„Mehr Frauen bekommen Kinder“ ? Was steckt dahinter?

Sehr geehrte Leserbriefredaktion, 
in dem og. Artikel  vom 27. 07. 2017 vermisse ich die Herkunft der Agentur. Ich lese BERLIN. Wer ist BERLIN? Ist dies die regierungsamtliche Version der Erhebung? Ich vermisse die journalistisch-kritische Recherche der Schwäbischen Zeitung. Was steckt hinter den Zahlen?
Dazu unser Leserbrief:
 
 
Die Kinderzahl jener Frauen, die sich Kinder wünschen, ging 2016 laut Statistik nicht etwa leicht, sondern dramatisch um 3,45 Prozent von 2,03 auf 1,96 zurück. Gründe werden nicht genannt. Meist verzichten Eltern heute auf ein zweites, drittes oder weiteres Kind. Die Mehrkinderfamilien nehmen ab, weil Eltern sich mehrere Kinder in Deutschland einfach nicht mehr leisten können. Mit jedem Jahr verschlechtert sich hierzulande die Situation großer Familien. Geriet 2011 eine Familie mit drei Kindern ( Jahresbruttoeinkommen 30 000 € ) noch mit skandalösen 8 092 € unter ihr jährliches Existenzminimum, so waren es laut Deutschem Familienverband  im horizontalen Vergleich 2016 bereits überdimensionale 9 458.- €. Innerhalb von  fünf Jahren ein zusätzlicher Verlust von 1 366.- € ! Die Begründung dafür wird statistisch natürlich nicht geliefert.
 
Grund für den erfreulichen, aber minimalen Geburtenzuwachs sei laut BERLIN, der Ausbau der Kleinkindbetreuung und das Recht auf einen Kitaplatz, der vor allem ältere Akademikerinnen freut, weil sie ihr Wunschbaby bereits nach 12 Monaten dort wieder abgeben können. 
 
Seit 2008 habe die Erwerbsbeteiligung von Müttern deutlich zugenommen. Klar! Denn Frauen sollen heute, politisch korrekt von der Familie befreit, ihre Selbstverwirklichung am Fließband, an der Ladenkasse oder im Büro feiern, aber keineswegs zuhause, wo Kinder sehnlichst auf Zuwendung und Fürsorge warten. Diese „Befreiung“  wird politischerseits ermöglicht durch Lohnminderung einerseits und der Drohung andererseits, dass Frauen Altersarmut riskieren, falls sie sich aus familiären Gründen ein paar Jahre ihren Kindern widmen wollen.
 
Doch unsere Geburten verhindernden Sozialgesetze sind keineswegs vom Himmel gefallen. Sie ließen sich bei politischem Willen von heute auf morgen reformieren, indem Eltern künftig aus Kindererziehung keine finanziellen Nachteile mehr erwachsen. Doch danach sieht es weder bei CDU /CSU noch bei SPD, Grünen, FDP oder Linken aus. Statt mit stabilisierenden 2,1 Kindern pro Frau gibt man sich mit 1,5 Kindern zufrieden. Die  heutige Jugend wird dies mit kaum mehr leistbaren Beiträgen zur Sicherung der elterlichen und kinderlosen Rentner demnächst empfindlich büßen müssen.
 
Bärbel Fischer
ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT

 

Birgit Kelle: MUTTERTIER – lesen und weitergeben!

Mit einem Feuerwerk an Sprachwitz, brillant in der Argumentation, klug und voller ESPRIT zieht BK im ihrem neuen Buch MUTTERTIER zu Felde

  • gegen verbiesterte gender-feministische Ideologie und deren Abwertung von Mutterschaft mit all ihren destruktiven Folgen.
  • Sie entlarvt getunete Studien, die medial beweisen sollen, was  n i c h t   ist.
  • Sie fragt, warum sich ein Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nicht für Männer interessiert, obwohl fünfzig Prozent von Familien, Jugend und Senioren aus Männern besteht. Auch für Familienmütter interessiert man sich dort nicht, sondern explizit für berufstätige Frauen mit und ohne Kinder.
  • BK zeigt auf, dass Familienarbeit ( Windelnwechseln, Küchenarbeit etc.), vom männlichen Partner geleistet, heute medial als „hohepriesterlicher Akt“ gilt, während diese bei Frauen als feige Unterwerfung unter das Patriarchat des „heterosexuellen weißen Mannes“ gilt ( Bascha Mika), welcher Frauen nur benutzt, um seine Gene zu streuen.
  • BK deckt auf, mit welchen medialen Mitteln selbsterziehende Mütter als Retroweibchen diffamiert werden, weil sie „freiwillig ihre akademisch stimulierten Hirnzellen am Wickeltisch nach und nach einbüßen“.
  • Sie fragt, warum kein einziger Frauenrat gegen die dem Elterngeld immanente Rücksichtslosigkeit aufbegehrt, weil es Väter mit durchschnittlich 1140.- bevorzugt, Frauen aber nur mit nur 701.- Lohnersatz abfertigt.
  • Kinder gelten heute als Karriereknick, als Rentenknick, als Figurknick, Emanzipationsknick,Versorgungsknick, also als Hochrisikofaktor. „Mädchen, wir haben dich gewarnt!“ – Die Risiken abbauen, indem man  mütterfeindliche Gesetze ändert? Nein!
  • Die Autorin wundert sich auch darüber, warum hochgebildeten deutschen Müttern damit gedroht wird, nach der Familienzeit nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt vermittelbar zu sein, während Migranten ohne Deutschkenntnisse und ohne Berufsausbildung offenbar „dringend gebraucht“ werden.

