Familien nicht gegeneinander ausspielen

Sorgfalt beim Umbau der Grundschulen zu Betreuungseinrichtungen gefordert

München  – Der Landesvorsitzende des Familienbundes der Katholiken in Bayern  hat sorgfältige Konzepte für die Ganztags-Betreuung von Grundschülern gefordert. Insbesondere dürften nicht Familien gegeneinander ausgespielt werden.

Landesvorsitzender Dr. Johannes Schroeter: „Der Umbau der Grundschulen zu Betreuungseinrichtungen erfordert große Sorgfalt. Das Konfliktpotential ist um einiges größer als beim G8-Gymnasium.“

Besonders kritische Punkte:

·         Die Betreuungsqualität. Schon die Erfahrung mit Kindertagesstätten zeigt, dass sowohl die Betreuung wie auch die Verpflegung häufig unter den notwendigen Standards liegen. Daraus können sich Dauerkonflikte zwischen Eltern und Schulträgern entwickeln.

·         Die Rechte der Familien. Keine Familie darf gezwungen werden, andere Mengen an außerfamiliärer Grundschulbetreuung hinzunehmen, als sie wünscht. Das betrifft besonders die Umwandlung kompletter Schulen mit örtlichen Mehrheitsbeschlüssen. Dabei dürfen keinesfalls Familien gegeneinander ausgespielt werden.

·         Finanzielle Umverteilungen zwischen Familien. Nach ersten Schätzungen müsste der Freistaat die Betreuung an Grundschulen mit jährlich 100 Millionen EUR fördern. Verwendet werden dafür Steuermittel aller Eltern, unabhängig von der tatsächlichen Nutzung durch die jeweilige Familie. Das darf nicht zu faktischen Umverteilungen zwischen Familien führen. Ähnlich wie beim Betreuungsgeld im Krippenalter wird eine finanzielle Anerkennung für die Familien benötigt, die Mittagsverpflegung und Hausaufgabenbetreuung ihrer Kinder selber verantworten.

Schroeter: „Der Umbau der Schulen zu Betreuungseinrichtungen muss sorgfältig bedacht werden. Hier geht es um massive Eingriffe in das Familienleben. Das G8-Gymnasium ist ein warnendes Beispiel, wohin hemdsärmeliger Pragmatismus und Ignoranz gegenüber den Betroffenen führen können.“

 

Dr. Johannes Schröter