Staatsministerium spricht Eltern ihre Kompetenz ab

Das Betreuungsgeld BG diene dazu, „die Bildungsbeteiligung von Kindern zu verringern statt zu erhöhen“, meint das Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie Frauen und Senioren Baden-Württemberg. Dass das BG in seiner entwürdigenden Minimalität überhaupt diskussionsfähig ist, bestreitet die ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT. Dass aber 60 % aller Eltern abgesprochen wird, ihre Kinder in einem behüteten Elternhaus optimal zu fördern, das grenzt an Hybris staatlicher Reglementierung. Auch weniger bemühte Eltern können immerhin leisten, was Krippen niemals liefern können: Wärme, Geborgenheit, Bindung, Wertschätzung. Neurobiologen, ärztliche Kinderspezialisten und Kinderpsychologen haben längst mit dem Vorurteil aufgeräumt, unter Dreijährige könnten in Krippen „gebildet“ werden.

Euphemistisch verschleiert dient eine derartige Argumentation also dem alleinigen sozialistischen Zweck, Kinder vom Einfluss der Familie zu trennen und mütterliche Arbeitskräfte zu mobilisieren.

http://www.sm.baden-wuerttemberg.de/de/Entschliessungsantrag_gegen_die_Einfuehrung_des_Betreuungsgeldes_im_Bundesrat_geplant/290006.html?referer=82188&template=min_meldung_html&_min=_sm

2 Gedanken zu „Staatsministerium spricht Eltern ihre Kompetenz ab

  1. Ihr Brief an Herrn Kretschmann spricht mir aus der Seele, liebe Frau Fischer – auch Ihre Worte zum inklusiven Lernen in Einheitsschulen, das viele noch gar nicht als Unheil für Schulkinder wahrgenommen haben, weil hier ebenso wie bei der Krippenbetreuung Potemkinsche Dörfer vorgegaukelt werden.

    Die Bemerkung des Staatsministeriums zum Betreuungsgeld ist nicht nur Hybris, sondern auch eine dicke grün-rote Lüge, die an Dreistigkeit kaum mehr zu überbieten ist.
    Ich könnte platzen vor Zorn.
    Und immer stärker packt mich der grausige Gedanke: Wie sicher muss sich die Landesregierung der Gutgläubigkeit ihrer Bürger in der Krippenpolitik sein, dass sie es wagt, mit so offensichtlichen Verdrehungen der Tatsachen zu operieren?
    Ohne die Annahme, der Boden sei genügend vorbereitet für weitere Angriffe auf die Familien, ist die Behauptung, das Betreuungsgeld diene dazu „die Bildungsbeteiligung von Kindern zu verringern statt zu erhöhen“, undenkbar.
    Die Verantwortlichen im Staatsministerium scheinen erschreckend sicher, dass die Mär vom „Bildungsparadies Fremdbetreuung“ schon so weit Fuß gefasst hat, dass weitere Ungeheuerlichkeiten folgen können, ohne dass sie nennenswerten Ärger einbringen.

  2. Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
    sehr geehrter Herr Kretschmann!

    Es reicht!

    Soeben las ich den Einwand gegen das Betreuungsgeld aus Ihrem Sozialministerium. Nicht, dass wir von der ELTERNINITIATIVE FÜR FAMILIENGERECHTIGKEIT von dem beschämend geringen Almosen an selbst erziehende Eltern überzeugt wären. Viel zu krass ist die Differenz zu den staatlich subventionierten Krippenplätzen. Auf Kindertagespflege zu verzichten scheint nach rot-grüner Überzeugung ein Delikt zu sein, obwohl merkwürdigerweise der so genannte Rechtsanspruch nur einem Drittel aller deutschen Kinder zusteht ( Was ist das für ein Recht, das nicht für alle gilt?) Hunderttausende von Eltern sehen es vielmehr als ihr vornehmstes Recht an, ihre Kinder selbst zu erziehen, wozu sie Art. 6 GG auch verpflichtet. Uns empört die Unterstellung, Eltern hätten nicht die Kompetenz, ihre Kinder zu fördern, Bildung vermittle allein die Krippe! Von „Bildung“ in den ersten drei Jahren zu sprechen, verbieten uns die Fachleute auf diesem Gebiet. Sie bewerten die liebevolle Betreuung im Elternhaus als notwendige Phase zur „Mensch-Werdung“, der nur durch personale Bindung erfolgen kann.

