Recht statt Gnadenbrot

Frau Susanne Berger beklagt in ihrem Leserbrief an die Schwäbische Zeitung, dass die Gelder, mit denen man die höheren Renten von Müttern bezahlen könnte, griechischen Spekulanten zugute kommen. D´accord! Die Redaktion titelt: Lieber Mütter fördern als Spekulanten.

Dazu folgender abgelehnte Kommentar

Recht statt Gnadenbrot

„Lieber Mütter  f ö r d e r n   als Spekulanten“ überschreibt die Schwäbische Zeitung den Leserbrief von Frau Berger (17. 12. 12), wenn sie zu Recht fragt: „Warum soll die Erziehung von Kindern, die vor 1992 geboren wurden, weniger wert sein als die der später geborenen?“ Aber bereits die Überschrift verrät die fatale Denkweise, dass Mütter „gefördert“ werden müssten, so als ob sie um Almosen bettelten und nach dem Gnadenbrot des Herrn Schäuble lechzten.

Nein, was Frauen  f o r d e r n , ist die selbstverständliche und verfassungsrechtlich abgesicherte (BVerfG 87,1, 7. 7. 92) Anerkennung ihrer unbezahlten, generativen Familienarbeit als gleichwertigen Beitrag zu den Sozialsystemen, sprich Rentenanwartschaften. Dass Frauen seit Jahrzehnten nicht gewährt wird, was ihnen rechtmäßig zusteht, ist ein speziell deutscher Skandal. In anderen europäischen Ländern, wie z. B. Frankreich,  wird die Kindererziehung als Investition in die Zukunft betrachtet, während hierzulande Mütter verhöhnt werden.

Bärbel Fischer

 

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