Leserbrief zu “ SPD will Wahlfreiheit für Eltern“ Schwarzwälder Bote vom 8. Februar 2013
Weil es mit dem fristgerechten Ausbau der Kitas klemmt, fordert SPD-Fraktionschef Schmiedel „Wahlfreiheit“ zugunsten öfffentlich bestellter Tagesmütter. Die Redensart vom „Rechtsanspruch aller Kinder unter drei Jahren auf Betreuung“ tut so, als ob alle Kinder, die nicht in die Kita gehen, unbetreut seien. Elterliche Betreuung zählt nicht. Sie ist für die betroffenen Kinder quasi ein Verhängnis.
Diese links-ideologische, familienfeindliche Sichtweise ist heute „politisch korrekt“, zumal die CDU in die gleiche Kerbe haut. Die von Herrn Schmiedel zwar nicht gemeinte, aber tatsächliche Wahlfreiheit ist grundsätzlich erst dann gegeben, wenn die finanziellen Rahmenbedingungen die Wahlfreiheit für elterliche Betreuung und das „Recht“ darauf mit einschließen. Wahlfreiheit kann nicht heißen: „Vogel friss oder stirb“, also dass Eltern nur bei Nutzung staatlich organisierter Betreuung den Anspruch haben, monatlich mit mindestens 1000 €uro gefördert zu werden. Die Wahlfreiheit vieler Eltern steht und fällt mit einer entsprechenden Honorierung der selbst wahrgenommenen Erziehungsleistung.
Wohin hat die Politik sich mit dem Hype staatlicher Betreuungswut verstiegen? In wessen Diensten? Im Dienst der Wirtschaft, die einen möglichst großen Arbeitnehmerpool braucht, für niedrige Löhne? Oder im Dienste einer Frauenemanzipation, die glauben machen will, Frauen seien nur dann gleichzuberechtigen, wenn sie erwerbstätig sind, und Mütter seien Menschen zweiter Klasse? Die so genannte Familienpolitik dient sich allen an, nur nicht der Familie. Das heißt: Sie verspielt die Zukunft!
Gertrud Martin, Seb.-Kneipp-Str. 110, 78048 VS-Villingen, Tel. 07721 56124
Tiefere Ursache aller Krankheit(en), Kleinlichkeiten, Kümmernisse, Krisen, Kollapse, Kriege, Katastrophen usw. ist die „Kollektive Zivilisations-Neurose“, wie ich sie nenne; in der Soziologie als die „Kollektive Neurose“ bekannt, auch als „Krankheit der Gesellschaft“ oder „Gesellschaftsneurose“ bezeichnet.
Sie besteht in kollektiver pathologischer Unreife (Entwicklungs- / Reifungsstörung), was schon durch die symbolträchtige Darstellung vom „Tanz um das Goldene KALB“ bei Moses nahegelegt wird.
Auch Jesus spricht von dieser Krankheit, wenn er z.B. noch am Kreuz sagt: „…denn sie wissen nicht, was sie tun“.
Oder wie es im Johannes-Evangelium heißt: „…hat ihre Augen verblendet und ihre Herzen verstockt, auf dass sie nicht sehen und ich sie heile“.
In moderner / psychologischer Sprache sind das deutliche Hinweise auf „Wahrnehmungs-Störung“, „Gefühls- / Empfindensstörung“, „Bewußtseins-“ bzw. „Erkenntnisstörung“.
Das meint auch Heinz von Förster in seinem Buch „Wissen und Gewissen“, wo er diese Krankheit beschreibt und den Begriff „Dysgnosie“ benutzt.
MEINE Erkenntnis nach über 20 Jahren an diesem Thema ist: Grundlegende Heilung ist möglich – auf völlig natürliche Weise! Und zwar auch unabhängig vom Kollektiv in jedem Einzelfall.
Als kranke Gesellschaft werden wir nicht überleben. Der Untergang / das Aussterben liegt in der Natur der Sache. Überleben werden wir nur durch – die – grundlegende Heilung, durch Entwicklung zu einer – wieder – gesunden Gesellschaft.