Gehetzte Eltern leiden unter Vereinbarkeitslüge

Irgendwann müsse mit der Vereinbarkeitslüge Schluss sein, meint Marc Brost, wirtschaftspolitischer Korrespondent der WELT, im Deutschlandradio Kutur: Arbeitende Eltern seien permanent gehetzt und übermüdet. Nicht nur Karrieristen würden darunter leiden, Job und Familie nicht unter einen Hut zu bekommen. Diese gehetzten Menschen, das sind wir.

Zum Lesen und Hören:

http://www.deutschlandradiokultur.de/familie-und-beruf-gehetzte-eltern-leiden-unter.1005.de.html?dram:article_id=315415

 

Eltern als Sündenbock

Die Schwäbische Zeitung berichtet heute von den Ermittlungen des Statistischen Landesamtes, wonach  seit 2007 die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in staatliche Fürsorge genommen werden müssen,  bis 2012 um 43 % gestiegen sei.  Damit befinden sich in BW 40 200 Kinder und Jugendliche in Fürsorge-Einrichtungen, 1700 mehr als im Vorjahr.
Leserbrief:

Zutreffend nennt Ihr Bericht als Grund für den enormen Anstieg der Jugendlichen, die auf Kosten des Steuerzahlers in staatliche Inobhutnahme kommen, die „Überforderung der Eltern“. Diese Feststellung kommt natürlich der Polemik von Politik, Wirtschaft und  Medien entgegen, Eltern seien mit der Erziehung ihrer Kinder grundsätzlich überfordert. Daher müsse vermehrt staatliche Erziehung ganztägig gewährleistet werden.  Staatliche Kompetenz wird glorifiziert,  Elternkompetenz dagegen diffamiert.

Andererseits wird das Statistische Landesamt auch ermittelt (und verschwiegen ) haben, dass gerade jene Kinder auffällig werden, die auf die liebevolle Präsenz ihrer eigenen  Eltern von klein auf verzichten mussten.

Niemand wird bezweifeln, dass Eltern nach einem anstrengenden Arbeitstag kaum noch Geduld und Anteilnahme für  die Probleme ihres Nachwuchses aufbringen können. Und jeder wird begreifen, dass Kinder von abwesenden Eltern um jeden Preis, selbst mit kriminellen Aktionen, die jahrelang entbehrte Aufmerksamkeit einfordern.  Trotzdem fördert unser Staat mit vielen Milliarden Euro die Ab-wesenheit der Eltern, anstatt deren An-wesenheit bei den Kindern zu sichern. Also wird die Zahl der Jugendlichen weiter ansteigen, die  lauthals  nach Geborgenheit  und Hilfe schreien.

Bärbel Fischer