Dicker Brocken: Beitragsfreie Mitversicherung!

Sehr geehrte Frau Lennartz,
Anlässlich Schäubles Griff in die Krankenkassenrücklagen zur Haushaltssaniereung kommentierten Sie in der Schwäbischen Zeitung heute, die Krankenkassen müssten doch „als dicksten Brocken“ die Milliardenkosten der „beitragslos mitversicherten Familienangehörigen“ stemmen. Dabei ist erst 2013 durch eine Bertelsmannstudie ( Dr. Frank Niehaus ) eindeutig und ohne Widerspruch klargestellt worden, dass es gerade die Familien sind, die als Nettozahler mit ihren Beiträgen die Krankenkosten der älteren Generation stemmen, ohne selbst wesentliche Kosten zu verursachen.
Ohne die Beiträge der Familien sähe es in der gesetzlichen Krankenversicherung ziemlich mau aus, was sich leicht an den statistischen Grafiken ablesen lässt.
Zum Anderen empfehle ich Ihnen folgenden Beitrag des Deutschen Familienverbandes zur Haltlosigkeit des Begriffes “Beitragslose Mitversicherung“. http://www.youtube.com/watch?v=EdiimwJ-Scc
Mit der Gründung einer Familie verpflichtet sich das Paar zum gegenseitigen Unterhalt und zu dem seiner Kinder. Damit teilt sich ein Familieneinkommen  bereits bei der Auszahlung in die Anzahl der Mitglieder, so dass Eltern von 3 Kindern nur noch je 1/5, also 20 % ihres Verdienstes zusteht, während ein Single seine 100 % zur Verfügung hat. Wenn also alle Familienmitglieder Beiträge aus ihrem 20 %-igen Anteil abführen, dann kommen die 100% wieder zusammen. Mithin zahlen alle ihren Beitrag, Eltern wie Kinder.
Die Vokabel „beitragsfreie Mitversicherung“ ist, gelinde gesagt, eine bewussteTäuschung“ der Bevölkerung. Auch gegen besseres Wissen wird in den Medien eben dieser trügerische Begriff gedankenlos und ohne Recherche weiter transportiert. Auf diese Zusammenhänge habe ich Sie, Frau Lennartz, in der Vergangenheit bereits mehrmals hingewiesen. Trotzdem wird der Leserschaft vermittelt, Familien seien Schmarotzer – obwohl  das Gegenteil ist der Fall ist ! Sowohl die nachwuchslose, als auch die ältere Bevölkerung profitiert von Familien mit Kindern. Nur: Zum Dank dafür wird Eltern das Mehrfache dessen, was sie an staatlicher Förderung erhalten, über Verbrauchssteuern und Sozialabgaben wieder abgeknöpft, so als seien sie Singles.
Sehr geehrte Frau Lennartz, aus der Erfahrung, dass solcher Klartext von der Schwäbischen Zeitung nicht abgedruckt wird, sende ich  Ihnen diesen persönlich, allerdings als offenen Brief, der im Internet aufzurufen ist.
Mit freundlichem Gruß
Bärbel Fischer
für die ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT