Verteilungskonflikte programmiert

Das Heidelberger Familienbüro warnt vor einem „Weiterso“ in der Politik.

Schrumpfende Greisenrepublik: 

ALTE UND KINDERLOSE GEGEN MEHR FAMILIENHILFEN 

STUDIE belegt brisanten Verteilungskonflikt

Spätestens seit dem 5. Familienbericht der Bundesregierung (1994) ist der Politik der Tatbestand der „strukturellen Rücksichtslosigkeit gegenüber den Familien“ bekannt. Dazu gehoert auch die Erkenntnis einer massiven wirtschaftlichen Benachteiligung von Eltern gegenüber Kinderlosen. Daher war es ueber Jahre hinweg das erklaerte Ziel der Politik, Familien gegenueber Haushalten ohne Kinder wirtschaftlich besser zu stellen. Tatsaechlich hat sich sowohl das Armutsrisiko für Familien in den letzten Jahren deutlich erhöht  als auch der relative Einkommensnachteil gegenüber kinderlosen Haushalten vergrößert

Gerade im Bereich der altersbezogenen Sozialversicherungssysteme (Renten-, Pflege- und Krankenversicherung) haben es die Regierungen trotz eindeutiger Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes seit 2001 unterlassen, leistungs- und damit familiengerechte Strukturreformen vorzunehmen. Stattdessen haben sie in der Öffentlichkeit die Illusion von der Stabilität faktisch familienblinder Sozialversicherungen gepflegt. Mit durchschlagenden „Erfolg“: Nach einer aktuellen Studie ist der Widerstand bei Alten und Kinderlosen gegen weitere staatliche (Ausgleichs)Hilfen fuer Familien nachweislich besonders gross. Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Vergreisung des Landes und der für viele (potentielle) Eltern weiterhin abschreckenden Rahmenbedingungen für das Leben mit (mehr) Kindern, ist dies ein gesellschaftspolitisch höchst brisanter Befund. Ohne klares Gegensteuern der Politik sind künftig schärfste Verteilungskonflikte programmiert, wie auch die Forscher warnen.

  

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