 

Diese Reihe ließe sich fortsetzen.

 

Mein Anliegen: Kaufen Sie das „MUTTERTIER“ und geben Sie es weiter. Nur durch DEMASKIERUNG können wir dem Mainstream effektiv begegnen. Dieses Buch ist ist eine Fundgrube an Argumenten, mit denen wir uns zur Wehr setzen gegen den tödlich- sozialistischen Mainstream.

 

Seien Sie umarmt, liebe kluge, mutige Birgit Kelle!

 

P.S. Frau Kelle hat dieses Buch ihren Kindern gewidmet. Hut ab vor dieser Mutter! Hut ab vor dem Ehemann und den vier Kelle-Kindern. Sie alle tragen dazu bei, der Bevölkerung „klaren Wein“ einzuschenken und die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Medien zur Rechenschaft zu ziehen.

Acht Behauptungen versus Realität

Die repräsentative ELTERN-Studie mit Kantar-Emnid widerlegt die gängigen Behauptungen. Mehr denn ja stehen Eltern unter dem Zwang zur doppelten Erwerbstätigkeit. Was sie sich wünschen ist FREIHEIT.

Könnte EMNID nicht auch einmal Kinder nach ihren Wünschen und Befindlichkeiten fragen?

http://www.eltern.de/familie-urlaub/familienleben/familie-2017-eltern-wollen-die-wahl-haben

 

Sehr geehrter Herr Redakteur Rasmus Buchsteiner!

Sehr geehrter Herr Buchsteiner,

nicht nur die Arbeitgeber, sondern auch Tausende von Eltern halten von dem neuesten Projekt aus dem Hause Schwesig „Familienarbeitszeit“  NULL und NICHTS! Vielmehr verkauft die Ministerin als Füllhorn, was in Wirklichkeit eine Mogelpackung ist. Aus der Sicht von Elternverbänden ist der neue Schwesig´sche Vorstoß ein gewaltiger Bluff.  

 

Ich danke Ihnen sehr für Ihr erhellendes Interview mit der Ministerin in der heutigen Schwäbischen Zeitung. Das Fatale ist, dass die SPD genau mit diesem Schwindel auf Stimmenfang geht, um Familiengerechtigkeit vorzutäuschen. 

 

Frau Schwesig behauptet, Eltern  w o l l t e n  beides, Beruf und Familie. Ja, aber nur, wenn die Kinder dem Kleinkindalter entwachsen sind. Eltern wollen nicht beides, sondern sie  m ü s s e n  beides wegen niedriger Löhne unter einen Hut bekommen. Nur Mütter aus betuchten Häusern können ihre Kinder heute noch im Sinne unserer Verfassung ( Art. 6 GG) selbst betreuen und erziehen. Und das ist ein politisches Versagen!

 

Frau Schwesig behauptet ferner: „Es ist an der Zeit, dass nicht nur Familien immer arbeitsfreundlicher werden, sondern auch die Arbeitswelt familienfreundlicher wird.“ Wir fragen: Wer hat die Familien denn  in den letzten beiden Jahrzehnten in die wirtschaftskompatible Zwangsjacke gepresst? Es waren die rot-grün-schwarzen Koalitionen. Ohne Rücksicht auf die biologischen Rhythmen und Bedürfnisse der Kinder nach Nähe  hat man ihnen die Mütter entzogen und überlässt sie auf staatliche Kosten  einem überlasteten Personal. Später wird man wegen deren Bildungsdefiziten die Eltern als Versager verantwortlich machen.

https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/familienpolitik/243303/die-familie-wird-wirtschaftskompatibel-gemacht

Eltern ein minimales Betreuungsgeld dafür zu gewähren, dass sie ihr Kind selbst oder alternativ zur staatlichen Krippe betreut wissen wollen, das leuchtet Frau Schwesig absolut nicht ein. Wer in der DDR ganztags betreut aufwuchs, der kennt keine Alternativen. Personale 1:1 -Zuwendung von Mutter und Kind, wie es die Schöpfer unseres Grundgesetzes wollten, passt nicht in ein emotionsloses Politikerhirn.

 

Frau Schwesig rechnet vor, dass sich die Kosten ihres miliardenschweren Vorhabens „rechnen“, indem die staatlichen Steuereinnahmen aus zusätzlicher Mütterarbeit die Investition mehr als ausgleichen. Das ist nicht neu. Schon seit Jahren tragen Babys durch ihren Verzicht auf ihre Mama zu dem Überfluss in den Steuerkassen bei. Nur sagt das niemand. Der Staat kauft den Babys ihre Mütter ab, ohne ihnen zurückzugeben, was sie brauchen, Zeit und Zuwendung – ein Offenbarungseid!

