Der Arzt und familienpolitische Experte der Ökologisch Demokratischen Partei ÖDP Dr. Johannes Resch äußert sich kritisch zum Familienreport 2017:
„Der „Familienreport“ wird im Abstand von drei Jahren vom Bundesfamilienministerium herausgegeben. Er soll über die Lage der Familien informieren. Tatsächlich macht der jetzige Bericht deutlich, dass die gegenwärtige Politik nicht eine Stärkung der elterlichen Erziehungsfunktion anstrebt, sondern eher darauf bedacht ist, dass öffentliche Einrichtungen die Erziehung der Kinder übernehmen.“ … >>
https://www.oekologiepolitik.de/2017/10/22/familienreport-2017-dokument-familienfeindlicher-politik/
Man kann Herrn Dr. Resch ebenso wie Frau Fischer nicht oft genug dafür danken, dass sie so beharrlich die Interessen der Familien und vor allem der Kinder vertreten; das sei vorab gesagt.
Herr Dr. Resch spricht einen Propagandatrick der „Kinder in die Krippe – Eltern an die Werkbank – Fraktion“ an: Die sog. Betreuungsquote wird in Vorträgen und Veröffentlichungen aller Art als Maß für pädagogischen und gesellschaftlichen Fortschritt ausgegeben, so, als sei das ganz ausgemacht, ja als sei das die selbstverständlichste Sache von der Welt. Wie kann man sich dagegen wehren, was können Fakten gegen eine Propaganda ausrichten, die aus tausend Quellen sprudelt?
Sie helfen vielleicht dann, wenn ein Widerspruch zwischen den verschiedenen Ansprüchen der genannten Fraktion offengelegt werden kann.
Die Fraktion gibt sich liberal. Wohlan denn: Nehmen wir einmal den liberalen Standpunkt ein. Ein Krippenplatz kostet die öffentliche Hand rund 1200 Euro im Monat ( einen mir unverhofft vor Augen gekommenen Nachweis dazu füge ich unten an). Da liegt es nahe, wenn die öffentliche Hand den Eltern eines jeden Kindes unter drei Jahren monatlich 1200 Euro gibt und es diesen überlässt, sich eine Kita auszusuchen oder ihr Kind selbst zu erziehen; der Staat würde sich aus dem gesamten Kita-Wesen zurückziehen. Das ist eine erzliberale Forderung. Dieser liberale Standpunkt wurde meiner Erinnerung nach auf dieser Seite schon mehrere Male vertreten. Selbst wenn man ihn nur probeweise vertreten mag: Er enttarnt das sture Beharren auf Ablieferung der Kinder in der Kita als einen puren Lobbyismus.
Zur oben genannten Quelle. Ein Artikel im SPIEGEL Nr. 43 vom 21.10.2017, S. 50. Darin geht es um eine gerichtliche Auseinandersetzung zwischen einer Familie und einer Kommune. Die Familie wollte ihr Kind in einer Kita unterbringen, fand keinen Platz in einer öffentlichen Kita, und griff deshalb auf eine private Kita zurück. Diese verlangte einen Monatsbeitrag von rund 1300 Euro, woraufhin die Anwältin der Familie von der Kommune die Differenz zwischen diesem Beitrag und dem, den die öffentliche Kita berechnet, ersetzt haben wollte. Die Kommune hätte gerne die private Kita als einen Luxusanbieter hingestellt, musste sich aber von der Anwältin vorrechnen lassen, dass der Platz in der öffentlichen Kita monatlich die Kommune 1030 Euro kostet ohne Berücksichtigung der Aufwendungen für das Gebäude. Insofern kann man Gesamtkosten in Höhe von rund 1200 Euro monatlich schätzen.