Erst informieren, dann korrigieren!

Die Einteilung der  Bürger in Menschen mit und Menschen ohne Kinder sei nicht zielführend, meint die Kanzlerin und unterbindet eiligst die Diskussion um ein gerechtes Alterssicherungssystem. Nicht die jungen aufmüpfigen CDU-Abgeordneten, sondern unser Gesetzgeber selbst sortiert seit fast 60 Jahren ungerührt und gegen die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts Eltern in die Schublade „Verlierer“ und Kinderlose in die „Gewinner“- Schublade.

Um keinen Zwist aufkommen zu lassen: Menschen ohne Nachwuchs können selbst gar nichts dafür, dass sie von dem Fehlkonstrukt Generationenvertrag profitieren. Das Gesetz sieht nämlich vor, dass über die Umlage Kinderlosen die gleichen Rentenansprüche zustehen wie Eltern, auch wenn sie niemals Kinderkosten zu tragen hatten. Meist fallen die Renten Kinderloser sogar höher aus, weil sie ununterbrochen erwerbstätig sein konnten, im Gegensatz zu Müttern oder Vätern. Bis auf 0,25%  bei der Pflegeversicherung zahlen sie nicht einen Cent mehr an Sozialabgaben als Eltern von Kindern. Was Eltern für ihre, also  u n s e r e   Kinder leisten interessiert unseren Gesetzgeber einfach nicht. So kam es zu einer skandalösen Schlechterstellung der Familien mit der logischen Folge, dass  sich in den letzten 50 Jahren die Geburtenzahlen halbierten. Wer will sich schon wegen Kindern ruinieren?

Längst ist absehbar, wohin die Reise geht, wenn nur noch in 28% aller Haushalte Kinder aufwachsen. Doch die Politiker trauen sich nicht an eine Korrektur. Zu lange haben sie dem Volk die wahren Zusammenhänge von Geben und Nehmen verschwiegen. Völlig blauäugig holen wir den Kindern die Butter vom Brot und den Eltern das Geld aus der Tasche.

Das muss aber so nicht bleiben. Zuerst informieren, dann korrigieren im Vertrauen auf die Einsicht demokratischer Bürger.

Bärbel Fischer

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