 

Zum Schluss ein Blick auf die Mogelpackung Familienzeit. Vollzeitmüttern will die SPD seit jeher den Garaus machen. Selbst Teilzeitmütter soll es nicht mehr geben, denn ihre Abgaben sind Herrn Schäuble zu dürftig. Also schrittweise zum Vollzeiterwerb!

Beispiel: Eine Mutter, die  z. B. trotz Säugling bisher 10 Std.Teilzeit  arbeitete, müsste genau wie ihr Partner  künftig 28/36 Std. Erwerbsarbeit leisten. Dies entspricht einem wöchentlichen Plus von 18/26 Std. mütterlicher Abwesenheit vom Kind – und das für 150.-! Die Abwesenheit nimmt zu, die Anwesenheit ab. Die überwiegende Zeit gehört dem Betrieb, der Familie nur der Rest. Anstatt den Wiedereinstieg von Müttern auf ihren Arbeitsplatz gesetzlich zu regeln, zwingt Frau Schwesig die Kinder unbarmherzig zu fast ganztägiger Entbehrung ihrer Mama. Denn mit dieser Regelung wird kein einziger Krippenplatz frei – sollte auch nicht!

Dass Wirtschaft und  Regierungen einmal zur Weisheit zurück kehrten, indem sie sich mit  den  Einnahmen begnügten –  genug ist genug – das wird eine Illusion bleiben.

 

Ich grüße Sie im Auftrag der

ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT

Bärbel Fischer

 

Care – Arbeit leisten offenbar nur erwerbstätige Frauen! Von Müttern keine Rede!

Verband Familienarbeit e.V.                                                                                                                                                      10.03.2017

Pressemeldung

Schwesigs „Gender Care Gap“

Unter dem Begriff „Gender Care Gap“ wird in einem Gutachten für den 2. Gleichstellungsbericht behauptet, Frauen leisteten 52,4 % mehr unbezahlte Tätigkeit für andere als Männer.

Familienministerin Schwesig kommentiert das so: „Wir haben vieles umgesetzt und angestoßen, damit Gleichberechtigung tatsächlich in der Lebenswirklichkeit der Menschen ankommt (…) Wir müssen dafür sorgen, dass die Care-Arbeit nicht zum großen Teil allein von Frauen erbracht wird.“ Sie lobt ihre Idee der Familienarbeitszeit mit dem Familiengeld, (Anm: wieder ein ganz eng gestricktes Korsett, das Eltern per Geldzuwendung lockt, sich den Schwesig’schen Vorstellungen von Partnerschaftlichkeit und vollzeitnaher Erwerbsarbeit zu unterwerfen.) und fährt fort: “Hinzu kommt, dass wir gerade jene Berufe, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, – wie in der Pflege und im soziaen Bereich – aufwerten und stärken müssen…“ (PM des BMFSFJ Nr. 19 vom 07.03.2017)

Gertrud Martin vom Verband Familienarbeit, meint dazu: „Es ist immer dasselbe misstönende Lied, das Frau Schwesig singt: Die in den Familien geleistete unbezahlte Care-Arbeit wird zwar erwähnt, aber nur, um dann zu betonen, dass die bessere Bezahlung ausschließlichfür die in diesem Bereich Erwerbstätigen zur Debatte steht. Dazu wird die Forderung gestellt, die Mütter sollten möglichst in Vollzeit erwerbstätig sein, und die Väter sollten vermehrt in die häusliche Care-Arbeit einsteigen. Sie lässt außer Acht, dass sich für die Eltern auch durch eine gleiche Aufteilung dieser Arbeit nichts an den damit verbundenen Benachteiligungen und existenziellen Risiken ändert. Der Ministerin geht es offensichtlich gar nicht darum, die Gleichberechtigung von Müttern und Vätern in der Gesellschaft zu verwirklichen, sondern um die Durchsetzung ihres ideologisch geprägten Konzepts.“

Martin weiter: „Frau Schwesig sollte sich endlich klar machen, dass allein die Kinder Garanten für den Fortbestand unseres Sozialsystems (Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung) und für die Zukunft unserer Gesellschaft schlechthin sind. Es ist abwegig, dass ausgerechnet die Familienministerin die Familienarbeit abwertend behandelt und als eher schädlich für Mütter und Kinder diffamiert. Sie sollte das Grundgesetz beachten, das den Eltern das Vorrecht gibt, zu bestimmen, wie und durch wen ihre Kinder erzogen werden. Es ist ihre vorrangige Aufgabe, die Benachteiligung der häuslichen Betreuungsarbeit zu beseitigen und dafür zu sorgen, dass Frauen und Männer nicht nur dann den Anspruch auf Gleichberechtigung haben, wenn sie zu Lasten der Kinder die gleiche Teilhabe am Erwerbsleben erreichen. Zumindest in den ersten drei Lebensjahren eines Kindes muss ein existenzsicherndes Erziehungsentgelt die Gleichstellung der häuslichen Kindererziehung mit der Erwerbsarbeit gewährleisten.

Die Schieflage dieser beiden Bereiche ist auch im Hinblick auf unser Rentenrecht skandalös. Die Mütter als Leistungsträgerinnen, die die künftigen Renten erst ermöglichen, müssen sich als „Trittbrettfahrerinnen“ beschimpfen lassen! Wie verquer ist das denn?“

Dr. Johannes Resch

stellv. Vorsitzender Verband Familienarbeit e. V.

