Auf www.publik-forum.de gibt es rechts eine Möglichkeit, abzustimmen: Brauchen Hausfrauen und -männer ein Gehalt?
Wer sich für 4 Wochen kostenlos einloggt, kann den bemerkenswerten Artikel: „Das Kümmer-Gen“ von Antje Schrupp anhören. Thema: Wieviel ist die Sorge-Arbeit der Gesellschaft wert?
Bemerkenswert auch der Vorschlag, die bisherigen Menschenrechte zu erweitern um „das Recht, versorgt zu werden und andere zu versorgen“
Vor so einer Abstimmung sollte überlegt und aufgeklärt werden, wie so ein Gehalt bezahlt und finanziert werden soll. Wenn immer noch zwei Drittel der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens Eltern waren, sind bzw. werden, zahlen diese das letztlich (zeitversetzt) zum Großteil doch wieder selbst. Ökonomisch kinderlose Lebensmodelle, die ihre Rente durch die Kindererziehung anderer Eltern kostenlos vorfinanziert bekommen, leisten zur Finanzierung eines solchen Gehalts nur einen symbolischen Beitrag. Die Finanzierung eines solchen Erziehungsgehaltes/Hausfrauen-/Hausmännergehaltes aus dem Staatshaushalt scheint mir daher eine blanke Selbsttäuschung zu sein.
Sollte der Druck im familienpolitischen Kessel demografisch bedingt mittelfristig größer werden, wird so ein Erziehungsgehalt von der Kinderlosenlobby dann ganz sicher als Plan B zur Zementierung bestehender Ungerechtigkeiten aufgegriffen werden. Die durch die Rentenreform von 1957 seitdem Bevorteilten wird es ein Lächeln kosten, dies als großartige familienpolitische Maßnahme mit abzusegnen, um notwendige echte Schnitte zu verhindern. Bei dem Brutto-Volumen einer solchen Maßnahme und dem damit ideoloisch aufgeblasenem Bohai wären tatsächlich Jahre verloren, ehe sich danach grundsätzlich etwas verbessern könnte. Eltern würden vom Staat weiter abgezockt, da sich im Grunde nichts an der Schieflage der generativen Beiträge für die Folgegeneration verändert hätte.