Alle Ravensburger Grundschulen sollen Ganztagsschulen werden

titelt die Schwäbische Zeitung am 21. November.                                                           Dazu drei Leserbriefe:

Auf dem Weg zum Einheitskind mit Einheitsbildung

Eigentlich liest sich der o.g. Artikel wie ein Liebesbrief. Wie gut haben es doch die Ravensburger Eltern, dass die Landesregierung so liebevoll für sie sorgt und ihre Kinder täglich bis zu 10 Stunden aufbewahrt. Ob´s die Kinder genau so sehen?

Nun ist dies doch von langer Hand geplant. Denn wozu der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für Ein-bis Dreijährige, wenn nicht ein Rechts- beziehungsweise Pflichtanspruch auf Ganztagsbetreuung von Kindergartenkindern und Grundschülern folgt?

Nur wer blind ist merkt nicht, dass die Reise in eine totale Verstaatlichung der Erziehung geht, wie sie im Osten mit bekanntem „Erfolg“ verwirklicht wurde. Die Eltern haben nichts mehr zu sagen, egal ob sie ihren Kindern kulturelle, sportliche oder religiöse Angebote machen wollen. Auf der Strecke bleiben Instrumentalunterricht, Kammermusik, Chor, Sportverein, Fußballtraining, Kommuniongruppe, Ministrantengruppe etc. Alles nach 17 Uhr? Dann eben nicht!

Auf lange Sicht haben wir das Einheitskind mit der Einheitsbildung und dem verordneten Einheitswertesystem. Nichts fürchten Ideologen so sehr wie Individualität, die nur in der Familie vermittelt wird. Andreas Quendt

………………………………………………………………………………………………………………………………..

Die Landesschulbehörde hat ein neues Experimentierfeld entdeckt

Hat die Landesschulbehörde doch endlich ein neues Experimentierfeld für ihre grün-roten Pläne entdeckt – die Grundschule! Ihr sei in der Vergangenheit viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Dabei war es gerade die Grundschule, die am besten funktionierte. Hier gab es die wenigsten Klagen. Sie war die Kaderschmiede für erfolgreiche Karrieren. Doch jetzt muss dringend  mit 300 Millionen umgestaltet werden. Alle Ravensburger Grundschulen sollen jetzt zu Ganztagesschulen werden, wie 70% aller Grundschulen im Land. So verlangt die Regierung von den Eltern, sich frühmorgens von ihren sechs-bis zehnjährigen Kindern zu verabschieden, um sie erst am Abend wieder zu sehen. Befürchtungen und Ängste der Eltern? Gemach, gemach! Erst im nächsten Jahr soll es soweit sein! Man muss nur lange genug debattieren, um alle  Eltern „mitzunehmen“, sprich zu zwingen. Joachim Heumos

………………………………………………………………………………………………………………………………..

Es geht schlicht um staatliche Umerziehung

Was machen eigentlich die Ravensburger Eltern von Grundschülern, die ihre Kinder auch tagsüber noch erleben und begleiten wollen, und die daher eine Halbtagsschule bevorzugen? Müssen die ihre Kinder dann nach Bad Waldsee oder Biberach fahren? Das werden sie wohl nicht tun. Damit bleibt ihnen nur, sich zähneknirschend dem undemokratischen Zwang zur verpflichtenden Ganztagesschule (von 7 bis 17 Uhr) zu unterwerfen. „Für das  K i n d  etwas  B e s s e r e s  gestalten“  so lautet die scheinheilige Devise. Denn nicht die grün-rote Regierung entscheidet, was das „Bessere“ für das Kind ist, sondern die Eltern selbst. Zudem wird geheuchelt, es gehe um das „Kind“. Nein, es geht um zweierlei: 1. sollen  a l l e  Eltern sorglos(?) ihrer Erwerbsarbeit nachgehen können, und 2. lassen sich ent-elterte Kinder leichter beeinflussen. Kinder binden sich biologisch an jene Erwachsene, die die meiste Zeit mit ihnen teilen. Es geht also schlicht um staatliche Umerziehung. Da stören die Eltern nur. Bärbel Fischer

 

5 Gedanken zu „Alle Ravensburger Grundschulen sollen Ganztagsschulen werden

  1. Pingback: Alle Ravensburger Grundschulen sollen Ganztagsschulen werden | FreieWelt.net

  2. Unglaublich!
    So können die grün-roten Geister die elterliche Erziehung auf elegante Weise, d. h. ohne auffällige Gewaltanwendung, ins Abseits bringen. Wenn es nur noch eine Schulform gibt, müssen eben alle Kinder diese besuchen, ohne dass der politische Zwang allzu deutlich auffällt.
    Wer in diesem Land noch Kinder bekommt, um sie sich dann mehr oder weniger vom Staat wegnehmen zu lassen, ist entweder maßlos blau- oder staatsgläubig.

  3. Ich bin entsetzt bis fassungslos, mit welcher Macht der Staat die Familien zerstört. Doch ich glaube NICHT, dass es primär um die Umerziehung der Kinder geht. Meiner Ansicht nach geht es ausschließlich darum, alle Eltern (Mütter und Väter) von der Kindererziehung frei zu stellen, damit sie ganztags in den Betrieben schuften, die Gewinne steigern, die Aktionäre befriedigen und nebenher noch kräftig Steuern und Sozialabgaben zahlen können bzw. müssen.
    Es geht um die totale Ökonomisierung der Gesellschaft: nur wer Steuern zahlt, ist ein vollwertiger Mensch. Und damit alle Menschen zu solch „vollwertigen“ werden, nimmt man ihnen die Kinder weg, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommen, ihre Arbeitskraft der Kindererziehung zuliebe der Wirtschaft vorzuenthalten.
    Es wird Zeit für einen Aufstand der Eltern gegen die herrschende Klasse in diesem Lande! Wir Eltern sollten uns gut überlegen, wie wir unsere Kinder davor bewahren können, später die Renten für die meist selbst kinderlosen Politiker zu erwirtschaften.

  4. Schon in der Antike wurden die Menschen mit Brot und Spielen zufrieden gestellt. Es funktioniert immer noch und wenn dann alle aufwachen, beginnt das grosse Hauen und Stechen. Aber das kann dauern.
    Ich kann nicht verstehen, dass Eltern ihr Elternrecht, nicht mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Staatsgewalt verteidigen. Gerade die deutsche Geschichte lässt mich gruseln. Im Dritten Reich überließ man die Jugendarbeit auch dem Staat – mit allen daraus entstandenen Folgen und in der DDR konnte man ebenfalls verfolgen, wie der Staatsapparat die jungen Menschen zum „Gleichmarsch“ führte. Genau aus diesem Grunde haben unsere Gründungsväter nach dem Krieg im Grundgesetz Artikel 6 – sicherlich nicht nur durch Zufall – festgelegt, dass (2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft
    (3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
    Wann wachen die Eltern endlich auf??????

Schreibe eine Antwort zu W. St.Antwort abbrechen