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Von Birgitta vom Lehn, die ZEIT<\/span><\/h1>\n

Der neue Familienbericht hat sein Thema verfehlt: Er dient nicht Eltern und Kindern, sondern den Interessen des Arbeitsmarktes.<\/span><\/strong><\/h3>\n
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Auf Youtube kursiert das Video einer amerikanischen 24-Stunden-Kita. Morgens um vier wird der kleine Junge von seiner Mutter aus dem Schlaf gerissen und dorthin gefahren. Er darf in Anziehsachen schlafen, damit es in der Fr\u00fche schneller geht. In der Kita angekommen, weist die Erzieherin ihm einen Schlafplatz zu, wo er sich wieder hinlegen darf. Vor der Liegestatt l\u00e4uft ein Fernseher. Der laufe fast immer, hei\u00dft es in dem siebenmin\u00fctigen Film. Mit etwas Gl\u00fcck schl\u00e4ft der Junge noch mal ein, bevor er um sieben geweckt und von der Erzieherin zur Schule gebracht wird. An diesem Morgen schl\u00e4ft der Junge aber nicht wieder ein. \u00dcberm\u00fcdet kommt er zur Schule, \u00fcberm\u00fcdet \u00fcbersteht er irgendwie den langen Tag. Sp\u00e4tabends holt ihn die Mutter wieder ab. Der Junge macht alles geduldig mit \u2013 ein kleines M\u00e4dchen, das die Kita ebenfalls besucht, wirkt erschreckend apathisch.<\/p>\n

Die Kita-Leiterin ist stolz auf ihre Gesch\u00e4ftsidee. Aber sie sagt auch: Alle \u2013 in der Regel alleinerziehende \u2013 M\u00fctter, die ihre Kinder dort hinbringen, w\u00fcrden sie lieber selbst und zu Hause versorgen, wenn sie es denn k\u00f6nnten. Wenn sie nicht Arbeitszeiten h\u00e4tten, die eine 24-Stunden-Flexibilit\u00e4t erfordern und wenn nicht der Job so wenig Geld abwerfen w\u00fcrde, dass ein zweiter oder gar dritter bei Tankstelle oder Imbisskette erforderlich w\u00fcrden. So bleibt den M\u00fcttern nichts anderes \u00fcbrig, als f\u00fcr die Idee der 24-Stunden-Kita dankbar zu sein.<\/p>\n

In Finnland besucht bereits jedes zehnte Kleinkind eine 24-Stunden-Kita, Tendenz steigend. Dort k\u00f6nnen Kinder auch f\u00fcr mehrere Tage \u00fcbernachten, der Staat \u00fcbernimmt die Kosten. Auch in Berlin werden die ersten Rund-um-die-Uhr-Einrichtungen angeboten, die Nachfrage ist da.<\/p>\n

Denn klar: Wenn der Arbeitsmarkt eine immer st\u00e4rkere Flexibilit\u00e4t von den Eltern verlangt, m\u00fcssen die Kinder mitziehen, besser gesagt: ausziehen. Und das nicht nur stundenweise, sondern gleich tage- und n\u00e4chtelang. Ein solches Szenario sollte im Hinterkopf behalten, wer im neuen \u201eFamilienbericht\u201c von der \u201eSynchronisation\u201c der Betreuungs- und Arbeitszeiten liest, die dort verlangt und angestrebt wird. Denn im Zeitmanagement sind \u201erichtige\u201c Eltern offenbar gar nicht gut: sie sind nicht \u201ezeitkompetent\u201c. Das zumindest behaupten die Autoren des Familienberichts.<\/p>\n

Angesichts der Zusammensetzung des Autorenteams \u2013 f\u00fcnf von acht sind Wirtschaft und Arbeitsmarkt verpflichtet, nur eine Expertin entstammt dem Kinder- und Jugendsektor \u2013, verwundert nicht, dass der neue Bericht mit dem Titel \u201eZeit f\u00fcr Familie\u201c eher den Interessen einer immer komplexer und fordernder auftretenden Arbeitswelt dient als denen von Familien. Und deshalb souver\u00e4n sein Thema verfehlt.<\/p>\n

Dabei ist fehlende gemeinsame Zeit in der Tat ein Hauptproblem heutiger Familien. Umfragen best\u00e4tigen immer wieder: Eltern w\u00fcnschen sich mehr Zeit f\u00fcr ihre Kinder. Mehr als nur ein Jahr und zwei Monate Wickeltischdienst. Im Familienbericht hei\u00dft es, Frauen w\u00fcrden \u201ein den meisten F\u00e4llen unfreiwillig weniger arbeiten als M\u00e4nner\u201c. Dies steht in krassem Widerspruch zur Allensbach-Umfrage \u201eIdeale Arbeitszeiten\u201c: Danach w\u00fcnschte nur jede f\u00fcnfte berufst\u00e4tige Mutter mit minderj\u00e4hrigen Kindern mehr als bislang zu arbeiten \u2013 mehr als doppelt so viele wollten ihre gegenw\u00e4rtige Arbeitszeit hingegen verringern.<\/p>\n

