Kreißsaal in die Kita!

Pressemeldungen zufolge sind Vollzeitmütter in den Augen von Manuela Schwesig, Arbeitsministerin von Mecklenburg-Vorpommern, nichts anderes als „Gebärmaschinen“. Birgit Kelle sieht in dieser Schmähung  den Tiefpunkt  der Diffamierungsskala erreicht. Ihr u. a. Artikel kontert facettenreich. Ein wahres Lesevergnügen, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten! Auch die Kommentare sind lesenswert.

http://www.theeuropean.de/birgit-kelle/11708-familie-im-kapitalismus?page=3#comments

Kommentar der ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT im Lkr. Ravensburg:

Wunderbar, Frau Kelle! Treffend analysiert, ! Fabelhaft! Danke!

Ich werde Ihren Beitrag direkt an Frau Schwesig schicken. Allerdings nehme ich an, dass diese Dame völlig blind und taub ist, was  M ü t t e r l i c h k e i t  angeht. Kann man einem Blinden den Regenbogen erklären? Kann man einem Tauben den Klang eines Streichquartetts vermitteln? Wo das Sinnesorgan ausfällt, ist jede Mühe vergeblich. Nur – Blinde und Taube werben nicht für ihr eigenes Handicap und sie diffamieren auch nicht jene, die sehen und hören können. Frau Schwesig aber findet immer neue und immer beleidigendere  Abwertungen für Mütter, die ihre Mütterlichkeit in der Familie vollzeit leben. Vermutlich will die forsche Dame auf der SPD -Karriereleiter rasch nach oben kommen. Wenn es denn mit Grips nicht geht, dann eben mit Tritten.

Bärbel Fischer

4 Gedanken zu „Kreißsaal in die Kita!

  1. Erwiderung aus dem Büro Schwesig per E-Mail:

    Sehr geehrte Frau Fischer,
    vielen Dank für Ihre Zuschrift an Frau Schwesig, in der Sie sich auf ihre Rede am vergangenen Wochenende beim SPD-Parteitag in Bayern beziehen. Es ist eine falsche Behauptung, dass Manuela Schwesig in ihrer Rede im Zusammenhang mit dem Betreuungsgeld angeblich von „Gebärmaschinen“ gesprochen hätte! Hören Sie bitte selbst in die Rede hinein: http://bayernspd.de/videos/?id=E6RpKWsbZvU

    Frau Schwesig hat vielmehr in einem anderen Kontext, der sich nicht auf das Betreuungsgeld bezog, darauf hingewiesen, dass sie eine Familienpolitik unterstützt, die sich nicht allein an Statistik und der Geburtenrate orientiert. Sondern für sie ist es entscheidend, die Familien so zu unterstützen, dass sie gut in ihrem Leben klar kommen. Dabei geht es um einen Mix aus Zeit, Geld und Infrastruktur. Frauen, die zuhause bei den Kindern bleiben, als „Gebärmaschinen“ zu bezeichnen, liegt Frau Schwesig fern. Und übrigens: Frau Schwesig ist selbst liebevolle Mutter eines fünfjährigen Sohnes.

    Mit freundlichen Grüßen
    Bettina Martin

  2. „Gebärmaschine“ hin oder her – vertritt man die Ansicht von Frau Schwesig, dass „Familien in ihrem Leben erst g u t klarkommen“, wenn die Allerkleinsten entsorgt und die Eltern im Betrieb sind, dann, ja erst dann, verkommen Schwangerschaft und Geburt tatsächlich zur reinen Nachwuchserzeugung.

    G u t e s Familienleben sieht offenbar so aus: Mutter, Vater und Kind/er bewegen sich tagsüber je in ihrem separaten Lebensumfeld, das mit dem der anderen keine Berührung hat . So müssen sich die Eltern von der Erzieherin erzählen lassen, dass ein neuer Zahn kommt, dass das Kind die ersten Schritte wagt, dass es evtl. krank wird ( Ohrenweh oder Bauchweh oder Heimweh ??? ) Die teure Wohnung bleibt acht Stunden am Tag zwar schön möbliert, aber verwaist. Der Herd bleibt kalt. Abends fallen drei oder vier erschöpfte Menschen ins Haus und melden ihre Ansprüche an. In den drei Abendstunden soll gelingen, was während acht Stunden versäumt wurde: Zuwendung, Anteilnahme, Ermunterung, Unterstützung, Trost und Hingabe. Statt dessen: Hektik, Organisation des morgigen Tages, Vorwürfe wegen nicht eingehaltener Absprachen, der AB muss abgearbeitet werden, von der Hausarbeit mal ganz abgesehen.

    Auflösung der Familie in ihre Einzelteile.
    Wahrlich, Frau Schwesig, ein g u t e s Leben!
    Oder hat jemand andere Vorstellungen von Familie?

  3. Ich hab mir mal den Abschnitt der Rede von Frau Schwesig angetan. Was Frau Schwesig irgendwie bei den Umfragewerten verwechselt hat war der Umstand, dass 2/3 der Befragten ihre Kinder selbst betreuen wollen und nicht umgekehrt. Besonders die Passage: wenn es den Familien gut geht ….. und es darf nicht über die Köpfe von Familien hinweg Politik gemacht werden fand ich besonders witzig. Seit Jahren wird Klientelpolitik für ein bestimmtes Familienbild gemacht. Durch die ungerechte Familienbesteuerung geht es den Familien immer schlechter und mit Einführung des Elterngeldes und der Ablehnung des Betreuungsgeldes wird sehr wohl über die Familienköpfe hinweg, über das Wohl und Wehe von Familie entschieden.
    Frau Schwesig spricht von einem „modernen Familienbild“. Was sie damit meint, hat sie nicht erklärt. Die Warnungen, dass immer mehr Frauen im Burn-Out landen , dass immer mehr Kinder tonnenweise Ritalin als Ersatzmahlzeit erhalten, dass immer weniger Kinder geboren werden und dass deshalb der Betreuungsausbau schon morgen eine „Lachnummer“ mit Dauerkosten darstellt, will auch Frau Schwesig nicht hören, wenn sie von Expertenmeinungen spricht.
    Wer nun tatsächlich den Karren an die Wand fährt – werden wir leider erst später erfahren – wenn es zu spät ist. Und die dann entstehenden Wendehälse werden sicher eine Erklärung dafür finden, warum sie keine Schuld an dieser Entwicklung hatten und sich als Retter anbieten. Die Geschichte wiederholt sich immer wieder.

  4. Ergänzung:
    Herzlich gelacht habe ich übrigens bei dem Teil, als Frau Schwesig mit überzeugendem Ton einen (ganzen?) Familienvater mit der Forderung nach mehr Betreuungsplätzen als Begründung hernahm, weshalb die bayrische Haltung zum Betreuungsgeld als verfehlte Familienpolitik anzusehen sei.
    Einbildung ist auch eine Bildung! Zwar eine Fehlbildung, aber ……

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