. Fast jedes Kind erlebt die frühe Trennung von der Mutter als Abschiebung, Unwertsein, Vernachlässigung und tiefe Kränkung und speichert im Gehirn dieses Erlebnis als Trauma. In der Folge wird sich das Kind ein Leben lang Opfer suchen, die die Rache für die frühkindliche Missachtung abbekommen.

Meine Frage: Müssen Kinder zuerst geschädigt werden, um  hinterher in CARITAS-Kinderheimen wieder aufgefangen zu werden?

Wahlfreiheit für Familienfrauen ist erst dann erreicht, wenn sie gegenüber Erwerbsfrauen keine finanziellen und gesellschaftlichen Nachteile erleiden müssen, wie es derzeit leider die Regel ist. Erst, wenn Familienarbeit und Erwerbsarbeit gleichrangig behandelt werden, wie es das BVerfG vor Jahren schon gefordert hat, ist Wahlfreiheit erreicht. Dafür, Herr Neher, sollte sich die Caritas einsetzen und sich nicht mit Peanuts abgeben. Dass über ein so lächerlich geringes Betreuungsgeld für die verantwortungsvolle und anstrengende Fürsorge um das Kleinkind, überhaupt gestritten wird, spottet jeglichem  Gerechtigkeitsempfinden.

Aus der miesen Situation heraus, in der sich Mehrkinderfamilien heute befinden, entstand vor drei Jahren im Landkreis Ravensburg unsere ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT  mit ihrer Internetseite: www.familiengerechtigkeit-rv.de. Hier kann die Bevölkerung täglich lesen, wie übel Wirtschaft, Politik und Medien den Familien mitspielen, wie sie gedemütigt und missachtet werden. Kindermangel in Deutschland ist hausgemacht und die Folge dieser Geringschätzung.

Sehr geehrter Herr Neher, ich bin völlig schockiert über Ihr unverständliches Plädoyer zugunsten der Krippenbetreuung.  In Anbetracht des Sinneswandels bei der Caritas  überlege ich mir inzwischen, ob ich meine CARITAS-Auszeichnung zurückgebe. Auch werde ich meine Spenden an die Caritas einstellen, für deren Projekte ich mich jahrzehntelang eingesetzt habe.

Bitter enttäuscht grüßt Sie

i. A. Bärbel Fischer