Wahlfreiheit für Eltern und Gemeinden

Von der rot-grünen Landesregierung Baden-Württemberg wurde gestern das Gesetz zur Ganztagsschule beschlossen. Der Evangelische Arbeitskreis der CDU Rems-Murr verfasste folgende

Pressemitteilung, 17. Juli 2014

 „Wer A sagt zur Wahlfreiheit der Eltern in der vierten Grundschulklasse über die künftige Schule ihrer Kinder, der muss auch B sagen zur Wahlfreiheit der Eltern über den Ganztagsunterricht an Grundschulen“. Mit diesen Worten kommentierte David Müller, Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU Rems-Murr, die gestrige Entscheidung der grün-roten Landtagsmehrheit zur Änderung des Schulgesetzes. Viele Eltern von Grundschulkindern wollten nicht, und dies mit berechtigten Gründen,  dass ihre Kinder ganztags und dann sogar noch verpflichtend die Schule besuchen müssten. Eine Verpflichtung zum ganztägigen Grundschulbesuch stelle in jedem Fall einen massiven Eingriff in das vorrangige, durch die Verfassung garantierte Recht der Eltern zur Betreuung und Erziehung ihrer Kinder dar.

„Ich fordere die Eltern und vor allem auch die Gemeinderäte auf, jetzt die Einrichtung von Ganztagsgrundschulen sehr kritisch zu prüfen und nicht nur einer parteipolitisch motivierten Entscheidung nachzulaufen“, sagte David Müller. Die vielerorts vorhanden flexiblen Betreuungslösungen erreichen wesentlich besser die individuellen Bedürfnisse der Familien als eine starre Ganztagsform. Die kommunalen Mandatsträger müssten vor ihrer Entscheidung objektiv klären, ob und gegebenenfalls in welcher Größenordnung überhaupt ein Bedarf für eine Ganztagsgrundschule vorliege. Dabei sollten auch die einmaligen und dauernden finanziellen Folgen der Einrichtung einer Ganztagsschule nicht außer Betracht gelassen werden. Und nicht zuletzt müssten die Gemeinderäte sich ernsthaft Gedanken darüber machen, welche Auswirkungen eine Ganztagsschule auf die Jugendarbeit der örtlichen Vereine und Kirchengemeinden, auf die Musikschulen und vergleichbare Einrichtungen haben könne.

„Es mag Fälle geben, in welchen eine Ganztagsgrundschule von Vorteil für ein Kind sein kann“, so David Müller.  Es sei aber überzogen, daraus den Schluss zu ziehen, Ganztagsschulen und dann sogar noch in verbindlicher Form seien besser für alle Kinder.

 

 

5 Gedanken zu „Wahlfreiheit für Eltern und Gemeinden

  1. Es wird leider immer deutlicher: im Kampf um den Erhalt der elterlichen Autarkie müssen wir mit immer kleineren Brötchen, gar Brosamen zufrieden sein. Sprich: wir müssen froh sein, wenn es uns gelingt, das kleinere Übel zu erfechten. Im Fall der Ganztagsschule ist es die ungebundene statt der gebundenen.

  2. Eine sehr gute, ausgewogene Pressemitteilung von David Müller. Solche Leute müsste es in der evang. Kirche viel mehr geben.
    Als evangelisches Kirchenmitglied bin ich in den letzten Jahren von einer Enttäuschung in die andere gekomment. Unter Präses Schneider scheint mir meine Kirche zum Bündnispartner der Politik, insbesondere rot-grüner, geworden zu sein, die ich mit meiner Kirchensteuer auf keinen Fall unterstützen möchte.
    Es kommt mir so vor, als hätten die Oberen der ev. Kirche aus dem Neuen Testament herausgelesen, dass Jesus mit den Pharisäern konform gegangen wäre.

  3. Wurde das eigentlich auf der Demo für alle thematisiert?

    Man sollte sich nicht nur auf die Frühsexualisierung konzentrieren. Grün-rot wird in ihrer verbleibenden Zeit noch möglichst viel von ihrer Agenda umsetzen, und zwar alles, was von uns unbemerkt geblieben ist. Die werden Baden-Württembergs Schulsystem genauso zugrunderichten, wie sie es in den anderen Bundesländern getan haben.

    • Das sehe ich genauso wie Sie. Die jetzige Landesregierung wird neben der Frühsexualisierung der Kinder versuchen noch andere, weniger beobachtete Tatbestände zu schaffen, die schwer umkehrbar sind.

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