Zeit für einen neuen Feminismus

Die Journalistin und vierfache Mutter Birgit Kelle sieht im herkömmlichen Feminismus den Zwang, männliche Wege und Muster zu kopieren. Auf der Strecke bleiben Frauen, die ihr spezifisch weibliches Potential als Familienmutter in die Gesellschaft einbringen wollen. Sie werden politisch zurückgelassen, gedemütigt und ausgenutzt. Daher plädiert Frau Kelle für einen „Neuen Feminismus“, der alle Lebenswege von Frauen würdigt.

Der Artikel erschien am 15. 09. 2012 in DIE  TAGESPOST. Lesenswert!

Zeit für einen neuen Feminismus

2 Gedanken zu „Zeit für einen neuen Feminismus

  1. Liebe Frau Kelle, ganz in Ihrem Sinn habe ich am 17. 09. 2012 auf eine entsprechende Info zum Betreuungsgeld folgenden LB an Publik Forum geschickt:

    Was, bitte schön, ist „beschämend“ an einer Zahlung für Eltern, die sich in den ersten Jahren selbst um ihre Kinder kümmern? Wieso werden Frauen „diskriminiert“, wenn sie eine finanzielle, aber leider viel zu geringe Anerkennung dafür bekommen, dass sie ihre Kinder nicht schon wenige Monate nach der Geburt in fremde Hände geben, sondern ihnen Zeit, Liebe und Zuwendung schenken? Es soll diskriminierend sein, wenn eine Frau das tut, was immer schon ureigenste und vornehmste Aufgabe einer Mutter war: ihr eigenes Kind ins Leben führen und begleiten? Es soll diskriminierend sein, wenn Mütter ihr nach Art. 6 GG verbrieftes Recht auf die persönliche Erziehung und Pflege ihrer Kinder wahrnehmen?

    Nein, beschämend und diskriminierend ist dieser Aufruf der Damen Süssmuth, Lehr, Schmidt und Bergmann, der Eltern pauschal abspricht, selbst die richtige Entscheidung für ihr Kind treffen zu können. Beschämend überdies, wenn Frauen Frauen würgen, anstatt unterschiedliche Lebensentwürfe zu tolerieren und zu fördern, wie es guter demokratischer Brauch ist.

  2. Birgit Kelles ansprechender Artikel hat meiner Meinung nach einen irreführenden Untertitel:
    „Wieso Gender-Mainstreaming und Quoten die aktuellen Herausforderungen junger Frauen in Europa nicht lösen können“
    Es entsteht der Eindruck, dass die Diagnosen der Gender- Ideologen richtig seien und es nur um deren falsche Therapievorstellungen ginge.
    Meinem Verständnis nach ist die Gender-Ideologie im Kern schon eine total krankhafte und lebensfeindliche Glaubensrichtung, die selbst bekämpft werden muss. Ihre Glaubenssätze sind nur Ausfluss der Krankheit. Also bringt es wenig, auf diese einzugehen, weil das eine Diskussion über Symptome bedeutet. Vielmehr sind Töne angebracht wie:

    Das Gender-Mainstreaming will die Familien und damit die Gesellschaft zerstören. Es schafft bewusst so unnatürliche Regelungen und Zustände, dass Zerreißproben der Menschen vorprogrammiert sind. Frauen werden gegen die Männer ausgespielt und aufgehetzt, Kinder durch Fremdbetreuung den Eltern entzogen und die Frauen gegeneinander ausgespielt durch Konkurrenzkampf. Das Gender-Mainstreaming agiert als Wohltäter, ist in Wahrheit aber auf die Zerstörung menschlicher Bindungen aus.
    Wie bei jeder gefährlichen Sekte weiß dies allerdings nur die oberste Führungsschicht, während die Gefolgschaft an die edlen offiziellen Parolen glaubt. Zur Gefolgschaft zählen inzwischen viele Politiker – vielleicht sogar die meisten. Das zeigt, wie vereinnahmend und gefährlich die Gender-Ideologie mit ihren einleuchtenden Sprüchen ist.

    Auf diese geht Frau Kelle prima ein, doch sie nimmt sich nicht wirklich den Feind vor, sondern nur dessen Rezeptur für „die aktuellen Herausforderungen junger Frauen in Europa“.
    Das ist mir zu wenig, vor allem zu wenig an Mut.

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