In der Tagespresse äußert sich heute der Kandidat für das Amt des CDU-Parteivorsitzenden Jens Spahn zum drohenden Rentenkollaps und weist auf die Gerechtigkeitslücke hin, welche Eltern die Last der Kindererziehung aufbürdet, den Nutzen daraus aber verallgemeinert, indem Kinderlose im Alter von den Beiträgen der Kinder Anderer leben. Zu Recht erinnert Spahn an den Kardinalfehler, den man Adenauer vorwerfen muss, der die Warnungen seiner Berater 1949 in den Wind schlug: „Kinder bekommen die Leute immer.“ – Konrad Adenauer ahnte nichts von der zunehmenden Kinderlosigkeit. Aber seine politischen Nachfahren wissen seit mindestens 30 Jahren, dass das Sozialgesetz familiengerecht reformiert gehört. Geschehen ist NICHTS.
Leserbrief
Dass ich das noch erleben darf! Jahrzehntelang warnen die Familienverbände vor dem drohenden Rentenkollaps, weil unsere Regierungen null und nichts tun, um den Nachwuchs stabil zu halten. Seit 1965 hat sich unser Nachwuchs halbiert, weil die deutsche Gesetzeslage Familien bis heute für jedes weitere Kind mit enormen Einkommensverlusten bestraft.
Vor etwa zehn Jahren preschte eine Gruppe junger Abgeordneter aus der UNION, darunter auch Jens Spahn, voran und unterbreitete der Kanzlerin aus Sorge um die künftigen Renten ihrer eigenen Generation ein Papier zur „Demografierücklage“. Sie schlugen vor, Kinderlose sollten wesentlich höhere Abgaben in die Sozialversicherungen einzahlen, entsprechend den Kinderkosten, die Eltern für ein Kind zu berappen haben. Unser Sozialsystem krankt daran, dass die Kinder die Alterskosten nicht nur ihrer eigenen Eltern, sondern aller Rentner aufgebürdet bekommen.
In weniger als fünfzehn Minuten war der Vorschlag im Papierkorb der Kanzlerin verschwunden und das Thema Demografierücklage vom Tisch, ohne Diskussion. Basta! Unter Demografie versteht die Kanzlerin bis heute die Sorge um die heutigen Rentner. Die sollen wahltaktisch bei Laune gehalten werden. Dabei blendet Frau Merkel starrsinnig die Tatsache aus, dass ein Umlagesystem nur funktioniert, wenn es durch genügend Nachwuchs gesichert ist.
Nie habe ich verstanden, dass die jungen klugen Leute sich einfach brüsk haben abweisen lassen und nicht weiter gekämpft haben*). Nun erlaubt die Schwäche der Kanzlerin einen neuen Vorstoß. Jens Spahn weiß, dass es bereits fünf nach zwölf ist und der Karren bereits tief im Dreck steckt. Seine Einlassungen sind überfällig. Ob ich noch erleben darf, dass seine Einsichten auch umgesetzt werden?
Bärbel Fischer
ELTERNINITIATIVE FAMILIENGERECHTIGKEIT
*) Angst vor Sanktionen in Form blockierter Karriere?
Ich konnte es kaum glauben. Volle unterstützung für herrn spahn.
Die Botschaft hör ich wohl, allein……….
Man darf schon gespannt sein, wie das die „Apostel der sozialen Gerechtigkeit“
und die Propheten der „Nachhaltigkeit“ kommentieren werden.
Müßte für diese doch gerade eine „Steilvorlage“ sein. Endlich einmal nicht nur utopische Lippenbekentnisse. Die große Chance eines Glaubwürdigkeitstestes.schlechthin.
Sollte die AfD den Vorschlag von Jens Spahn gut finden (und das ist zu erwarten), wird es wohl umgehend tönen: Ein erzkonservatives, ja völkisches Familienbild. – nein Danke! Und dann wird selbst die sogenannte „Werte-Union“ die Beerdigung von Spahn’s Ansinnen nicht verhindern wollen.
Schließlich gilt in der Politik heutzutage die richtige Gesinnung mehr als die richtigen Taten..
Dennoch hege ich Hoffnung:
1. Setzt sich auf Dauer der gesunde Menschenverstand durch. und
2. zum Glück habe ich noch nicht verlernt an Wunder zu glauben.
Gerade am heutigen Tag des Mauerfalles.