Murks

In dem Kommentarblog im Anschluss an die Stellungnahme zur Lehrplanreform in BW von Frau Christa Meves ( Psychologin und Autorin vieler Bücher ) auf http://www.freiewelt.net/bei-risiken-und-nebenwirkungen-fragen-sie-bitte-10021685/  antwortet Herr Dr. Gerd Brosowski  erfrischend sachlich, im Gegensatz zu vielen hässlichen Pamphleten. Er nennt das ganze Vorhaben handwerklichen MURKS.

Bei all den heftigen Diskussionen um die Absicht der baden-württembergischen Landesregierung, die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ in die Lehrpläne hineinzuschreiben, übersieht man leicht den groben handwerklichen Fehler, welchen die schwäbischen Lehrplantüftler sich geleistet haben und der schon auf den ersten Blick zu bemerken ist. Lassen wir einmal die Überlegung beiseite, ob der Erziehungsauftrag der Schule so weit geht, dass überhaupt eine Sexualerziehung statt einer schlichten Sexualkunde ohne einen expliziten gesetzlichen Auftrag erlaubt ist; bleiben wir nur beim Handwerklichen.

„Akzeptanz“ ist eine Einstellung, eine Gesinnung. Muss denn daran erinnert werden, dass Gesinnungen vorgetäuscht werden können? Dass es folglich unmöglich ist, herauszufinden, ob eine bestimmte Gesinnung vorliegt oder nicht? Ja, dass es moralisch verwerflich ist, auch nur zu versuchen, dies herauszufinden?                                       Lehrer als Gesinnungsschnüffler?

Erziehungsziele müssen unmissverständlich als Merkmale beobachtbaren Verhaltens formuliert werden; es darf nicht einmal der Eindruck entstehen, als ginge es darum, dem Schüler bestimmte Gesinnungen aufzudrängen. Wie etwa, um ein Beispiel zu nennen, soll herausgefunden werden, ob ein Schüler “Sensibilität für Stereotype” entwickelt hat? Ist eine solche Sensibilität ein objektiv beobachtbares Verhaltensmerkmal? Oder läuft es nicht vielmehr darauf hinaus, per inquisitorischem Herumschnüffeln in der Gedankenwelt des jungen Menschen diesem eine bestimmtes vorfabriziertes Urteil unterzuschieben?

Was ein Mensch sagt, schreibt, tut: Darauf kommt es an und nicht darauf, was ihm gerade durch den Kopf gehen mag. Verehrte Lehrplanfabrikanten: Sie haben Murks gemacht. Und jetzt bitte alle mitsingen: „Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten…“ Und dann das ganze fabrizierte Zeugs einstampfen und lange, lange den Mund halten.

Ein Hinweis zum Trost: Als Lehrplan ist das Geschreibsel ungeeignet, aber es gibt eine vorzügliche Grundlage für ein Kabarett ab. Man stelle sich etwa die Szene vor, in der eine vierzigjährige Lehrerin, Mutter zweier Kinder, vor einem Haufen feixender Fünfzehnjähriger oder vor streng blickenden Kopftuchmädchen versucht, in einem Tafelbild einen Überblick zu den unterschiedlichsten sexuellen Beziehungen und Praktiken zu geben.               Vielfalt? Unheilige Einfalt!

3 Gedanken zu „Murks

  1. Werter Herr Dr. Brosowski,
    Ihr Beitrag, sowie Ihre Einschätzung sind herzerfrischend in all den unsäglichen Schmähungen und Unverschämtheiten auf dieser Seite. Darum erlaube ich mir, Ihren Beitrag weiter zu verbreiten auf http://www.forum-familiengerechtigkeit.de.
    Sie schreiben: „Lassen wir einmal die Überlegung beiseite, ob der Erziehungsauftrag der Schule so weit geht, dass überhaupt eine Sexualerziehung statt einer schlichten Sexualkunde ohne einen expliziten gesetzlichen Auftrag erlaubt ist.“ – Aber genau das interessiert mich: Wie weit geht der staatliche Auftrag, und endet er nicht, wo das Elternrecht beginnt ( Schutz der Kinder vor unerwünschten Einflüssen, ART. 6 GG )? Hat Schule/Staat überhaupt einen Erziehungsauftrag? Dann müssten die Eltern diesen doch an die Schule delegiert haben. Es geht den „Lehrplantüftlern“ jedoch gar nicht um Wissensvermittlung per Unterrichtseinheit. Jeder Grundschüler kann sich derlei Informationen im Internet besorgen. Nein – wie ein Dauerregen soll LSBTTI ständig allezeit und überall in Schule und Gesellschaft präsent sein wie die Luft zum Atmen. Niemand kann sich oder seine Kinder davor schützen. Diese Methode heißt anderswo Gehirnwäsche. Hier sehe ich die Hauptgefahr. Murks – das ist der richtige Ausdruck für das Papier. Aber wie geht man juristisch gegen solchen Murks vor?

  2. Sorry, aber der Begriff „Murks“ ist entschieden zu harmlos. „Murks“ kann und muss nachgebessert werden. Aber eben das sollten wir uns nicht wünschen: eine neue und noch besser – sprich raffinierter – getarnte Umsetzungsversion, wie dieses Gedanken“gut“ zu verbreiten sei.
    G. Martin

    • Es stimmt, was Sie sagen, Frau Martin. „Murks“ hört sich nach handwerklichen Fehlern an. Hier aber geht es um bewusste, raffinierte Schritte zur gesellschaftlichen Umgestaltung und Umerziehung. Dabei spielt die Herrschaft über die Köpfe des Nachwuchses eine erhebliche Rolle.

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