Was ihnen niemand zugetraut hätte, haben die Piraten in ihr Positionspapier aufgenommen: eine geschlechterneutrale Gleichbehandlung, die Gleichbehandlung aller häuslich begleitenden Tätigkeiten, die Gleichbehandlung von häuslicher Begleitung und Beruf, die Gleichberechtigung der beruflichen Erwerbstätigkeit mit dem Beruf Assistent/in für Kinderbetreuung bzw. Pflege von Hilfsbedürftigen, etc.
https://lqfb.piratenpartei.de/pp/initiative/show/2472.html
Dies entspricht in weiten Teilen den familienpolitischen Forderungen der Ökologisch Demokratischen Partei Deutschlands ÖDP :
http://www.ödp.de/programm/themen/familie-jugend-soziales/
der Familienpartei:
http://www.familien-partei.de/
oder den Anliegen des Verbands der Familienfrauen und – männer vffm:
http://www.dhg-vffm.de/p/modules/news/
Sollten sich die WählerInnen also bei der nächsten Bundestagswahl an Sachthemen wie Familien- und Generationengerechtigkeit orientieren, so wäre die Piratenpartei neben ÖDP und Familienpartei eine durchaus attraktive Alternative zu SPD, Grünen, Linke, FDP und neuerdings auch der CDU. Vor allem die Frauengruppe der CDU verrent sich blindwütig in eine Position, die wahltaktisch das AUS der CDU bedeuten könnte, vor lauter Inszenierung eines „modernen“, d. h. arbeitsmarktaffinen Familienbildes, das sich an einem maskulinen Feminismus orientiert, den nicht einmal die berufstätigen Frauen im Lande wollen.
Gut, dass ich das jetzt weiß über die Piraten. Bisher kamen sie mir ein bisschen „pubertär“ vor. Aber Hut ab, wenn sie durchhalten, was sie beabsichtigen. Sie werden anscheinend auf wünschenswerte Weise erwachsen.
Dass sich die CDU nicht nur in der Familienpolitik „verrennt“, ist wohl schon den meisten Wählern aufgefallen. Aber ist es wirklich nur ein „Verrennen“? Das wäre ein relativ menschliches – wenn auch u.U. folgenschweres – Festkrallen am Irrtum, um sich diesen nicht selbst und erst recht nicht vor anderen eingestehen und eine scheinbar beschämende Kehrtwende vollziehen zu müssen. Vielleicht ist es „nur“ ein solches Verrennen, ich bin mir da nicht so sicher. Auf jeden Fall scheint auch mir die CDU nicht mehr die richtige Partei für all jene, die für ihr Familienleben und ihre Kinder das beste wollen. Schade eigentlich, dass eine Volkspartei so leichtfertig ihr lebensnahes Profil aufgibt und sich ohne wirkliche Not in einen sozialistisch dominierten Gestaltungswettlauf begibt.