MÜTTER FÜR MÜTTER Eine starke Gemeinschaft Johanna-Kinkel-Straße 13, 17033 Neubrandenburg Ansprechpartnerin: Sabine Wüsten Autorin: Gundula Tews Telefon: 0395 / 555 30 52 E-Mail: info@muetter-fuer-muetter.de Internet: www.muetter-fuer-muetter.de
Neubrandenburg, 29.07.2014
PRESSEMITTEILUNG
In unserer über 5-jährigen Arbeit mit Familien in Mecklenburg begegnen wir zunehmend Müttern, die ihre Kinder über den ersten Geburtstag hinaus selbst betreuen möchten. Diese Frauen kommen aus allen Bildungsschichten und Kulturkreisen. Oft geht dieser Entscheidung eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit voraus, wobei die negativen Erinnerungen an die Krippenzeit meistens den Anstoß dafür geben. Auch verbreiten sich langsam die Erkenntnisse der Bindungs- und Hirnforschung und viele Eltern erkennen die Übereinstimmung mit den Gefühlen ihren Kindern gegenüber. Bei der Entscheidung, das eigene Kleinkind nicht in eine Betreuung zu geben, spielt das Betreuungsgeld keine Rolle. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: bei den Hartz-IV-Empfängern wird das Betreuungsgeld vom Hartz-IV abgezogen und ist deshalb bedeu-tungslos. Bei den Frauen mit mittleren oder akademischen Abschlüssen spielt dieser geringe Betrag keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Es ist zu beobachten, dass Müttern immer wichtiger ist, ihren Job länger zurückzustellen um ihren Kindern die Liebe, Zuneigung und Bindung zu geben, die für ein gesundes Aufwachsen so entscheidend ist und die sie selbst so schmerzlich vermissten. Das ist sehr zu begrüßen, denn Kinder zwischen 0 und 3 Jahren brauchen keine sogenannten Bildungsangebote, sondern einfühlsame und prompte Reaktionen auf ihre Bedürfnisäußerungen, viel direkte Ansprache mit Blickkontakt, ungeteilte Aufmerksamkeit, altersentsprechende Kommunikation, das Kommentieren ihrer Gefühle und ihres Tuns durch die konstante Bezugsperson und bedingungslose Liebe. Das ist in einer Krippe mit fünf bis acht U3-Kindern pro Erzieherin schlichtweg unmöglich. Um eine kindgerechte und pädagogisch sinnvolle Betreuung zu gewährleisten, darf der Schlüssel nicht über 1:3 liegen (siehe aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung). Dem Steuerzahler kostet die Subvention eines Krippenplatzes monatlich ca. 1200 € pro Kind und wird scheinbar durch niemanden in Frage gestellt. Würden stattdessen alle Kinder in Deutschland, für die aktuell ca. 15 Mio € Betreuungsgelder gezahlt werden, in eine Krippe gehen, hätten wir Mehrkosten von mindestens 175 Mio € im Monat. Es wäre sehr empfehlenswert, Eltern so zu unterstützen, dass alle, die ihre Kinder in den ersten drei Lebensjahren selbst betreuen möchten, auch den finanziellen Rahmen bekommen, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.