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Die Bundesregierung fordert zus\u00e4tzliche 90 000 Krippenpl\u00e4tze. Dabei ignoriert die sozialistische Denkweise der Regierenden Familie und Kindeswohl\u00a0<\/span><\/strong><\/em><\/p>\n

Kita-Betreuung ist systemrelevant. Das hat Familienministerin Franziska Giffey letzteWoche sozusagen offiziell verk\u00fcndet und dabei auch offenbart, was daran so wichtig sei: \u201eKindertagesbetreuung ist systemrelevant, nicht nur f\u00fcr die Kinder und ihre Eltern, sondern auch f\u00fcr die Wirtschaft.\u201c Von der Systemrelevanz der Familie war wieder nicht die Rede.\u00a0<\/span><\/p>\n

Anlass f\u00fcr diese Einstufung war die Vorstellung einer Studie des Robert-Koch-Instituts \u00fcber das Infektionsgeschehen in Krippen, Horten, Kinderg\u00e4rten. Demnach wurden an 56890 Kitas und Horten im Zeitraum Februar bis Ende September lediglich 79 Infektionsausbr\u00fcche mit insgesamt 381 Covid-19-F\u00e4llen festgestellt. Von diesen 381 F\u00e4llen waren gerade mal 27 Prozent unter f\u00fcnf Jahre alt, zwei Drittel waren 15 Jahre und \u00e4lter (Horte). Mehr als 12 000 Kitas \u00fcbermitteln w\u00f6chentlich dem Institut ihren aktuellen Stand. Die vom Familien-, sowie vom Gesundheitsministerium finanzierte Studie wird bis Ende 2021 fortgesetzt, um eine breite Datengrundlage f\u00fcr k\u00fcnftige Ma\u00dfnahmen zu gewinnen.\u00a0<\/span><\/p>\n

Ein Ergebnis d\u00fcrfte dauerhaft best\u00e4tigt werden: Bei den Ausbr\u00fcchen seien es \u00fcber- wiegend Erwachsene gewesen, die das Virus in die Kitas gebracht h\u00e4tten, bei ent- sprechenden Vorsichtsma\u00dfnahmen brauchen Kitas nicht geschlossen werden. Die pr\u00e4ventiven Schlie\u00dfungen aus dem Fr\u00fchjahr waren r\u00fcckblickend also nicht n\u00f6tig. Das wirkliche Problem f\u00fcr die Kinderbetreuung in Corona-Zeiten ist der erh\u00f6hte Personalbedarf. Schon vorher war die H\u00e4lfte aller Einrichtungen seit l\u00e4ngerer Zeit unterbesetzt, die Einhaltung der Corona-Regeln in Kitas erfordert aber mehr Personal. Offen ist, ob die Ausweitung des Home-Office dazu f\u00fchren wird, dass weniger Kinder in Kitas gehen. Das ist eine Preisfrage und eine Frage des gesetzlichen Anspruchs auf Heimarbeit.\u00a0<\/span><\/p>\n

Bund plant zus\u00e4tzliche 90 000 Krippenpl\u00e4tze\u00a0<\/span><\/strong><\/p>\n

Kritisch in mehrfacher Hinsicht ist die Betreuung f\u00fcr Unter-Drei-J\u00e4hrige. Zurzeit besuchen rund 34 Prozent oder 820 000 U-3-Kinder eine Krippe. Die Bundesregierung will die Zahl noch erh\u00f6hen, geplant sind zus\u00e4tzliche 90 000 Krippenpl\u00e4tze. Die Gro\u00dfe Koalition geht von einem Bedarf von knapp 50 Prozent aus, eingedenk, dass etwa ein Drittel der Kinder und zwar im ersten Lebensjahr wegen des Elterngelds zuhause betreut wird. Am liebsten m\u00f6chte man auf das DDR-Niveau hinaus, also deutlich mehr als 90 Prozent, damit m\u00f6glichst viele junge Frauen nur eine kleine Babypause einlegen und dann der Produktion wieder zur Verf\u00fcgung stehen. So \u00e4hnlich sahen das auch schon Karl Marx und Friedrich Engels.\u00a0<\/span><\/p>\n

Darin liegt die zweite Offenbarung sozialistischer Denkweisen. Denn zur Familien- vergessenheit gesellt sich hier die Kindeswohlvergessenheit.<\/strong> Nach diesem kollekti- vistischen Denken kann Vater Staat alles besser. Ignoriert werden die Bindungsbe- d\u00fcrfnisse kleiner Kinder und die schon lange wissenschaftlich nachweisbare Erkenntnis, dass Bindung der Bildung vorausgeht.<\/strong> Das haben die Entwicklungspsychologie, die Hirn- und die Bindungsforschung ausgiebig gezeigt. Demnach ist eine sichere Bindung gef\u00e4hrdet, wenn die au\u00dferfamili\u00e4re Betreuung zu fr\u00fch beginnt, die Trennung von den Eltern zu lange andauert, die Erzieher und die Gruppen in den Kitas zu oft und zu schnell wechseln. Eine kindeswohl-orientierte Politik m\u00fcsste hier gerade jetzt unter den Corona-Bedingungen gegensteuern. Instrumente gibt es (\u201eCorona-Elterngeld\u201c, Betreuungsgeld), man br\u00e4uchte sie nur ausbauen. Das aber scheitert an der fehlenden und auch nicht gewollten Einsicht, dass nicht nur institutionelle, sondern auch famili\u00e4re Kinderbetreuung systemrelevant ist.\u00a0<\/span><\/p>\n

Mehr noch: Es stellt sich die Frage, ob Kitas wirklich systemrelevante Wirkung entfalten k\u00f6nnen, wenn das Personal fehlt, was sich bei vielen Erzieherinnen schon wegen der chronischen \u00dcberforderung auch auf die Qualit\u00e4t niederschl\u00e4gt. Es sind eigentlich die alten Probleme, die schon zu Beginn der Krippenoffensive verdr\u00e4ngt wurden: Mehr Personal und mehr Qualit\u00e4t sind die Voraussetzung f\u00fcr mehr Pl\u00e4tze. Ohne das werden Krippen und Kitas zu Parkpl\u00e4tzen oder Verwahranstalten. Mit Bildung hat das nicht mehr viel zu tun. Darin aber steckt das wirklich Systemrelevante der Kitas.\u00a0<\/span><\/p>\n

VON J\u00dcRGEN LIMINSKI\u00a0erschienen auf TAGESPOST 43\/2020<\/span><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Die Bundesregierung fordert zus\u00e4tzliche 90 000 Krippenpl\u00e4tze. Dabei ignoriert die sozialistische Denkweise der Regierenden Familie und Kindeswohl\u00a0 Kita-Betreuung ist systemrelevant. Das hat Familienministerin Franziska Giffey letzteWoche sozusagen offiziell verk\u00fcndet und dabei auch offenbart, was daran so wichtig sei: \u201eKindertagesbetreuung ist … Weiterlesen →<\/span><\/a><\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_jetpack_newsletter_access":"","_jetpack_dont_email_post_to_subs":false,"_jetpack_newsletter_tier_id":0,"_jetpack_memberships_contains_paywalled_content":false,"footnotes":"","_jetpack_memberships_contains_paid_content":false},"categories":[57],"tags":[2087,2164,29,2085],"jetpack_sharing_enabled":true,"jetpack_featured_media_url":"","jetpack_shortlink":"https:\/\/wp.me\/p2clnu-2zK","_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/9904"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=9904"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/9904\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":9905,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/9904\/revisions\/9905"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=9904"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=9904"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=9904"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}