Familien-lasten-ausgleich oder Familien-leistungs-ausgleich?

Die Schwäbische Zeitung titelt heute: „Familienpolitischer Generalverriss“ mit einem entsprechenden Kommentar des Autors, der an der Effektivität staatlicher Leistungen zweifelt. Da muss schon hinterfragt werden: Was ist Effektivität?

Leserbrief

Jeder Betrieb bilanziert seine Wertschöpfung durch einen Saldo von Verlust und Gewinn. Vater Staat ist der einzige Betrieb, der das nicht tut. Seit Jahrzehnten hämmert man Familien über die Medien pausenlos ein, wie sehr sie dem Steuerzahler auf der Tasche liegen. Nie erfasst aber eine, von der Bundesregierung in Auftrag gegebene  Studie, den  G e w i n n   ihres Einsatzes. Das tun dafür unabhängige Institute,  wie z. B.  ifo, das errechnet hat, dass die Lebensbilanz eines jeden Kindes einen Gewinn von 77 000 €  für den Staat bedeutet. Wie kommt dieser Gewinn zustande?  U.v. d. Leyen gab schon 2006 zu, dass sich Eltern die staatliche Familienförderung zu gut 50%  über ihre direkten und indirekten Steuern selbst bezahlen müssen. Allein an Mehrwertsteuern berappten deutsche Eltern 2012
19 190 000 000 € . Das Statistische Jahrbuch 2011 erhebt, dass die Jugendsicherung den Staat  zwar jährlich 180 Mrd. kostet ( zur Hälfte von Eltern finanziert),  420 Mrd., also fast das Fünffache, wird jedoch allein von den nun erwachsenen Kindern dem Staat zur Alterssicherung sowohl von Eltern als auch von Nichteltern wieder zurückgegeben. Diese Zahlen werden bewusst verschwiegen, weil sie nicht in die von der Wirtschaft lancierte Polemik vom Vielfraß Familie passen. Familien bedeuten für den Staat keinen Cent Verlust, sondern außer der gesellschaftlichen Wertschöpfung auch einen ganz erheblichen finanziellen Gewinn!

Bärbel Fischer

 

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