Einfalt oder Vielfalt?

Mittlerweile ist bekannt geworden, dass die heute medial hochgepushte Studie zum Betreuungsgeld nichts weiter ist als die Aufwärmung altbekannter Argumente aus einem SPIEGEL-Artikel. Die Studie selbst widmete sich nur am Rande dem Sinn oder Unsinn des Betreuungsgeldes.

Die Schwäbische Zeitung fand dieses Detail jedoch für so bedeutungsvoll, dass sie gleich auf drei verschiedenen Seiten diese Hetze verbreitet.

Abgelehnter Leserbrief

Wer kann es schon gut heißen, dass sich  unsere Familienpolitik darauf beschränkt, Eltern kleckerlesweise winzige Almosen, wie z. B. das Betreuungsgeld (BG), vor die Füße zu schmeißen?

Aber wenn jetzt – sommerlochfüllend – auch noch das Deutsche Jugendinstitut und die Uni Dortmund für teures Geld in Anspruch genommen werden, um zu ermitteln, dass das BG Mütter von Erwerbsarbeit und Wickelkinder von „Bildung“  fernhält, dann darf lauthals gelacht werden, wurde diese Zuwendung ja nur deswegen eingeführt,  d a m i t   Eltern alternative Betreuung jenseits der Massenhaltung nutzen können.

Eine Gesellschaft, die „Vielfalt“ zum Götzen macht, sollte es aushalten können, dass nicht alle Mütter ihr Kind in eine zweit-oder drittklassige KITA geben wollen, sondern eben ein 1:1-Modell bevorzugen, das nicht  fragwürdige Bildung, sondern bestmögliche Bindung verspricht.

Bärbel Fischer

ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT

 

 

3 Gedanken zu „Einfalt oder Vielfalt?

  1. Weitergeleiteter Leserbrief von A.S.
    Bildungsferne Schichten? So bildungsfern können Mütter gar nicht sein, dass sie nicht ihre persönliche Zuwendung zu ihrem Kleinkind gegenüber der Massenunterbringung in einer Kita abwägen könnten. Zählen nun alle Mütter, die ihre Kinder bewusst vor der Kita bewahren, zur bildungsfernen Schicht? Ca. 40 % der Kleinkinder müssen täglich für 5 bis 8 Stunden in eine Krippe, 60% müssen nicht. Sind nun 60% der jungen Familien bildungsfern oder was? Man fragt sich wirklich, wie bildungs-nah gedungene Autoren noch einzustufen sind, wenn sie auf derart arrogante Weise solche fragwürdigen Erhebungen abliefern!
    A.S.

  2. Weitergeleiteter Leserbrief von J.H.
    Damit, dass das Betreuungsgeld bei vielen jungen Eltern so gut ankommt, haben die Gegner nicht gerechnet. Schnell muss jetzt das altbekannte und bewährte Horrorszenario aufgebaut werden: Kinder, die im Elternhaus verblöden, Mütter, die 100 Euro sinnlos verprassen, Väter, die ihre Frauen von einer attraktiven Putzstelle fernhalten  etc. Mit einem Wort: Fehlanreiz! Um Geld kann es nicht gehen, dafür ist der Betrag zu schäbig. Es geht um  Gleichmacherei. Alle Kinder sollen das gleiche Kita-Schicksal erleiden, alle Frauen sollen gleich mehrfach belastet sein, keine Ausnahme! Und vor allem, die überzähligen Kitaplätze müssen schleunigst besetzt werden, sonst wächst das Defizit der Kommunen. JH

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