Strafzahlung für Kinderlose?

Strafzahlung?

Diese Wortschöpfung könnte, wenn wir Glück haben, der Anstoß für eine längst fällige Gerechtigkeitsdebatte werden. Denn es geht einzig um Gerechtigkeit. Ein Elternpaar mit drei Kindern verliert bei 30 000 Jahresbruttoeinkommen trotz Kindergeld gegenüber einem kinderlosen Ehepaar jährlich 14 215 Euro, monatlich also 1 185 Euro an frei verfügbarem Einkommen, pro Kind also 395 Euro.  Diese Zahlen stammen vom Deutschen Familienverband, Berlin, für das Jahr 2012. Hätten Familien das gleiche Einkommen zur Verfügung wie Kinderlose, dann gäbe es fast keine Familien-und Kinderarmut in Deutschland. Im Übrigen stellte das Bundesverfassungsgericht klar, dass Familien  wegen ihres generativen Beitrags nicht benachteiligt werden dürfen.

Wer nach der Ursache dieser Diskrepanz sucht, der erkennt, dass die Eltern genauso hohe Sozialabgaben abführen wie Arbeitnehmer ohne Nachwuchs, obwohl die Kinder tagtäglich über 18 Jahre genährt, gekleidet, gebildet und versorgt werden müssen (Wohnung, Heizung, Wasser, Strom, Fahrtkosten). Eltern zahlen also doppelt oder mehrfach in die soziale Absicherung der Gesellschaft mit dem Erfolg, dass sie bei der eigenen Rente noch einmal hohe Einbußen erleiden werden. – Wie war das nochmal mit der Strafzahlung?

Bärbel Fischer

Ein Gedanke zu „Strafzahlung für Kinderlose?

  1. Nichts war´s mit der Gerechtigkeitsdebatte. Schwups – landete der Vorschlag der jungen CDU in der Versenkung. Angela und Kristina merkelten blitzschnell, dass diese Debatte keine Kuschelveranstaltung für ihre greises und kinderloses Wählerklientel wird. Darum verpassten sie den jungen Leuten einen Maulkorb. Bleibt zu hoffen, dass die sich nicht einschüchtern lassen und sich wieder Gehör verschaffen.

    Zurecht weist Dr. Albert Wunsch darauf hin, dass in der Debatte polemisch der Begriff STRAFE verwendet wird. Juristisch betrachtet ist Strafe eine Reaktion auf schuldhaft rechtswidriges Verhalten. Kinderlosigkeit dagegen ist völlig legitim, nur folgern daraus negative KONSEQUENZEN für unser soziales Sicherungssystem.

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