 

Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Frankreich vorn

Sehr geehrte Frau Longin,

in der gestrigen Ausgabe der Schwäbischen Zeitung rühmten Sie das französische Familienmodell, das sich tatsächlich meilenweit vom deutschen unterscheidet. Als Beweis nannten Sie stolz die Geburtenrate von zuletzt 1,93 , die Sie auf eine verlässliche außerfamiliäre Kinderbetreuung schon ab dem 3. Monat zurückführen. Als leuchtendes Beispiel diente Ihnen Madame Royal. 80% aller französischen Mütter mit einem unter sechsjährigen Kind sind erwerbstätig, aber nur 62% deutsche Mütter.

Woher kommt dieser Unterschied?

Leider haben Sie es unterlassen, auf die realen Fakten einzugehen, welche die französische Familienpolitik von der deutschen unterscheidet, und die eben auch die beispielhafte französische Geburtenrate erklären.

Während in Deutschland Familienarbeit als Nullwert gilt und auch nur minimale Rentenpunkte erzeugt, hat die Erziehungsarbeit in der französischen Politik einen steuermindernden Effekt. Ab drei Kindern, so heißt es, werden in FR von Eltern keine, oder nur geringfügige Steuern erhoben. Ganz anders in Deutschland.

Hier wird zwar Kindergeld bezahlt. Verschwiegen wird aber, dass das so genannte Kindergeld zur Hälfte die Rückerstattung jener Steuer ist, die der Fiskus verfassungswidrig auf die Existenzminima der Kinder erhebt. Von 39 Mrd. staatlichem Kindergeld wurde den Eltern zuvor bereits 19 Mrd. abgeknöpft! Das bedeutet, dass sich die Eltern das Kindergeld zur Hälfte selbst bezahlen. Doch diese Tatsache wird erfolgreich verschleiert.

Zum Zweiten: Bei den Sozialabgaben (Renten-, Krankenversicherung etc. ) unterscheidet das deutsche Sozialgesetz nicht nach Familiengröße. D.h. ein Single zahlt genau den gleichen Beitrag wie ein Vater von 5 Kindern. Unserem Gesetzgeber scheint das völlig egal zu sein. Er merkt nicht einmal, dass deutsche Paare deswegen zu 26% auf Kinder verzichten. Denn bei einer Familie mit 4 Kindern macht das ein monatliches MINUS von 1000.- aus. Ein Betrag, den man auch „Strafsteuer auf Familie“  bezeichnen könnte.

Zum Dritten: An Verbrauchssteuern ( Mehrwert-, Öko-, Fahrzeug-, Kraftstoffsteuern liefern Familien mit Kindern einen Anteil von über 60% ab, denn die haben den höchsten Verbrauch. Auch Strom- und Wasserkosten, Mieten und Heizkosten schlagen x-mal zu Buche. Das restlich verbliebene Kindergeld müsste daher dreimal so hoch ausfallen. Dann erst wäre die Benachteiligung aufgehoben! Von Förderung keine Rede!

Am Ende des Jahres fehlen dem Facharbeiter mit 2 Kindern bei 35 000.- Jahresbrutto bereits  2028.- an frei verfügbarem Einkommen, während der vergleichbare Single sich über ein PLUS von 13 329.- freuen darf  (Differenz im Jahr 2017: 15 357.- ) Siehe

Horizontaler Vergleich  2017 (Deutscher Familienverband )

http://www.deutscher-familienverband.de/publikationen/fachinformationen/send/2-publikationen/211-horizontaler-vergleich-2017

Vergleich 2002 bis 2017 (Deutscher Familienverband )

http://elternklagen.de/wp-content/uploads/2017/02/Schaubild_Horizontaler_Vergleich_Text.pdf

Ich hoffe, Sie erkennen, woran es liegt,

  • dass in Deutschland heute jedes 5. Kind von Sozialhilfe lebt,
  • dass sich seit 1965 die Geburtenzahl von jährlich 1,3 Millionen auf 670 000 halbiert hat,
  • dass Deutschland neben Japan das demografische Schlusslicht der Welt geworden ist,
  • dass die Ungleichheit zwischen Singles und Eltern dramatische Ausmaße zeigt,
  • dass unsere Familienpolitik Erwerbsfrauen und Familienfrauen auf unerhörte Weise spaltet.

Es ist also nicht so, dass deutsche Frauen Hausmütterchen spielen wollten, sondern dass unser familienfeindliches Sozialgesetz Eltern stranguliert. Ich hätte mir gewünscht, dass Ihr Bericht zum Weltfrauentag  die oben angeführten Gründe zur Sprache gebracht hätte. Zudem informierten mich meine französischen Freunde, dass sich inzwischen unter Frankreichs jungen Müttern Unmut regt gegen die selbstverständliche Praxis, Kleinkinder in den Schoß des Staates zu legen.

Wir Europäer entsorgten während der letzten Jahrzehnte unsere alten Eltern in Ghettos, und nun entsorgen wir unseren Nachwuchs in Kitas, damit wir treu und ergeben unseren Arbeitgebern dienen dürfen. Familie als solche gibt es nur noch stundenweise.

