Herr Seiters will „Nägel mit Köpfen“ machen, zu deutsch, er will alles tun, was dem DRK Kohle einbringt: den Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für alle Kinder bis zu 12 Jahren gesetzlich verankern, das Betreuungsgeld wieder kassieren und vaterlosen Kindern auch noch die Mama wegnehmen. Das rechnet sich für das DRK, und nur darauf kommt es an! Aus Kindern Kapital schlagen. Da spielen doch Werte wie Elternliebe, Verlässlichkeit, Bindung gar keine Rolle mehr. Weg mit Störfaktoren für reibungslose Arbeitsprozesse! Die Herren Hundt, Driftmann und Seiters akzeptieren Kinder allenfalls noch als künftige Sozialbeitragszahler oder als Wasch-und Fütterungspersonal für greise Manager.
Wie dem DRK beträchtliche Gewinne durch langjährige Kinderbetreuung winken, so rechnet sich für die Kanzlerin der geplante Anspruch auf einen Vollerwerbsplatz für Mütter. „Familie und Beruf in Einklang bringen“ heißt die „gewinnende“ Devise – eine schöne Umschreibung für das, was sich nicht in Einklang bringen lässt, solange Mütter sich nicht zweiteilen können. Die kinderlose Angela Merkel vergisst, dass Kinder jenseits von drei Jahren auch noch Anspruch auf elterliche Fürsorge und Präsenz haben. Die Parole lautet: Kinder weg organisieren und Vollzeit in den Betrieb! „Wer sind Sie?“ fragen die Kinder, wenn sie abends eingesammelt werden, ihre Eltern, oder : „Sie kommen mir irgendwie bekannt vor!“
Spaß beiseite!
Dass Müttern von mehreren Kindern während der Familienphase eine berufliche Teilzeitarbeit nebenher gar nicht möglich ist, das wird geflissentlich unterschlagen. Und wenn diese Mütter nach Jahren dann eine ebenbürtige Teilzeitstelle suchen, weil sie tagsüber nicht ganz aus dem Blickfeld ihrer Kinder verschwinden wollen, dann gibt es keine Teilzeit-, sondern nur noch Vollzeitstellen!
Bravo!
Aber der wahlkampfgerecht inszenierte Familiengipfel hat doch immerhin ein Ergebnis erzielt: man will mehr für berufstätige Eltern tun. Nein, nicht für a l l e Eltern will man mehr tun, sondern nur für die, die pro Kind und Jahr sowieso schon mehr als 14 000 € staatlichen Krippenzuschuss bekommen.
Nachwort
Herr Seiters, Ihre verletzende Erklärung sagt uns Profi-Eltern: Keinen roten Heller mehr in Ihre Sammelbüchsen oder auf DRK- Konten!
Für die ELTERNINITIATIVE FÜR FAMILIENGERECHTIGKEIT i. A. Bärbel Fischer