Bertelsmann-Studie – gut gemeint, aber irreführend

Der Leiter des Heidelberger Familienbüros, Kostas Petropulos, sieht die neue Bertelsmannstudie zur Rentenversicherung / Prof. Dr. Martin Werding – Ruhruniversität Bochum http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-103B2725-EA851FC7/bst/hs.xsl/nachrichten_119663.htm

als  „völlig ungeeignet an, um die einschneidenden wirtschaftlichen Konsequenzen junger Paare bei der Entscheidung für oder gegen eigene Kinder angemessen darzustellen“ und empfiehlt dringend, hierzu die Perspektive des Grundgesetzes und des Bundesverfassungsgerichts zu wählen.

http://www.heidelberger-familienbuero.de/HBF-Premium/Archiv-2014-I/Bertelsmann_Fiskalbilanz_Studie_170114.html

Petropulos rechnet vor, dass von den durchschnittlichen RV- Beiträge eines Sohnes / einer Tochter per Umlage die Allgemeinheit zu 95% profitiert, die eigene Mutter aber nur zu 5% ( ausgehend von 3 Rentenpunkten pro Kind )!

 

Familien als Lastesel unseres Rentensystems

Die STUTTGARTER  ZEITUNG veröffentlicht heute das Ergebnis der jüngsten Bertelsmannstudie von Prof. Dr. Martin Werding  und Dr. Jörg Dräger mit dem Ergebnis, dass zugunsten kinderloser Paare Familien  m i t   Kindern die Hauptlast für unser Rentensystem abgeknöpft wird.  Was Insidern längst bekannt ist, wird nun wissenschaftlich erhärtet.

http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-103B2725-EA851FC7/bst/hs.xsl/nachrichten_119663.htm

Wie  die Verantwortlichen in Politik und Medien mit dieser Studie umgehen, und  welche K.O. -Argumente jetzt vermutlich auf den Tisch kommen werden, wird sich zeigen. So, wie sich die Regierungen seit Jahrzehnten weigern, die verfassungsgemäßen Urteile aus Karlsruhe umzusetzen, wird es eine breite Lobby geben, die zu verhindern sucht, was unseren Sozialstaat noch retten könnte: Familiengerechtigkeit!

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.studie-der-bertelsmann-stiftung-rentensystem-benachteiligt-familien.47a1f451-0b35-438c-99bb-f3dba6ae6d94.html

Mütter gebären Babys mit „Schuldschein“

„Der deutsche Staat gibt viel Geld für Kinder aus, indem er sich vor allem auf dem Wege der Familien- und Bildungspolitik an den finanziellen Lasten der Erziehung beteiligt. Er holt sich jedoch um einiges mehr von ihnen zurück, wenn die Kinder im weiteren Verlauf ihres Lebens Steuern und Sozialbeiträge entrichten. Der Staatshaushalt, einschließlich der Sozialversicherungen, erweist sich bei genauerem Hinsehen als ein gigantisches Umlagesystem, das vorrangig durch Steuern und Beiträge von Personen im Erwerbsalter finanziert wird und daraus laufende Leistungen an Personen aller Altersstufen gewährt. Welchen lebenslangen Nettoeffekt dieses System aus der Sicht eines einzelnen Individuums hat, ist dabei a priori unklar. Das ifo Institut hat nun im Auftrag der Robert Bosch Stiftung umfassende Berechnungen zu den fiskalischen Effekten angestellt, welche die Geburt eines Kindes unter Berücksichtigung möglichst aller relevanten Einnahmen- und Ausgabenströme im gegenwärtigen deutschen Steuer- und Sozialsystem auslöst. Die Resultate zeigen, dass Familien mit jedem Kind im Durchschnitt ein kleines Vermögen an den Staatshaushalt transferieren.“

 ….. „Aus dem kumulierten Saldo aus Beiträgen und Leistungen und unter Berücksichtigung der Effekte im Durchschnitt zu erwartenden Kindeskinder, errechnet sich ein positiver fiskalischer Effekt des betrachteten Kindes von insgesamt rund 240 500 €. In dieser Höhe belasten die gesetzlichen Sozialversicherungen für Rente, Krankheit, Pflege und Arbeitslosigkeit per saldo also das neugeborene Kind. Es ist, als ob die Mutter bei der Geburt einen Schuldschein zu Lasten ihres Kindes ausfüllen müsste, der im Laufe des Lebens des Kindes und seiner Nachkommen verzinst und getilgt werden muss.“…

Dieses Ergebnis stammt aus der ifo- Studie: „Die fiskalische Bilanz eines Kindes im deutschen Steuer-und Sozialsystem“, erstellt 2005 im Auftrag der Robert Bosch Stiftung  von Professor Dr. Martin Werding, Universität  Bochum, und Prof. Herbert Hofmann

http://www.cesifogroup.de/pls/guest/download/ifo%20Schnelldienst/ifo%20     Schnelldienst%202006/ifosd_2006_2_3.pdf