Pädagogischer Widerstand im LKR. Ravensburg

Ministerium für Kultus und Sport                                                                          Thouretstr. 6                                                                                                                  70173 Stuttgart

Betr.: Coronaregeln für die Schulen im Land Baden-Württemberg  

Ravensburg, den 04.06.2020

Sehr geehrte Frau Dr. Eisenmann,

ich wende mich heute an Sie aus der großen Besorgnis als Mutter zweier Töchter und als Grundschullehrerin. Ich bitte Sie, sich dafür einzusetzen, dass die bisher geltenden Coronaregeln für die Schulen mit sofortiger Wirkung aufgehoben werden!

Begründung:

Bei meinen Hausbesuchen mit Abstand, bei telefonischen und elektronischen Kontakten haben mir sehr viele Eltern und Kinder einer 1.Klasse geschildert, wie problematisch die häusliche „Schulsituation“ ist (trotz optimaler Versorgung von Seiten der Schule). Ich hörte von Motivationsproblemen, Langeweile und Isolation, Waschzwängen, Ängsten, Schlafproblemen, Computersucht, Betreuungs- und Geldproblemen, „Lagerkoller“…
Ich sehe die Familien und ihre Kinder in großer Gefahr.

 

Deshalb bitte ich Sie sofort alle Schulen und Kitas komplett zu öffnen und zwar ohne Maskenpflicht und ohne Abstandsregeln mit einem strukturieren täglichen Unterricht für die ganze Klasse!

Schule ist nicht nur ein Ort für Mathematik, Deutsch und Englisch, sondern Schule ist auch ein sozialer Ort, was in unseren Bildungsplänen äußerst betont wird.
Kinder sind soziale Wesen, müssen lernen, mit sich umzugehen, sich begegnen, streiten, versöhnen, diskutieren, erarbeiten… Sie brauchen Emotionalität, Kontakt, Gemeinschaft und Nähe. Das alles formt sie für das Leben. Homeschooling, das Sitzen vor dem Computer, Masken und Abstandsregeln können das alles nicht ersetzen!
Selbst Jugendliche brauchen die räumliche Nähe zueinander, den direkten Austausch als Notwendigkeit für ihr gesunde seelische Entwicklung und für ein positives Wachstum auf allen Ebenen. Dieser natürliche Reifungsprozess wird durch die Coronamaßnahmen gestört und unterbunden.

Coroanaregeln richten für Kinder großen Schaden an, deshalb bitte ich Sie, diese ab sofort aufzuheben!

Ich danke Ihnen, dass Sie in Ihrer Zuständigkeit und in Ihrer Verantwortung, für einen geregelten Schulbetrieb sorgen, der nicht nur die körperliche Gesundheit im Blick hat, sondern auch die seelische Gesundheit und Entwicklung der Kinder ( zumal aus Sicht von vier Ärztegesellschaften, inclusive dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte keine körperliche Gesundheitsgefährdung für Kinder und ihre Mitmenschen besteht! ).

Mit freundlichem Gruß                                                                                                         N.N., mir pers. bekannt

Bärbel Fischer

………………………………………………………..

Anmerkung: Wohin sind wir gekommen, dass sich engagierte Lehrer aus Furcht vor Repressalien nicht mehr mit Klarnamen äußern?

Bärbel Fischer

 

 

 

2 Gedanken zu „Pädagogischer Widerstand im LKR. Ravensburg

  1. Zu recht fragen Sie, liebe Frau Fischer, wo wir eigentlich leben, wenn eine Lehrerin gute Gründe gegen die Corona-Maßnahmen in der Schule vorbringt, aber ihren Namen nicht nennen will. Wir alle wissen doch, warum sie gut beraten ist, so zu handeln: Sie will ihre soziale Existenz nicht aufs Spiel setzen, will nicht als Corona-Leugnerin oder wer weiß was sonst hingestellt werden. Sie fürchtet – zu recht- um das Ansehen ihrer Kinder, um ihr Ansehen im Kollegium; wie will wüsten Beschimpfungen, sozialer Ächtung und am Ende körperlichen Attacken ausweichen.
    Den Staat muss sie nicht fürchten, aber ihre lieben Mitmenschen.
    Wo wir leben? In einer Tyrannei. Nicht in einer Staatstyrannei mit Stasi-Knästen und hauptberuflichen Spitzeln, aber in einer weit besser funktionierenden, da nicht organisierten Tyrannei, der Tyrannei der Mehrheit. Sie verlässt sich nicht auf eine komplizierte Organisation, sondern auf die Herrschsucht und Bosheit, die in jedem menschlichen Herzen nisten und nur darauf warten, endlich sich austoben zu können. Vor dieser Tyrannei hatten schon die Denker der Antike Angst; durch die politische Theorie zieht sich bis heute diese Angst; nun ja, sie ist wohlbegründet.
    Die Tyrannei der Mehrheit ist nicht auf Deutschland beschränkt; sie lauert überall dort, wo Menschen sind.
    Und noch ein trauriges Wort zur Schule. Wie immer sind die Kinder die Hauptleidtragenden der Krise. Wie immer ist für die Schulen nur ein Almosen übrig. Sie werden wohl mit allerlei Material zum Unterrichten per Internet zugeschüttet werden, und man wird die Lehrer zu entsprechenden Fortbildungen verpflichten. Aber das Wichtigste wird man ihnen vorenthalten: Personal, um die schönen Gerätschaften zu pflegen, Personal zur Aufsicht, zur Lehre. Denn das wäre teuer. Aber bevor Lehrer, Eltern, Schüler auch nur ein Wort sagen konnten, bevor die Krise halbwegs vorbei war, da waren die Milliarden schon über ganz Südeuropa verstreut.

  2. Lieber Herr Dr. Brosowski,
    leider hat inzwischen jeder, der laut an der Sinnhaftigkeit der C-Maßnahmen nach dem 23. März zweifelt, die Tyrannei der Mitmenschen am eigenen Leibe erfahren müssen. Die Nachbarn oder selbst die eigenen Kinder fallen über uns her, sobald wir Einwände gegen die „Bevormundung“- sprich Maske- erheben, wo wir doch eine solch fürsorgliche Regierung haben. Wir sollten dankbar dafür sein, dass unseren Kindern durch unsere Regierung großer Schaden zugefügt wurde und noch immer wird.
    Danke für Ihren treffenden Beitrag!

Schreibe eine Antwort zu Dr. Gerd BrosowskiAntwort abbrechen