Im Zusammenhang mit der „Corona-Krise“ geht es immer häufiger um sog. „systemrelevante Berufe“ wie Krankenschwestern, Kassiererinnen, Busfahrer – und neuerdings auch um Journalisten, die sich selbst für systemrelevant halten, weil sie von den Krisen berichten. Diese „systemrelevanten Berufe“ werden auf einmal auf den Thron gehoben: Bundeskanzlerin und Bundespräsident loben sie in öffentlichen Reden und spenden vor laufenden Kameras Beifall – und die systemrelevanten Berufe dürfen ihre Kinder in extra dafür eingerichtete Not-Betreuungen stecken, damit sie nicht wegen Kindererziehung ausfallen.
https://www.youtube.com/watch?v=JdGL_z-BdxQ
Gehören nicht auch Familien im Allgemeinen und Hausfrauen und Mütter im Speziellen zu den „systemrelevanten Berufen“? Haben nicht auch sie eine besondere Bedeutung für die Gesellschaft, ohne die das Leben zusammenbrechen würde? Und was verdienen sie für ihre systemrelevante Arbeit? Gar nichts!
Ohne Eltern bzw. Familien gäbe es uns alle nicht, und speziell jetzt in der Krise liefe ohne Familien gar nichts mehr.
Wäre es nicht längst an der Zeit, sich über die „Systemrelevanz“ von Familien Gedanken zu machen? Dazu gehört natürlich auch, ihnen Wertschätzung zukommen zu lassen, wertschätzend über sie zu berichten – und sich über eine angemessene Entlohnung samt Renten Gedanken zu machen.
Bärbel Fischer, ELTERNINITIATIVE FÜR FAMILIENGERECHTIGKEIT
Beim Lob auf die „Systemrelevanten“ darf natürlich Bischof Bedford-Strohm nicht fehlen. Er fordert eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge, um diese Berufe besser zu bezahlen. Wenn er gesagt hätte, die Öffentlich-Rechtlichen sollen dafür auf Gebührenerhöhung verzichten, dann könnte man darüber nachdenken.
Übrigens Merkels Rentenkommission: Außer (teuren) Spesen nichts gewesen.!!!
Derzeit stemmen die Familien alles, was sonst auf verschiedene Institutionen verteilt ist: sie erziehen ihre Kinder, helfen bei den Hausaufgaben, die per E-Mail von den Lehrern kommen, kochen an sieben Tagen pro Woche für ihre Lieben, weil alle Kantinen und Mensen geschlossen sind usw. usw. – und das alles ganztags!
Als „Dank“ dafür müssen sich viele Eltern von ihren Arbeitgebern anhören, sie seien verpflichtet, volle 40 Stunden pro Woche Homeoffice machen und sich bloß nicht von ihren Familien „ablenken“ lassen.
Und Familienministerin Giffey sorgt sich ausschließlich um zunehmende häusliche Gewalt – also auch hier wieder öffentlich geäußertes Misstrauen gegen die Familien. Wie wäre es, wenn wenigtens die Familienministerin die jetzt doppelt und dreifach belasteten Familien loben würde? Immerhin lobt der Gesundheitsminister tagtäglich die Ärzte und Krankenschwestern.
Was muss passieren, damit die Arbeit, die in den Familien geleistet wird, endlich öffentlich wertgeschätzt wird?
Sehr geehrter Herr Bloch,
man wird vergeblich darauf warten, dass eine Dame Giffey oder sonst jemand dieser couleur ein gutes Wort für die Familien übrig hat; man weiß ja inzwischen zur Genüge, wie heutzutage jemand in der Politik aufsteigt. Diese Leute wollen nur selbst gelobt werden, und wenn es an fremdem, insbesondere medialem Lob fehlt, loben sie sich selbst.
Achten werden die Familien jetzt und in Zukunft die Menschen, die ihre Hilfe erfahren. Und auf diese Leute kommt es an; es sind unsere Kinder und Enkel, die den Karren ziehen und die nicht vergessen werden, auf wen Verlass gewesen ist. Daher, so meine ich, ist die gegenwärtige Krise eine große Zeit der Familie. Die Karawane zieht weiter über das Erdenrund, und jeder sieht, wer die Lasten trägt; für die Giffeys und andere gilt Goethes Wort: „…Wirbelwind und trockenen Kot, lass sie drehn und stäuben“…