„Das erste Wort, was die Kleinen sprechen, hören heute nicht die Eltern, sondern die Erzieherin. Das letzte Wort, das wir sprechen, hören heute nicht unsere Kinder, sondern der Altenpfleger“. Eine  fabelhafte Gesellschaft!

Ich grüße Sie sehr besorgt als Leserin der Schwäbischen Zeitung
Bärbel Fischer

9. März 2017

Diskriminierung der Mütter

Der Rentenexperte und Arzt Dr. Johannes Resch weist auf seiner Homepage auf die Diskriminierung von Frauen hin, die sich für Mutterschaft entschieden haben. Ihre Arbeit in der Familie wird durch unser Sozialgesetz weder anerkannt noch honoriert. Gegenüber kinderlosen erwerbstätigen Frauen werden Mütter seit 1957 durch die Adenauer´sche Rentenreform in extremer Weise um den Lohn ihrer Arbeit gebracht. Denn durch die einseitige Koppelung der Rente an Erwerbsarbeit gilt die aufwändige Erziehung-und Familienarbeit für den Gesetzgeber als Nullwert, quasi als Hobby!

Seither stehen junge Mütter unter immensem Stress, durch ihre Arbeit für die Familie notwendige Rentenpunkte aufs Spiel zu setzen. Wer als Mutter im Alter nicht Not leiden will, muss auch gegen seine Überzeugung seine Kinder frühzeitig in kollektive Ghettos geben, auch wenn das Herz noch so sehr blutet.

Das Familienministerium unter Manuela Schwesig jedoch rühmt sich, durch Vorhaltung von Krippenplätzen den Müttern entgegen zu kommen, damit sie so unbeschwert erwerbstätig sein können, als hätten sie keine Kinder!

http://www.johannes-resch.de/Aktuelles

Wer in Deutschland rechnen kann …

Im ZDF-DonnersTALK mit Dunja Hayali ( 25. 08. 2016 ) verteidigte der eloquente Justizminister Heiko Maas die Einwanderung zahlloser Migranten als ein Segen für die deutsche Wirtschaft, weil eigener Nachwuchs in Deutschland ausgeblieben ist. Nur so könnten Arbeitsplätze besetzt werden. Auf eine politische Trendwende zu mehr Geburtenfreudigkeit deutscher Paare wartet man allerdings bislang vergeblich, obwohl mehrere Konzepte auf dem Tisch liegen.

Unser Einwand:

Sehr geehrter Herr Minister Maas,

 

wiederholt vernahmen wir in diversen Talkshows, zuletzt im DonnersTalk mit Dunja Hayali, Ihr eindringliches Plädoyer für Zuwanderung mit der plausiblen Begründung, dass wir unser massives Geburtendefizit durch fremde Arbeitskräfte ersetzen müssen, da sonst Wirtschaft und Konjunktur einbrächen. Und damit haben Sie natürlich recht.  Nur dass diese Gefahr nicht erst seit 2015 besteht, sondern von Demografen wie z. B. Prof. Herwig Birg und von vielen Familienverbänden seit vier Jahrzehnten längst prognostiziert worden war.

 

Merkwürdig, ja grotesk finden wir allerdings, dass sich die Politik achselzuckend damit begnügt, den Geburtenschwund zu beklagen, aber nicht die notwendigen Konsequenzen daraus zieht. Als Zuschauerin warte ich vergeblich auf die Frage: Was kann dagegen unternommen werden? Wie kann dem Schrumpfen der Bevölkerung begegnet werden? Soll das bis zur Implosion ( Ungeborene können keine Sippe bilden ) so weiter gehen? Kein Moderator, kein Politiker, kein Gesprächsteilnehmer wagt, diese logisch notwendige Frage zu stellen. Man tut so, als sei der Geburtenschwund vom Himmel gefallen, als müsse man sich damit abfinden, als gäbe es keine Alternative. Da stellt sich die Frage, warum andere Nationen in Europa und weltweit die Balance zwischen Geburten und Sterbefällen im Griff haben. Deutschland gilt als Weltmeister im Schrumpfaltern!

Alternativlos ? Nein, einfach nur ignorant und zukunftsblind!

 

Seit 1957 ( Ära Adenauer ) stehen die bevölkerungspolitischen Weichen falsch. Mit der ausschließlichen Bindung der Rente an die Dauer und den Ertrag der Erwerbstätigkeit dürfen Mütter ihre wertvolle Zeit nicht mit Kindererziehung „verplempern“, denn sonst droht ihnen Altersarmut. Also raus aus dem Kinderzimmer, ran an das Fließband, an die Ladenkasse, ins Büro! Kindererziehung hat ab 1957 ihren rentenwirksamen Wert eingebüßt. Um auf eine Durchschnittsrente zu kommen müsste eine Mutter heute 15 bis 18  Kinder großziehen!

