Diözesanrat gegen kirchliche Würdigung katholischer Familien

Pressemitteilung

München – Die Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken hat es abgelehnt, in die Darstellung der Bildungsleistungen des Erzbistums auch die Leistungen der katholischen Familien aufzunehmen. Der Familienbund der Katholiken hatte in einem Antrag an die Vollversammlung des Diözesanrats eine Modifikation der Öffentlichkeitsarbeit der Erzdiözese München undFreising erbeten. Das Erzbistum solle sich weniger als Dienstleister und mehr als Gemeinschaft der Gläubigen präsentieren. Zu diesem Zweck sollten zukünftig unter www.erzbistum-muenchen.de nicht nur Amtsträger, Gremien und Angebote dargestellt werden, sondern auch die Gemeinschaft der 1,76 Millionen Gläubigen der Erzdiözese. Zudem sollten unter ‚Kirchliche Bildung‘ nicht nur katholische Schulen und Kitas ausgewiesen werden, sondern auch die katholischen Familien der Erzdiözese.

Nach sozialwissenschaftlichen Befunden und katholischer Kirchenlehre gilt die Familie als entscheidender Ort kirchlicher Bildung. Die Fünfte Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD hatte jüngst ergeben: „Religiöse Sozialisation ist familiäre Sozialisation.“ Gleich zu Beginn der Antragsberatung forderte ein Vorstandsmitglied des Diözesanrats, aus dem Antrag die Erwähnung der Familien zu streichen. Sie sei unverhältnismäßig. Nur dann könne die Zustimmung empfohlen werden. Da der Antragsteller das ablehnte, wurde geprüft, ob er die Erwähnung der Familien auch ohne Zustimmung des Antragstellers gestrichen werden könnte. Als sich das als nicht zulässig erwies, wurde der vollständige Antrag zur Abstimmung gestellt und mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.

Die katholischen Familien der Erzdiözese München und Freising bilden und erziehen derzeit 280.000 Kinder und Jugendliche. Sie wenden dafür jährlich 2 Milliarden EUR auf – das Vierfache des Diözesanhaushalts.

Dr. Johannes Schroeter, Vorsitzender des Familienbunds in der Erzdiözese: „Mir scheint, dass die Familien gedanklich aus der Kirche exkommuniziert werden. Die katholischen Familien gehören nicht weniger zur Diözese als die katholischen KiTas. Wir sind Mitglieder von Kirche und nicht etwa Zielgruppe von Kirche.“

Weitere Informationen: Diözesanvorsitzender Dr. Johannes Schroeter, Tel. 0171-5411761 Landesverband Bayern, Geschäftsstelle Rochusstr. 5                                                   80333 München, Telefon 089-2137-2226, Telefax 089-2137-2225

www.familienbund-bayern.de

 

3 Gedanken zu „Diözesanrat gegen kirchliche Würdigung katholischer Familien

  1. Logisch! Die kath. Caritas ist Trägerin vieler Krippen für Kleinstkinder unter 3 Jahren. Damit bekommt sie erhebliche Summen an staatlichem Steuergeld.
    Warum Familien und deren eigene Kindererziehung unterstützen, wenn sie den Verdienst schmälern?

  2. „Der Diözesanrat (DR) beobachtet die Entwicklungen im staatlichen, gesellschaftlichen und kirchlichen Leben und vertritt die Anliegen der Katholiken in der Öffentlichkeit……“, heißt es.

    Die Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken hat es abgelehnt, in die Darstellung der Bildungsleistungen des Erzbistums auch die Leistungen der katholischen Familien aufzunehmen.
    Offensichtlich zählen katholische Familien für den Münchener DR nicht mehr zu den Katholiken, wenn er deren Anliegen missachtend einfach abblitzen lässt, so als ob religiöse Bildung im Elternhaus nicht stattfände. Wo findet sie denn statt? In den Kitas? In den Krippen? Von wechselndem Personal ohne Zuständigkeit?

    Liebe Diözesanräte, kümmern Sie sich doch künftig selbst um den Nachwuchs in den Gemeinden. Die Eltern werden demnächst streiken: keine Familienfreizeiten, keine Familiengottesdienste, keine Kinderbibeltage, keine Kommunion-und Firmgruppen….!
    Für die Damen und Herren Räte scheint dieses elterliche Engagement in den Gemeinden nur Pustekuchen zu bedeuten! Aber davon einmal ganz abgesehen, haben die Sprecher der Bistumskatholiken schon einmal darüber nachgedacht, dass es vor allem katholische Paare sind, die sich überhaupt noch für eine Familie mit mehreren Kindern entscheiden?

    Wir als katholische Familie sehen uns jedenfalls durch den Münchener Diözesanrat nicht mehr vertreten. Wir hatten erwartet, dass Sie „die Entwicklung im staatlichen, gesellschaftlichen und kirchlichen Leben“ k r i t i s c h beobachten und zu uns Gläubigen eher stehen als zum familienfeindlich marktpolitmedialen Mainstream. Leider fühlen wir uns nun entsprechend betrogen und von Ihnen im Stich gelassen.

    Dieses Schreiben geht an den Diözesanrat des Erzbistums München und Freising.

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