Sehr geehrte Damen und Herren von „We move EU“,
soeben habe ich Ihre Petition gegen Steuervermeidung und Steuerhinterziehung von Konzernen aus vollster Überzeugung unterschrieben. Ihr nächstes Vorhaben jedoch sieht „Das Recht auf Abtreibung in Polen“ vor.
Mein Widerstand gegen das „Recht auf Abtreibung“ ist darin begründet, dass Europa nicht noch weiter geschwächt werden darf. Wenn wir uns an den Allerschwächsten vergreifen, verhindern wir unsere eigene Zukunft. Jährlich ca.100 000 getötete Föten allein in Deutschland haben verhindert, dass wir heute auf ein gesundes Rentensystem bauen können. Seit 1992 haben wir 2 400 000 junge Menschen, und damit auch deren potentielle Sippen ins Jenseits befördert! Nun ist die Gefahr der Altersarmut rabiat gestiegen, und die Rentenpolitiker bekommen Schweißausbrüche.
Mir ist durchaus bekannt, dass aus feministischem Interesse im europäischen Parlament das „Recht auf Abtreibung“ überaus aggressiv vertreten wird. Ich behaupte aber, dass dieses Ansinnen Europa extrem schaden wird. Jeder Angriff auf natürliche Ressourcen rächt sich. Grüne Politik wird sich demnächst verantworten müssen für die Schäden, die sie entgegen ihrem einst proklamierten ökologischen Ethos an der menschlichen Population anrichtet.
„Mein Bauch gehört mir“ – kein Slogan hat Europa mehr geschadet als dieser! Denn menschliche Gesellschaften sind eben darauf angewiesen, dass der Nachwuchs von den Vorderen lernt und sein Wissen und Können wiederum an die nächste Generation weitergibt. Nein – mein Bauch gehört eben nicht mir allein, sondern er gehört auch der Gesellschaft und ihrem Fortbestand! Individualismus schädigt das Sozialwesen – dies ist die Bilanz aus der Hybris der letzten Jahrzehnte!
Ihre Initiative will Europa „bewegen“? Mit Ihrem Vorhaben werden Sie Europa nicht bewegen, sondern handlungsunfähig machen.
Bisher hat sich Polen gegen ein Recht auf Abtreibung gewehrt und wird es aus europäischem Interesse hoffentlich auch weiter tun. Demokratie in Europa kann nicht heißen, über Bord zu werfen, was Europa nützt. Besser, polnische Geisteswissenschaftler bringen Europa künftig voran, weil deutsche inzwischen zu Hunderten fehlen!
Wir müssen nicht Abtreibung legalisieren, sondern Kindern eine Zukunft schenken. Und daran hapert es in Deutschland gewaltig. Wie wäre es, wenn Sie eine Aktion starten würden für Familiengerechtigkeit, damit Elternarbeit künftig als geldwerte und rentenwirksame Arbeit gewertet wird?
Sehr geehrte Damen und Herren, als Sippenälteste werde ich nie und nimmer eine Petition unterschreiben, die EUROPA verarmen lässt.
Mit nachdenklichen Grüßen
Hier die Antwort von WE MOVE EU:
Liebe Bärbel,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung auf unsere Kampagne.
Wir sind uns darüber bewusst, dass nicht jede/r Aktive bei WeMove jede unserer Kampagnen für unterstützenswert erachtet. WeMove Europe ist eine Organisation, die viele unterschiedliche Themenbereiche abdeckt. Unsere Aktiven haben die freie Wahl darüber zu entscheiden, welche Kampagnen Sie unterstützen wollen und welche nicht.
Es tut uns Leid, dass Sie sich in diesem Fall nicht dazu in der Lage sehen, uns zu unterstützen. Wir hoffen jedoch, dass Sie trotzdem in Zukunft bei uns bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Till
für WeMove.EU
Sehr geehrte Frau Fischer,
die Gründe für die Verarmung von Menschen liegen meiner Meinung nach nicht an dem Recht auf Abtreibung und den Folgen dieses Rechts.
Sie liegen an den Strukturen, Regeln, Anreizen, Kontrollen und Sanktionen – mit denen Ressourcen in einer Gemeinschaft geteilt oder nicht geteilt werden. Dazu gehört das Steuersystem, Bildungssystem, Gesundheitssystem, politische Beteiligungssysteme…
Mit freundlichen Grüßen
Welf Petra
Sehr geehrte Frau Welf,
einverstanden: Armut entsteht, wenn Menschen von den vorhandenen Ressourcen zu wenig erhalten, wobei an der Verteilung der Ressourcen eine Vielzahl gesellschaftlicher Systeme in schwer durchschaubarer Weise mitwirken.
Aber damit Ressourcen verteilt werden können, müssen sie erst einmal entstehen. Sie werden von Menschen geschaffen, die zuvor gut ausgebildet worden sind. Die Basis dazu wird nicht nur in den Systemen der Bildung und der Ausbildung gelegt, sondern vor allem in der Sozialisation in der frühen Kindheit geschaffen, am besten in der Familie. Und damit diese ganze Kette sich entfalten kann, muss das Kind erst einmal auf der Welt sein. Womit wir bei der Grundvoraussetzung angelangt wären, die Frau Fischer gemeint hat – wenn ich sie recht verstanden habe.
Mit freundlichem Gruß
Gerd Brosowski