Alle profitieren vom „Kümmer-Gen“- nur die Mütter selbst nicht

Leserbrief

Pflege, Kinderbetreuung, Hausarbeit, gesund kochen, trösten….all das ist unbezahlte, un-verzichtbare, notwendige Arbeit. Kann sich unsere erfolgs- und lust-betonte Gesellschaft auf ewige Zeiten auf jenes KÜMMER-GEN der Frauen verlassen?

Die meist vielfältigen, umfangreichen, höchst zeit-aufwändigen Arbeitsabläufe, die Zuwendung und Versorgung, die Organisation für Kleine, Pflegebedürftige, Alte sind lebensnotwendig für ALLE – aber diese Arbeit wird nicht bezahlt von der Gesellschaft, sie sichern nie die Existenz der (meist) Frauen. Darum „kümmert“ sich aber jener Teil der Gesellschaft nicht, die selber ihren Beruf ausüben und hoffen, das wird schon immer „irgendwie geregelt“ werden. Von wem?

Gäbe es ein Erziehungsgehalt, würden sich wohl auch mehr Männer für die zeitweise aktive Betreuung der eigenen Kinder und Pflege der eigenen Eltern entscheiden. Denn die tun das viel zu selten „ohne geldwerte Gegenleistung und Rentensicherheit…FRAUEN schon!

Viele argumentieren, die Ausgaben für den Staat wären für den „Staat“ viel zu hoch.

Und wenn eines Tages die FRAUEN ihr Kümmer-Gen ignorieren und den gerne und gut erlernten Beruf samt Gehalt höher schätzen? Wer betreut und pflegt dann?

Wer  trägt diese Mehrkosten, wenn die Mehrheit der Mütter wie die Männer den Beruf in Vollzeit ausüben wollen und keiner mehr daheim ist für Kinder und Alte?

Gerdi Spengler, ÖDP, Mariabrunnstr. 59/1, 88097 Eriskirch, Tel.07541-8973