Mutter-Falle?

In der Ausgabe vom 19. 02. 2011 der Schwäbischen Zeitung bedauert Frau Schmutz-Bohnes, Leiterin der Kontaktstelle Frau und Beruf, Ravensburg, dass junge, gut ausgebildete Frauen viel zu oft in die „Mutter-Falle“ tappen und sich damit ihre Karrierechancen vermasseln.

Zu den Unwörtern „alternativlos“ und „Wutbürger“ lieferte die SZ nun auch noch das Unwort „Mutter-Falle“. Frauen tappen offenbar in eine Falle, wenn sie Mutter werden. Dann scheint ihre Karriere im Eimer. Sie hätten die Falle ja auch umgehen können: kein Kind – keine Falle! Aber nein, einmal in die Mutterfalle getappt behindert das Kind fortan die Mama beim Run zur Spitzenposition. Sie wird bedauert oder belächelt: „Neidappt“!  Tag für Tag füttert und wickelt die Looserin Zähne knirschend ihre kleine Karrierebremse. Aber Mama will sich so schnell wie möglich aus dieser Falle befreien. Kein Problem. Heute können Karrierehindernisse in Form von Kindern wegorganisiert werden.  Der Staat hilft dabei mit vielen Milliarden. Spätestens nach 12 Jahren löst sich das Problem sowieso von selbst. Dann haben sich Mutter und Kind so weit auseinandergelebt, dass nur noch die Karriere übrig ist.

Sarkasmus beiseite! Wortschöpfungen wie „Mutter-Falle“ verraten überdeutlich, wie wenig Respekt und Hochachtung unsere Gesellschaft für ihre Mütter und deren Leistung noch übrig hat.

Bärbel Fischer

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