Eine nicht näher beschriebene Langzeitstudie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen, Jugend ( BMFSFJ ) zur Zufriedenheit der älteren Generation kommt gerade rechtzeitig zur SPD-Baisse in die Öffentlichkeit. Die Wohltaten, die unsere Regierung speziell für die alten Menschen ausstreut, müssen sich ja schließlich auszahlen! Wen wundert, dass das Papier strotzt von Superlativen?
Wie erwartet singt diese Hochglanzstudie das Hohelied auf die „effiziente“ Arbeit des BMFSFJ. Leider erfährt der Leser weder, welches Institut das Ministerium mit der Studie beauftragte, noch die Methode (Fragetechnik) zur Erhebung so genannter „Fakten“, noch welche Kosten dem Steuerzahler dafür berechnet wurden. In der Vergangenheit wurden schon mehrfach derlei dubiose Studien von wissenschaftlicher Seite stark angezweifelt, bzw. wegen mangelnder Seriosität in die Tonne getreten. Wie sonst kämen die Autoren auch zu dem zynischen Schluss, Probleme im Alter hätten nur „sozial abgehängte Frauen und Männer mit geringer Bildung“? Eine dreiste Analyse angesichts der Realität!
Solange die Quellen von Auftragsstudien zur Überprüfung verschwiegen werden, bleibt der Verdacht, dass es sich nicht um ergebnisoffene Studien handeln kann, sondern um Studien nach Maßgabe des Auftraggebers. Im Angesicht gegenwärtig massiver Zustimmungsverluste für die SPD ein durchsichtiger Versuch von Frau Schwesig, das stark beschädigte SPD- Image aufzupeppen.
Bärbel Fischer
Lasen wir erst vor wenigen Tagen in der SchwZtg. von einer nicht näher bezeichneten Studie im Auftrag des SPD-geführten Ministeriums für Familie, Frauen, Senioren und Jugend, die – nicht überprüfbar – eine hohe Zufriedenheit der Älteren mit der Sozialpolitik der BRD bestätigte. Diese gipfelte in dem zynischen Ergebnis, nur „sozial abgehängte Frauen und Männer mit geringer Bildung“ hätten Probleme im Alter.
Nun weist eine Bertelsmann-Studie aus, dass es gerade Ältere über 55 Jahre sind, die nach Jahrzehnten in professioneller Anstellung keinen neuen Job finden und von der Konjunktur über Jahre abgehängt werden. Ja was denn nun? Kann man sich auf Studien verlassen, die von Ministerien selbst in Auftrag gegeben werden? Oder dienen solche Studien dazu, das Image der Partei bei dramatisch gesunkener Wählerzustimmung aufzupeppen? Die Realität jedenfalls spricht ihre eigene Sprache.