    Herr Kretschmann, ich weiß, dass Sie viele Kompromisse eingehen müssen auch gegen Ihre Überzeugung. Aber Sie werden an mich denken, wenn Sie erleben, wie jedes Ihrer künftigen Enkel jeden Tag, jede Stunde zuhause neue Erfahrungen macht, also hochmotiviert lernt, wie es alle fünf Minuten der Mama um den Hals fällt und sich ihrer Achtsamkeit, ihres Trostes, ihrer Präsenz versichert, um dann fröhlich wieder auf Entdeckungsreise zu gehen. Werter Herr Ministerpräsident, als Christ werden Sie mir zustimmen: Die präsente Liebe von Eltern ist die Quelle für ein Urvertrauen und damit für den Glauben an eine Zukunft hier und dort.

    Wir empfinden es auch als Heuchelei, wenn sich Grün-Rot als ein Robin Hood gibt, der unsere Kinder vor dem Verderb im Elternhaus bewahrt! In Wahrheit geht es doch darum, Geld einzusparen, Arbeitsplätze zu besetzen und die Steuerkassen zu füllen. Mütter in die Betriebe, Kinder in staatliche Verwahrung! Dieses System kommt uns irgendwie bekannt vor, und dass es mehrfach gescheitert ist, scheint hierzulande niemanden mehr zu interessieren. Man sollte dann schon so ehrlich sein und die hausgemachten demographischen und sozialen Verwerfungen beim Namen nennen, die uns zu schaffen machen. Daher halten wir die verlogenen Behauptungen aus Ihrem Ministerium für dreist und inakzeptabel. Dem Diktat der Wirtschaft zu folgen ist das eine, eine stabil gebundene nachwachsende Generation zu ermöglichen, das andere. Wo bleibt der Stolz unserer Nation auf ihren Nachwuchs?

    Ich selbst bin zehnfache Großmutter von vier Kindern, habe 30 von 45 Jahren an einer Heimschule für Erziehungshilfe unterrichtet und kenne die Heimerziehung zur Genüge. Ich weiß, wie sehr die Trennung von den Eltern die Kinder traumatisiert, bin auch davon überzeugt, dass es, bis auf wenige Einzelfälle, besser wäre, Eltern zu stützen, als ihre Kinder zu beseitigen.

    Herr Kretschmann, obwohl Sie ein grüner Politiker sind, achte ich Sie als einen ehrlichen und aufrichtigen Mann mit dem Herzen am rechten Fleck. Bis heute wirken Sie auf mich authentisch und verlässlich. Was aber die Grünen vereint mit der SPD hier im Bildungsbereich abliefern, das widert mich an. Demokratie lebt von der Vielfalt und ermöglicht sie. Sorge macht mir die um sich greifende Gleichmacherei. Wir hatten ein so buntes Bildungssystem, nun wird unter dem ideologischen Vorwand einer „Chancengleichheit“ Vereinheitlichung und Inklusion gepriesen. Die Folge wird Mittelmaß und ein Absacken des Niveaus sein. Wo bleibt die Achtung vor dem Individuum in seiner Einmaligkeit und Unterschiedlichkeit? Wir waren bisher doch so stolz auf unser breit gefächertes Bildungssystem mit seiner Durchlässigkeit! Nur mit differenzierten Maßnahmen und Mitteln konnten wir auf die schwer traumatisierten Kinder und Jugendlichen im Heim eingehen. Übrigens, ich habe von einer Inklusion schwer erziehbarer Kinder und Jugendlicher noch nichts gehört. Sind diese denn von Ihren Maßnahmen ausgenommen und warum?

    Gleichmacherei statt Gleichwertigkeit! Niedergang einer Demokratie!

    Als Wutbürger, die Herr Geißler Mutbürger nennt, haben wir Eltern im Lkr. Ravensburg uns 2009 zu einer Bürgerinitiative zusammengetan, um resignierten Eltern Mut zum Widerstand zu machen, um aufzuklären, wie unser missglückter Generationenvertrag durch die Missachtung von Erziehungsleistung Eltern und Familien in den finanziellen Ruin treibt. Nehmen Sie sich doch die Zeit, sich mit unserer Homepage zu beschäftigen! Das Unbehagen der Elternschaft ist sehr viel weiter verbreitet als unsere Politiker das wahrhaben wollen.

    Damit grüße ich Sie im Namen der mit uns verbundenen Eltern empört und gleichzeitig voller Respekt vor Ihrer Person
    i. A. Bärbel Fischer

Schreibe eine Antwort zu Ursula PrasuhnAntwort abbrechen