TV-Schlussrunde – eine einzige Propaganda-Show

Betr. Schlussrunde von ARD und ZDF zur Bundestagswahl, 21. 09. 2017

 

Sehr geehrte Damen und Herren Politiker v.d.Leyen, Hermann, Schwesig, Lindner, Wagenknecht, Göring-Eckart, Gauland und Moderatoren Hassel *) und Schausten!

*) für Sie waren nicht alle Politiker willkommen. Steilvorlage für die AfD!

 

 

Wenn es um Deutschlands ZUKUNFT geht, dann vermisse ich in einer solchen Runde das Thema Nachwuchs. Unter dem Begriff Demografie versteht heute die Politik offensichtlich nur die zunehmende Alterung der Menschen und deren Folgen, nicht aber die Verjüngung der Gesellschaft.

 

Digitalisierung, innere Sicherheit und stabile Renten sind gewiss Themen, die die Menschen bewegen. Trotzdem hängt es allein von elterlicher Nachwuchsbereitschaft ab, ob künftig noch Renten bezahlt werden können. Die Rente jedes Politikers, jedes Journalisten wird von künftigen Kindern erarbeitet. Von unserem Nachwuchs hängt auch ab, ob unsere Bildungsanstrengungen fruchten. Denn wenn wir nicht ausreichend stabile Kinder aus gebildeten Elternhäusern auf den Weg bringen, dann werden wir scheitern. Sie alle, Politiker und TV-Moderatoren stammen aus  bildungsbeflissenen Elternhäusern! Schon heute zeigt sich, dass Mittelmaß aufgrund kollektiver Kinderbetreuung eben keine Fachkräfte erzeugt, sondern zum großen Teil ( bezweckte?) Arbeitsplätze von Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Logotherapeuten und Nachhilfekräften schafft. Diese sollen die Defizite in Sprache, Motorik, Intellekt und Emotion aufarbeiten, weil elterliche Bindung abhanden gekommen ist. Das Bildungsniveau sinkt trotz, vielmehr gerade wegen der kollektiven Ganztagsbetreuung.

 

Warum verschließen sich Politik und Medien dem Thema „nachwachsende Generation“ total? In keiner Rentendebatte traut sich jemand darauf hinzuweisen, dass wir mehr wohlerzogene, sprachgewandte, interessierte und kreative Kinder aus stabilen Elternhäusern brauchen, damit Deutschland wissenschaftlich wieder konkurrieren kann und uns die jungen Akademiker erhalten bleiben, anstatt dem Land den Rücken zu kehren. Vor allem müssen auch noch in 20 oder 100 Jahren Renten bezahlt werden können. Voraussetzung dafür ist allerdings eine Familienpolitik, die sich nicht als willfähriger Handlanger der Wirtschaft versteht ( alle Eltern vollzeitig in den Erwerb! ). Es stimmt eben nicht, wenn Frau v.d. Leyen behauptet, dass die beste Vorsorge der Arbeitsplatz beider Eltern ist. Es stimmt eben nicht, dass mit weiterem milliardenschweren Ausbau der Ganztagsbetreuung ( Schwesig ) intellektuelle Spitzenleistungen erwartet werden können. Wir bezahlen mit Milliarden Familienersatz, anstatt das Original zu stabilisieren. Und das aus reiner unstillbaren Gier nach mehr Wachstum und Konsum.

 

Zwischenruf: Wir kennen alle das Märchen vom „Hans im Glück“, der seinen Besitz, einen Klumpen Gold, immer gegen Minderwertigeres eintauscht, bis er am Ende mit leeren Händen da steht. Unser „Gold“ sind unsere Kinder. Sie ohne Not zum Vorteil  anderer aus  den Händen zu geben, heißt, ihnen weniger Wert beizumessen.

 

Nein! Die beste Vorsorge sind genügend familiär gebunden erzogene und gebildete Kinder, deren Eltern die Talente ihrer Sprösslinge erkennen und fördern. Nur leider werden diese Familien immer rarer, weil sie zu viele Abgaben bestreiten müssen. Das Budget wird mit jedem weiteren Kind knapper – eine skandalöse Folge der Struktur unseres Sozialgesetzes, das zu reformieren sich unsere Regierungen strikt weigern.

 

Uns Bürgern brachte auch Ihre Schlussrunde am 21. September  keine neuen Erkenntnisse. Sollte sie wohl auch nicht. Denn nach den Gesetzen der Propaganda setzt sich in den Köpfen fest, was man ständig wiederholt, ja einhämmert. Was man in den Debatten aber bewusst ausspart, kann sich nicht festsetzen. Das Thema Generativität soll  tunlichst mental vermieden werden, damit nicht evtl. junge Frauen noch auf die „absurde“  Idee kommen, sich für Familie zu entscheiden und dem Arbeitsplatz über mehrere Jahre fern zu bleiben. Doch dafür sorgt längst die bundesdeutsche Wirtschaft mit ihrer Niedriglohnpolitik, dass ein Elterngehalt für den Unterhalt einer Familie bei Weitem nicht mehr ausreicht.

 

Mein Vorwurf: Die öffentlich rechtlichen Sender geben sich gebührengestützt zum Transporteur für eine Generationen vergessene Politik her, weil sie politisch gewollt  d a s  Überlebensthema aus allen Debatten ausklammert und diesbezügliche Fragen einfach vermeidet.

Damit grüße ich Sie besorgt

i. A. Bärbel Fischer

ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT

P.S. Dieses Schreiben geht heute an die Programmdirektoren von ARD und ZDF. Viele meiner Bekannten tun sich solche manipulativen Sendungen gar nicht mehr an