 

Die scheinheilige Strategie heißt „Vereinbarkeit“ unisono durch alle im Bundestag vertretenen Parteien, zuvorderst die SPD: Kinder ganztags in Betreuung, Eltern ganztags im Betrieb – wenn es den Steuerzahler auch Milliarden kostet. Familie hat sich nach dem Willen der Bundesregierung täglich zwischen18:00und 20:00 abzuspielen inklusive mütterlichem BurnOut. Wer sich dies ersparen will verzichtet freiwillig auf Nachwuchs – und das sind heute schon 25% aller Paare. Und die sind wahrlich nicht dumm! Denn sie rechnen sich aus, dass das Budget mit jedem Kind weiter schmilzt wie Schnee in der Sonne, wie der Deutsche Familienverband vorrechnet:

http://www.deutscher-familienverband.de/jdownloads/Publikationen/Horizontaler_Vergleich_2016_web.pdf

Hat der Single bei 35 000 € Jahresbrutto am Ende des Jahres 2016 noch 13.421.- € zur freien Verfügung, so fehlen dem Vater von 3 Kindern bei gleichem Einkommen  € 6.499.- Eine Differenz von 19.920.- €.

Nicht umsonst kursiert im Lande folgender Slogan:

„Wer in Deutschland rechnen kann                                                                         schafft sich keine Kinder an.“

Und immer mehr junge Leute können rechnen, Herr Maas!

 

Wie Sie sehen, Herr Minister, ist Kinderschwund in Deutschland hausgemacht. Niemand zwingt die Bundesregierung, das Adenauer´sche Rentenkonzept als in Erz gegossen beizubehalten. Warum traut sich die SPD nicht, ein Konzept vorzulegen,  bei dem Erziehungsarbeit der Erwerbsarbeit gleichgestellt wird, d.h. gleichwertige Rentenpunkte  schafft? Dann könnten sich Mütter getrost für ein paar Jahre ganztags mehreren Kindern  zu deren stabiler Entwicklung widmen, ohne mehrfach belastet in die Knie zu gehen.

 

Wir von der Elterninitiative vermuten, dass es dem CDU-Finanzminister ausschließlich darauf ankommt, dass möglichst viele SteuerzahlerInnen ihren Obolus in seine Kasse spülen, ganz egal wie viele Kleinkinder verzweifelt nach ihrer Mama schreien. Kindertränen sind für einen Finanzminister doch Pipifax!

 

Vielleicht, so unsere Hoffnung, Herr Maas, bleibt es nicht bei regierungsamtlichem Bedauern über das deutsche Geburtendefizit. Vielleicht wächst auch in der Regierung endlich die Überzeugung, dass man den Weg für künftige Generationen ebnen muss, damit wieder mehr Kinder geboren werden. Die Vereinbarkeitspolitik ist jedenfalls krachend gescheitert!

 

Vielleicht aber, Herr Maas, begnügen sich die  SPD und die Kanzlerin damit, die fehlenden einheimischen Kinder durch junge Migranten zu ersetzen, wenn auch deren Eltern in den Heimatländern darben, weil ihre Söhne und Töchter mit ihren Sozialabgaben die fremden Rentner in Deutschland alimentieren müssen. Ist das nicht eine verdeckte Form von Kolonialismus?

 

Fakt ist auch, dass die Kosten für die Integration der Millionen Migranten bei Weitem jene übersteigen, die nötig gewesen wären, um Eltern ein zweites, drittes oder viertes Kind nachteilslos zu ermöglichen. Die meisten abgetriebenen Föten sind dritte oder vierte Kinder, für die das dezimierte Familienbudget nicht mehr ausreicht (s. oben )!

 

Wie oben beschrieben warten wir Eltern auf konkrete Vorschläge zur Beendigung der gegenwärtigen existenzbedrohenden Schieflage.

 

Dieses Schreiben, Herr Minister, wird im Internet veröffentlicht und geht mit gleicher Post an Frau Hayali und an Frau Schwesig, die sich als Familienministerin hauptsächlich um den Arbeitsmarkt kümmert anstatt um die verlassenen Kinder. Sollten Sie uns antworten wollen, wird auch Ihr Schreiben auf unserer Plattform erscheinen.

 

Mit besten Grüßen für die

ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT

i. A. Bärbel Fischer

Bedauern?

Ob der jüngste Artikel auf faz-net gezielt zur weiteren Diffamierung von Familien platziert wurde, mag dahingestellt sein. Er ist nicht der erste und einzige. Denn REGRETTING  MOTHERHOOD ist IN. Mütter bedauern medienwirksam, sich für ihr Kind entschieden zu haben, anstatt ihre Karriere weiter zu vervollkommnen. Sie reiben sich die Augen, denn dass Kinder Zeit und volle Aufmerksamkeit beanspruchen, damit hatten sie nicht gerechnet. Warum auch? Gaukeln Politik, Wirtschaft und Medien doch täglich den jungen Menschen vor: Kinder sind Nebensache!

Frankfurter Allgemeine Zeitung

 

Einspruch

 

Klar – ein Kind  i s t   in unserer bundesdeutschen Gesellschaftsordnung ein Karrierehemmnis! Das liegt aber nicht an der Entscheidung für das Kind, sondern an den Prioritäten, die unsere marktorientierte Gesellschaft  seit etwa zwei oder drei Jahrzehnten setzt, nach denen Karriere alles bedeutet, Familie aber lediglich als Sahnehäubchen gilt. Insofern ist das Bedauern, eines oder mehrere Kinder auf Kosten der persönlichen Karriere in die Welt gesetzt zu haben, durchaus verständlich. Denn tatsächlich absorbieren Kinder Kräfte, auch wenn man dies hinter der wohlklingenden Vokabel „Vereinbarkeit“ perfekt verhüllt.

