Der Redakteur Christoph Slangen interviewte für die Schwäbische Zeitung ( 27. 06. 11 ) Herrn Ministerpräsident Kretschmann. Befragt nach dem Vorhaben der FDP, Steuern zu senken, sieht Kretschmann eher die Notwendigkeit, Steuern zu erhöhen, um z. B. eine „bessere frühkindliche Bildung“ bezahlen zu können….. sonst untergraben wir die Quellen unseres Wohlstandes“.
Richtig! Wir brauchen eine bessere frühkindliche Bildung, denn mit zu wenig und zu schlecht qualifiziertem Personal ausgestatteten Krippen grenzt deutsche Betreuung im europäischen Vergleich bereits an Kindesmisshandlung. Die andere Frage lautet: Lernen Kleinkinder besser in Gruppen von acht Kindern und einer Erzieherin in der Krippe oder besser in der 1:1- Mutter-Kind-Relation, die dem kindlichen Interesse und nicht irgendeinem Lehrplan folgt? Daran schließt sich die Frage: Ist es besser, Krippen für lediglich ein Drittel aller Kinder mit Steuergeldern (!) massiv zu subventionieren, oder wäre es besser, alle Familien gleichermaßen so zu unterstützen, dass Mütter frei wählen könnten ob sie Fremdbetreuung einkaufen oder ihre Kinder in eigener Verantwortung erziehen wollen ( z. B. mit einem Erziehungsgehalt nach ÖDP-Konzept )?
Die Grünen mögen ja viel von erneuerbaren Energien verstehen, von Bildung und vor allem von Bindung verstehen sie null und nichts! Sie schützen Pflanzen und Käfer, aber mit den Ergebnissen der Hirnforschung dürfen sie sich – aus ideologischen Gründen – nicht befassen. Wenn die Hirnforschung heute eindeutig beweist, dass alles Lernen zuvor eine mehrjährige, sichere Bindung an die Eltern erfordert, aus welcher erst Selbstsicherheit, Kreativität und Interesse an der Umwelt erwachsen, so müssen heute die Grünen noch immer einer altfeministischen Alice- Schwarzer-Diktatur folgen: missverstandene Selbstverwirklichung, Geschlechterneutralität und Rollenverweigerung.
Wollen wir die „Quellen unseres Wohlstandes“, also unsere Kinder, fördern, dann doch bitte so, dass sie davon auch wirklich profitieren!
Bärbel Fischer