Sollen Kleinkinder in Krippen betreut werden – oder besser von Eltern?
Schön, dass in der Schwäbischen Zeitung endlich die lang ersehnte Frage nach dem Kindeswohl und den Folgen der Fremdbetreuung für Kleinkinder gestellt wird.
Die Debatte dreht sich ja leider fast ausschließlich um den Fachkräftemangel und darum, wie die Mütter ihre Kinder unterbringen. Die Arbeitswelt gehört so gestaltet, dass junge Fachkräfte nachwachsen und nicht wegen der schlechten Bedingungen scharenweise auswandern. Anstatt ältere, erfahrene Fachkräfte weiter zu beschäftigen, lechzt der Markt nach billiger Frauenarbeit. Das hat zur Folge, dass die Löhne niedrig gehalten werden können. Auf Kosten von Familien erwirtschaften Staat und Wirtschaft horrende Gewinne.
Anstatt diese Zustände zu beseitigen, beseitigt man die Kinder, möglichst früh, möglichst ganztags, möglichst mehrjährig. Wie es den Kindern dabei geht, fragt niemand. Doch es wäre ein Leichtes, auf die Verträglichkeitsfrage Antworten von der Hirn- und Bindungsforschung, der Verhaltensforschung oder der Psychologie zu bekommen – wenn man sich dieser Frage nur stellen wollte.
Hier nur so viel:
Hier nur so viel:
Regelmäßige stundenlange Trennungen von den primären Bezugspersonen erzeugen chronischen Stress und wirken durch veränderte Cortisol-Tagesprofile hemmend auf die in dieser Phase intensiv ablaufende Hirnentwicklung (vor allem rechte Hemisphäre) ein. Als Folge büßt die Gefühls- und Emotionsregulation an Positivität, „Pufferwirkung“ und Flexibilität ein.
Die betroffenen Kinder (basierend auf ihren genetisch angelegten Persönlichkeitsprofilen) werden aggressiver, rastloser, unkonzentrierter, ungeduldiger, desorganisierter und zuweilen auch prinzipienstarrer. Das ist inzwischen bis zum Alter von 15 Jahren belegt, weswegen Entwicklungspsychologen von einer lebenslangen Wesensveränderung ausgehen. Diese Auswirkungen betreffen nachweisbar bis zu 90% aller Kinder in Krippen.
Sind das die Arbeitnehmer, die wir uns für die Zukunft wünschen? (Der Prozess ist schon im Gange, das ist der Grund für die steigenden Burnout- und Depressionsfallzahlen).
Die genannten Zusammenhänge werden aus fragwürdigen Gründen (Wirtschaftsinteressen vor Steuergerechtigkeit für Familien, Feminismus vor Kindeswohl) ignoriert und schlimmer: geleugnet.
Bärbel Fischer