 

Persönlich misstraue ich der Unvoreingenommenheit des Meinungsforschungsinstituts YouGov, aber die Umfrage bestätigt ganz klar, dass Mutterschaft mit einer „Einschränkung persönlicher Entfaltung“ einhergeht. Ich frage:  Welche Einschränkung persönlicher Entfaltung akzeptiert ein Samenkorn, eine Knolle, eine Zwiebel zugunsten ihres Nachwuchses? Welchen Verzicht auf persönliche Entfaltung geht eine Vogelmutter zugunsten ihrer Brut ein? Kein Säugetier lässt seinen Nachwuchs im Stich, um sich voll zu fressen.  Nachwuchs erfordert ganze Kraft, auch Verzicht, mitunter Erschöpfung. Da hilft kein Schönreden. Nicht umsonst galt Mutterschaft auch in unserer Gesellschaft einst als besonders schützenswert. Ein Kind kriegt man nicht so eben mal nebenbei. Wer sich am Ende seiner Karriere noch geschwind ein Kind „zulegt“, wird es so schnell wie möglich abschieben, denn es braucht mehr Aufmerksamkeit als man selbst zu geben bereit ist.

 

Politik, Wirtschaft und Medien haben ganze Arbeit geleistet indem sie den jungen Menschen Unabhängigkeit, Individualismus, Selbstverwirklichung als primären Lebenszweck vermittelten. Solidarität, Generativität, Fürsorge rangieren daher an letzter Stelle. Dass wirtschaftliche Denkfabriken junge Menschen in diese Richtung manipulieren ist ja noch nachvollziehbar. Ihnen geht es um Gewinne.

 

Doch auch die Politik lässt sich nicht belehren. Seit den Sechzigerjahren hat sich unser jährlicher Nachwuchs halbiert von 1 300 000 auf 670 000. Dies ist unserem familienfeindlichen Rentengesetz von 1957 ( Konrad Adenauer ) zu verdanken, das Kinderkosten privatisiert und den Eltern überlässt, den Gewinn aus der Elternarbeit aber sozialisiert. Mütterrenten sind so miserabel, dass eine Mutter 15, ältere Mütter sogar 23  Kinder groß ziehen müssten, um auf die Durchschnittsrente zu kommen. Daher bleibt den Frauen  keine Wahl. Sie müssen sich durch Erwerbsarbeit Rentenpunkte beschaffen. Warum sollten sich junge Paare ausgerechnet für den Fortbestand unseres Sozialwesens durch die „unrentable“ Aufzucht von eigenen Kindern erwärmen, wenn ihnen der Undank des Vaterlandes jeden Tag einen Tritt in Gestalt vorenthaltener Würdigung verpasst? Noch immer haben die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Medien nicht begriffen, dass Kinder auch in Zukunft den Sozialkarren werden ziehen müssen.

 

In menschlichen Gemeinschaften dürfte Elternschaft keineswegs ein Nachteil sein, sondern müsste gesellschaftliche Karriere bedeuten, indem man Mütter/Väter für ihren generativen Einsatz achtet und ihre Arbeit honoriert, denn gerade sie sorgen dafür, dass auch künftig Renten erwirtschaftet werden, nicht nur für ihre eigenen Eltern, sondern paradoxerweise zusätzlich für die heute schon 25 % von Nachwuchsverweigerern. Anders als bei unseren europäischen Nachbarn gilt in Deutschland: Kinder sind unerwünscht, weil sie die Wirtschaft blockieren (!)  und Elternpotential binden. Die Gerichte reklamieren den „Paradigmenwechsel“ für ihre unsozialen Urteile, wenn Eltern wegen ihrer missachteten Leistung klagen. Unablässig  ist die Ministerin Schwesig zugange, um Mutterschutz und Elternzeit zugunsten betrieblicher Verwendung zu kürzen. Die Leidtragenden sind in jedem Fall die Kinder, denn sie kommen zu kurz an mütterlicher Zuwendung, an Zärtlichkeit und Achtsamkeit.

 

Das Bedauern über die Entscheidung für ein Kind ist angebracht, aber sie gilt nicht den Eltern, sondern ausschließlich dem ungeliebten Kind. Paaren, die sich bei ihrer Entscheidung von der „wunderbaren Vereinbarkeit“ blenden ließen, ist nicht zu helfen, es sei denn sie akzeptieren endlich, dass ein kostbares Gut nicht ohne engagierten Einsatz zu haben ist.

Bärbel Fischer

ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT

 

 

 

Rabeneltern?

In der aktuellen Ausgabe von Publik Forum ( kritisch – christlich – unabhängig ) bezeichnet die Redakteurin L. ihre Familie als „Rabenfamilie“, weil sie wie Hunderttausende deutscher Familien ein Modell lebt, das unter gegebenen sozialpolitischen Gegebenheiten „normal“ ist. Der Begriff Rabeneltern trifft vielmehr auf jene Familien zu, die sich Vollzeit um ihre „Brut“ kümmern. Denn Rabeneltern verlassen das Nest nicht, bevor die Jungen flügge sind.

