Inklusion: Wahlfreiheit für alle!

Auf die Berichte der Schwäbischen Zeitung zu der Forderung seiner Mutter, Henri  trotz seiner Trisomie ins Gymnasium aufzunehmen, antwortet eine Mutter mit folgendem Leserbrief. Dabei beklagt sie auch das leichtfertige Aufgeben der Errungenschaft Sonderschule zum Schaden behinderter Kinder.

Wahlfreiheit für alle

Als Mutter von Kindern ohne bisher festgestelltem sonderpädagogischem Förderbedarf fühle ich mich in der aktuellen Inklusionsdebatte durch das politische Einbahnstraßendenken diskriminiert.

Wir können uns in Deutschland glücklich schätzen, ein hochqualifiziertes und spezialisiertes Schulsystem etabliert zu haben, das den Talenten und Möglichkeiten der Heranwachsenden passgenau entgegenzukommen versucht, Bildung für alle ermöglicht und die meisten Kinder zu einem ihrem Potential entsprechenden Schulabschluss führt mit dem Ziel sozialer Teilhabe und Unabhängigkeit von subsidiären Leistungen.

Sollte aber in Zukunft alles an allen Bildungsstandorten dank Inklusion eingefordert werden, der Wille der Eltern darüber entscheiden, wo ihr Kind zu welchen Konditionen beschult wird, so darf das nicht nur in eine Richtung gedacht werden. Warum sollte nur Eltern behinderter Kinder Wahlfreiheit zugestanden werden?

Vielmehr fordere ich das Recht, selbst auch den Schulort meiner Kinder frei wählen zu können. Ich würde dann z.B. eine Förderschule wählen mit kleinen Klassen von 5 Schülern, individualisiertem Lehren und Lernen, sonderpädagogischer Begleitung, einem organisierten Fahrdienst zur Schule und zurück, der helfenden Unterstützung von Sozialpädagogen und Psychologen… verbunden selbstverständlich mit der Forderung, dass Fachlehrer des Gymnasiums die Vorbereitung auf das Abitur sicherstellen, so wie umgekehrt Sonderpädagogen alle Henris am Gymnasium unterrichten.

Lioba Konrad, Friesenhofen

5 Gedanken zu „Inklusion: Wahlfreiheit für alle!

  1. Angebliche Wahlfreiheit und andere Privilegien gibt es in unserem Land eben nur für Minderheiten, aber nicht für Mehrheiten. Und die wenigsten merken, was sich im Lande tut zum Zwecke seiner ideologischen Umkrempelung.

    • Wenn ich richtig informiert bin, kommt diese umfassende Verordnung zur Inklusion aus demselben Stall wie das Gender Mainstreaming. nämlich von der UNO. Per EU werden uns beide Themen übergestülpt wie eine schwarze Kapuze, in der niemand mehr sieht, wo oben und unten, rechts und links ist. Dagegen zu argumentieren ist aussichtslos, denn wer will ernstlich gegen Gleichberechtigung Stellung beziehen? Wer lässt sich angesichts dieses neuen menschenfreundlichen Fortschritts gerne in die Ecke der Ewiggestrigen stellen, die auf den albernen „gesunden Menschenverstand“ pochen und meinen, dass jeder Mensch in seiner Eigen-Art gleiche Anerkennung und Würde verdient, dafür aber keinesfalls gleich-GEMACHT werden muss?
      Angesichts dieser Entwicklungen fällt mir so oft ein Witz ein: Ein euphorischer Vertreter der Gleichmacherei und Prediger des Fortschritts kommt an seinem Rednerpult so richtig in Fahrt: „Gestern standen wir noch vor einem Abgrund,.Heute sind wir schon einen Riesenschritt weiter!“:
      Na denn!

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