„Wir wollen Bosse sein und wir wollen Babys haben!“,

das war O-Ton Ursula von der Leyen auf der DLDwomen-Konferenz in München, die sich mit dem häuslichen, virtuellen Internet-Arbeitsplatz beschäftigte.       

dpa-Untertitel: „Wie wollen wir Gesellschaft und Arbeitsleben in Zukunft gestalten? Antworten aus weiblicher Perspektive“

Hauptanliegen der Arbeitsministerin: Zukünftig sollen nicht mehr die „Netzwerke alter Jungs“ entscheiden, sondern allein die Qualität der geleisteten Arbeit. ( War das jetzt nicht ein Appell  g e g e n  die Frauenquote? )

Kommentar der ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT

Antworten aus der Perspektive von Eltern und Familien:

Babys  h a b e n  oder Babys  k r i e g e n ?

Die Faust zu ballen und den Arm zu recken, das war zumindest bislang die Kampfattitüde männlicher Politiker. Das hat sich geändert, wie Frau v. d. Leyen auf dem dpa-Foto von der DLDwomen-Konferenz in München beweist: „Wir wollen Bosse sein und wir wollen Babys haben!“ Frauenpower pur! Da darf sich die Arbeitsministerin schon mal mokieren über ihre ehemaligen Schulfreundinnen, die sich alle neune „nur“ noch um ihre Familien kümmern. Wie peinlich! – Könnte es vielleicht doch sein, dass diese Damen mit Bedacht abwägten, welcher Einsatz sich mehr lohnt, der Einsatz für den Konzern oder der Einsatz für eine stabile junge Generation? Sie haben sich mehrheitlich 1: 9 für die Familie entschieden.

Diese schreckliche Ressourcenvergeudung muss schleunigst beendet werden, meint die Ministerin. Sie favorisiert den Arbeitsplatz am häuslichen PC. Schön und gut. Die Mama ist immer erreichbar, sie kann ihre Arbeit je nach Bedarf unterbrechen, sie  kann Büroarbeit und Familienarbeit organisieren. Eine feine Sache!

Aber für welche Minderheit spricht die Arbeitsministerin? Glaubt sie wirklich, mit den paar exklusiven, weil virtuellen Arbeitsplätzen die künftige Gesellschaft gestalten zu können? Die allermeisten Mütter arbeiten außer Haus, weil sich Ladenregale und-kassen nicht ins Wohnzimmer transportieren lassen, weil sie Streife gehen müssen, weil die Schule, die Apotheke, das Krankenhaus, die Putzstelle eben ihren festen Platz haben. Der ganze Dienstleistungsbereich lebt von der Präsenz der Mitarbeiter und lässt sich nicht virtuell erledigen.

Fest steht, dass Mütter unter der Vereinbarkeitslast mehr und mehr zusammenbrechen. Und fest steht auch, dass immer weniger Kinder geboren werden, weil es eben keine humane Vereinbarkeit für das Gros der Frauen gibt. Sich diese Zusammenhänge anzusehen und darauf zu reagieren weigert sich die ehemalige Ministerin für Frauen, Senioren, Jugend  beharrlich. ( Haben die Männer eigentlich keinen Anwalt, oder kann man sie aus ministerieller Sicht einfach vernachlässigen? )

Für die meisten Mütter heißt es deshalb schlicht: Boss sein und Babys  k r i e g e n.          H a b e n  sollen fremde Frauen unsere Babys dann in der Krippe.

Was sollen also die flotten Sprüche einer Ministerin, die sich am liebsten bei einer bevorzugten Gattung von Frauen hervortut?

Bärbel Fischer

 

Ein Gedanke zu „„Wir wollen Bosse sein und wir wollen Babys haben!“,

  1. So ist es, Frau Fischer. Jedes Wort, das Sie schreiben, möchte ich dick unterstreichen. Babys sollen wir kriegen, aber andere sollen sie haben, letzten Endes die kaltherzige Mutter Staat!

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