Kinder nein – Rente ja!

Die von der Zeitschrift Eltern in Auftrag gegebene FORSA-STUDIE ermittelt die Motive von Männern und Frauen für ein Leben ohne Kinder. Dass Kinderlosigkeit schlimme Folgen für das soziale Gefüge hat, das scheint nur wenige zu interessieren.

Kinderlosigkeit, gewollt oder ungewollt, hat Folgen: die nachwachsende und immer geringer werdende Generation soll die Rente derer aufbringen, die nie in Kinder investiert haben. Das wird kaum gelingen. Kinderlose legen – vom Gesetzgeber so gewollt – ihre ganze Alterslast bis heute auf die Eltern, die sich viele Jahre für den Nachwuchs abrackern. Was Kinderlose in die Rentenkasse einzahlten, das berappten in gleicher Höhe auch alle Eltern von Kindern, nur dass diese zusätzlich noch 77 000 Euro pro Kind aus eigener Tasche investierten (ifo- Wirtschaftsforschungsinstitut 2005 ). Alterskosten werden hierzulande sozialisiert, Kinderkosten den Eltern aufgebürdet, also privatisiert *). Ein Generationenvertrag kann so nicht funktionieren. Er muss schnellstens korrigiert werden. Die Risiken der Kinderlosigkeit dürfen nicht der nächsten Generation und deren Eltern aufgebürdet werden, sondern müssten gerechterweise von den Kinderlosen rein privat abgesichert werden. Sie sparen  sich ja auch die 77 000 Euro pro Kind. Damit hätten sie de facto gar nichts in der gesetzlichen Rentenversicherung zu suchen. Um die Alterssicherung so abzudecken, dass sie für alle ausreicht, müsste jedes Paar heute drei Kinder haben, zwei als Nachkommen der Eltern, eins als Ersatz für Kinderlose. So gesehen hätte sich ein kinderloses Paar bis zu 231 000 Euro privat abzusichern. Damit wären zumindest die Alterskosten abgedeckt. Auf persönliche Zuwendung, die Kinder und Enkel  ihren alten Eltern schenken, müssen sie verzichten.

*) Das Argument „Kindergeld“ zählt nicht, denn dies ist reine Rückerstattung zuviel bezahlter Steuern, weil das Existenzminimum der Kinder sowenig besteuert werden darf wie das Existenzminimum eines Erwachsenen. Eigentlich dürfte diese Rückerstattung gar nicht Kindergeld heißen, sondern „ExRück“. So könnte es nicht mit Familienförderung verwechselt werden.

Bärbel Fischer

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