 

Sehr geehrte Frau L.,

bei jeder Neuerscheinung von PF lese ich zuerst die politischen Beiträge von Wolfgang Kessler, und zur Erholung Ihre Kolumne. Diesmal bezeichnen Sie sich
und Ihre Familie als Rabenfamilie mit Rabenvater, Rabenmutter und Rabenkindern. Warum eigentlich? Sie organisieren ihre Familie doch wie die meisten deutschen Familien auch. Niemand verachtet Sie dafür. Es ist doch heute üblich, und wegen unserer elternfeindlichen Sozialgesetze sogar höchst notwendig, dass beide Eltern erwerbstätig sind. Demzufolge müssen die Kinder doch außerhalb des Elternhauses betreut werden. Wo ist das Problem?

 

Ich selbst, Frau L., war vor 50 Jahren eine echte Rabenmutter. Meine vier Kinder, geboren zwischen 1966 und 1972, wurden während meiner Unterrichtstätigkeit von einem Kindermädchen im Elternhaus selbst betreut. Kitas gab es damals noch nicht. Nur dass mich damals Vollzeitmütter auf der Straße geschnitten haben, meine ledigen Kolleginnen die Nase rümpften, die männlichen Kollegen ihre Witze machten – kurz ich bekam das Missfallen der „anständigen“ Gesellschaft deutlich zu spüren.

 

In den Achtzigern wendete sich das Blatt. Man sprach immer weniger von Schlüsselkindern und Rabenmüttern, denn Müttererwerbstätigkeit wurde mehr und mehr hoffähig. Ja man bekam sogar öffentliche Anerkennung für Organisationstalent und berufliches Engagement – heute heißt das „Vereinbarkeit“.

 

Daher stößt mir schmerzlich auf, dass Frauen noch heute mit dem Begriff „Rabenmutter“ kokettieren, obwohl heute umgekehrt jene Mütter die Angeschmierten sind, die sich entschließen, zugunsten ihrer Babys auf Erwerbstätigkeit zu verzichten. „Und, was tust du so den ganzen Tag?“ Ja, sie müssen sich sogar dafür rechtfertigen, dass sie für einige Jahre dem „heiligen Arbeitsmarkt „den Rücken kehren. Dafür werden sie mitleidig belächelt und für ziemlich einfältig gehalten. Sie profitieren weder von den staatlichen Krippenmilliarden, noch vom staatlichen Elterngeld ( Differenz zu erwerbstätigen Müttern bis zu 18 000 €/Jahr ). Sogar die läppischen 150 Euro Betreuungsgeld wurden ihnen gestrichen. Sprich: Wer sein Wunschkind in den eigenen Armen wiegen will bekommt die harte Faust staatlicher Benachteiligung / Bestrafung zu spüren.

 

Aus leidvoller Erfahrung, Frau L., wehre ich mich vehement gegen den Missbrauch des Begriffs RABENMUTTER. Heute werden Vollzeitmütter als „Glucken“, als „Heimchen am Herd“, als Schnaps trinkende Looserinnen degradiert.

 

Meine zehn Enkelkinder konnten in den ersten Kinderjahren die 24 -Stunden-Präsenz ihrer Mütter / Väter genießen. Aber der staatliche Subventionssegen ging den jungen Familien verloren. Nein, sie sind nicht verhungert. Schließlich gibt´s ja auch noch Großeltern, die ihnen unter die Arme greifen, wenn es klemmt. Die Elternschaft ist heute gespalten in Arbeitsmarkt kompatible und Arbeitsmarkt resistente  Eltern. Die einen werden mit Subventionen belohnt, die anderen mit deren Entzug bestraft.

 

Fazit: Nur noch begüterte Eltern können sich heute den Luxus erlauben, ihre Kinder zuhause in eigener Regie zu betreuen und zu bilden. Allen anderen sind die Hände gebunden. Mütter müssen sich seit der Adenauer´schen Rentenreform von 1957  ihre Altersversorgung ausschließlich über den Erwerb selbst erwirtschaften. Kindererziehung, früher hoch geschätzt und von der Nachkommenschaft honoriert,  bringt heute nur minimale Punkte. Am besten kommen nach unserem Sozialgesetz jene Mitbürger davon, die sich Kinderkosten überhaupt ersparten. Sie können über unser Umlagesystem im Alter darauf setzen, nach einer lückenlosen beruflichen Karriere von Kindern fremder Eltern üppig alimentiert zu werden. Für Eltern mehrerer Kinder eine schallende Ohrfeige!

 

Sehr geehrte Frau L., vielleicht gehen Sie künftig nachdenklicher mit dem Begriff Rabenmutter um. Vielmehr wünschte ich mir, dass die PF-Redaktion sich des Themas VERTEILUNGSGERECHTIGKEIT annähme. Es kann nicht sein, dass Familien mit geringem Einkommen mehr belastet werden als besser gestellte Familien, bzw. als kinderlose Paare. Die Umverteilung von unten nach oben läuft dem verfassungsmäßigen Gleichbehandlungsgebot  ( § 6 GG ) extrem zuwider.

 

Damit grüße ich Sie von Großmutter zu Mutter herzlich                                                 Bärbel Fischer, seit Jahrzehnten mit PF verbunden, für die

ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT