Pandemie: Stetige Bevormundung der Eltern

Anbei ein Schreiben des Katholischen Familienverbandes Kärnten, der zeigt, dass in Österreich die gleichen Probleme bestehen wie bei uns. Hier wie dort wird ausschließlich die Fremdbetreuung der U3-Kinder subventioniert, ohne zu fragen, was die Eltern wollen. Diese Bevormundung der Eltern widerspricht eindeutig unserem GG und vermutlich auch den Grundsätzen des GG in Österreich.

 

O F F E N E R   B R I E F         

Sehr geehrter Herr Landeshauptmann!
Sehr geehrte Landesrätinnen und Landesräte!
Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete zum Kärntner Landtag!

Der Katholische Familienverband Kärnten mahnt angesichts des neuerlichen Lockdowns, nicht auf die Familien mit kleinen Kindern zu vergessen. Unisono ist in aller politischen Munde, dass hochwertige Kleinkinderbetreuung ein Herzensanliegen sei. Das einzige was jedoch geschieht, ist, dass immer mehr Geld in den flächendeckenden Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen gepumpt wird. Dies, wie der Landesrechnungshof nun aufzeigt, allerdings wenig zielgerichtet und mit fragwürdigen Ergebnissen.

In einer vom Familienverband vor den Wahlen durchgeführten Umfrage unter den Kärntner Gemeindeparteiobleuten, sprachen sich eine große Mehrheit dafür aus, dass Eltern selbst entscheiden können sollten, wie sie ihre Kinder betreuen. Statt nur einseitig Geld in Einrichtungen zu stecken, sollte es den Eltern gegeben werden, die dann selbst entscheiden, welche Betreuungsform sie wählen.

Kärnten steht, was die Bevölkerungsentwicklung betrifft, mit dem Rücken zur Wand. Es werden dringend mehr junge Menschen gebraucht. Jedoch vermisst der Familienverband in der eigens im Landtag anberaumten Enquete zum Thema „Demografische Entwicklung Kärntens …“ schmerzhaft die Worte Familie und Kinder und wie Anreize geschaffen und Maßnahmen gesetzt werden können, damit Eltern sich ihren nachweislich vorhandenen Kinderwunsch verwirklichen können.

Der Familienverband kritisiert, dass völlig aus dem Blick geraten ist, was Kleinkinder wirklich brauchen. Zum Beispiel liegt der Betreuungsschlüssel des Landes bei den Kinderkrippen (1- bis 3-Jährige) derzeit bei max. 15 (!) Kindern pro Gruppe – eine Betreuerin und eine Helferin teilen sich diese wenig reizvolle und finanziell nicht gerade wertgeschätzte Aufgabe. Die Folge ist eine traurige und erschütternde Zunahme von Gewalt in den Kindergärten, wie eine Untersuchung aus dem Jahr 2019 eindrücklich belegt (s. Kleine Zeitung 19. September 2019 „Personal überfordert“).

Der Familienverband hat als Hilfestellung für Eltern und für Betreuerinnen eine kleine Ampel veröffentlicht, auf der man ablesen kann, was Kleinkinder brauchen.

Einmal mehr fordert der Familienverband, ein Pilotprojekt zu starten, in dem das sog. Kärntner Kinderbetreuungsmodell verwirklicht wird. In einigen Kärntner Gemeinden könnte man Familien, die ihre 1- bis 3-Jährigen selbst betreuen, finanziell ebenso fördern, wie Eltern, die eine Krabbelstube in Anspruch nehmen. Kinder brauchen Bindung. Bindung kommt vor Bildung.  Mit anderen Worten: Bildung beginnt ganz am Anfang in der Familie durch die Bindung an die Mutter. In der Regel können und wollen Eltern Kinder nicht nur bekommen, sondern sie auch in zumindest den ersten Lebensjahren selbst begleiten. Im Rahmen dieses Pilotprojektes könnten Fragen wie demographisches Wachstum, Zufriedenheit, Entgegenwirkung der Abwanderung und Erhöhung der Lebensqualität begutachtet werden.

In einer Pandemiezeit, in der die Familien wieder neu beweisen, dass sie Leistungsträger der Gesellschaft sind, wäre dies ein zukunftsweisendes und ermutigendes Signal einer Politik, die für sich in Anspruch nimmt, Europas kinderfreundlichstes Land zu werden.

Mit freundlichen Grüßen
Katholischer Familienverband Kärnten

Rückfragehinweis:
Gudrun Kattnig                                                                                                       

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