Auch rangierten in der Allensbach-Befragung der Bau und die Modernisierung von Spielpl\u00e4tzen, bessere Freizeitangebote f\u00fcr Kinder, familienfreundlichere Fahrpl\u00e4ne und Verkehrsanbindungen, die Einrichtung von Spielstra\u00dfen, wohnortnahe Einkaufsm\u00f6glichkeiten und Kinderarztpraxen auf der Elternwunschliste klar vor mehr Kindergarten- und Betreuungspl\u00e4tzen. Der Gro\u00dfteil (60 Prozent) w\u00fcnschte sich zudem, dass man \u201egenauso anerkannt wird wie Berufst\u00e4tige, wenn man wegen der Kinderbetreuung zu Hause bleibt\u201c.<\/p>\n

Die bessere Anerkennung der Erziehungszeiten bei der Rente sowie die M\u00f6glichkeit f\u00fcr junge Familien mit Kindern, ohne gro\u00dfe finanzielle Einbu\u00dfe eine Zeitlang aus dem Beruf aussteigen zu k\u00f6nnen, war den Befragten wichtiger als der Wunsch nach mehr Kinderkrippen. Und dass Eltern sich \u201egenug Zeit f\u00fcr die Familie nehmen k\u00f6nnen\u201c, war f\u00fcr 80 Prozent der Befragten weitaus mehr wert als \u201egen\u00fcgend gute Betreuungsangebote f\u00fcr Kinder aller Altersgruppen\u201c (60 Prozent). Auch plagte doppelt so viele M\u00fctter ein schlechtes Gewissen, sich wegen der Arbeit zu wenig um ihre Kinder k\u00fcmmern zu k\u00f6nnen, als dass ihnen die Frage der Kinderbetreuung bei l\u00e4ngerer oder kurzfristiger beruflicher Abwesenheit ein Problem gewesen w\u00e4re.<\/p>\n

All diese Elternw\u00fcnsche hat man im neuen Familienbericht aber gar nicht erst aufgegriffen. Stattdessen wird das Zeitproblem einerseits den zeitinkompetenten Eltern zugeschoben (\u201eMangelnde F\u00e4higkeiten im Umgang mit Zeit verhindern, dass Familien ihre Zeitressourcen optimal nutzen, zum Beispiel bei der Bew\u00e4ltigung des Alltags\u201c) und andererseits den Institutionen, die die Betreuungszeiten f\u00fcr die Kinder nicht mit der elterlichen Berufst\u00e4tigkeit \u201esynchronisieren\u201c. Mit anderen Worten: Die Eltern sind zu doof, ein anst\u00e4ndiges Zeitmanagement zu betreiben, und Betriebe und Kommunen sind zu faul oder zu geizig oder beides, eine 24-Stunden-Kita in Gang zu setzen. Kinderbed\u00fcrfnisse werden erst gar nicht thematisiert.<\/p>\n

Das wirklich Traurige an diesem Familienbericht ist, dass er Familie ausschlie\u00dflich als Spielball des Arbeitsmarktes begreift, Eltern in entsprechende Rollenmodelle presst und Kindern eine \u201eKuckuckskultur\u201c zumutet, die Fachleute als bedenklich einstufen. Unter dem Begriff \u201eKuckuckskultur\u201c, so beschrieb der australische Familientherapeut Steve Biddulph in einem Bestseller, soll eine Familienkultur durchgeboxt werden, bei der die Eltern ihre Kinder wie selbstverst\u00e4ndlich sobald wie m\u00f6glich in die H\u00e4nde Fremder geben.<\/p>\n

Die Defizite f\u00fcr Kinder unter drei Jahren, warnte Biddulph, die ganztags in einer Krippe oder \u00e4hnlichen Einrichtung betreut w\u00fcrden, seien \u201eerheblich\u201c. Die Auswirkungen auf innere Stabilit\u00e4t, Vertrauen und Beziehungsf\u00e4higkeit des Kindes seien \u201enegativ\u201c und w\u00fcrden durch \u201eeinen oberfl\u00e4chlichen Gewinn an sozialen F\u00e4higkeiten und praktischer Intelligenz kaschiert\u201c.<\/p>\n

Nicht nur Experten, auch viele Eltern teilen diese Bedenken; sie w\u00fcrden sich am liebsten selbst und so gut es geht um ihre Kinder k\u00fcmmern, erst recht in den ersten Lebensjahren, aber auch noch im Schulalter \u2013 wenn man sie denn lie\u00dfe und ihnen nicht den Geldhahn zudrehen w\u00fcrde. Doch genau darauf l\u00e4uft es hinaus: Wenn man es schon nicht schafft, die Eltern freiwillig zur Kuckuckskultur zu bewegen und die M\u00fctter von ihren Kindern loszueisen, dann muss eben Zwang her.<\/p>\n

Konkret hei\u00dft das: Die Elternzeit f\u00fcr M\u00fctter von drei auf zwei Jahre verk\u00fcrzen, lieber noch auf ein Jahr mit anschlie\u00dfender Teilzeitberufst\u00e4tigkeitspflicht, die beitragsfreie Mitversicherung f\u00fcr nicht berufst\u00e4tige Ehepartner abschaffen und das Land nicht nur mit (24-Stunden-) Krippen-, sondern auch mit Ganztagsgrundschulpl\u00e4tzen \u00fcberziehen. Die Forderung nach Schulen, in denen die Kinder auch \u00fcbernachten k\u00f6nnen \u2013 bislang nannte man das \u201eInternat\u201c \u2013, wird sicher nicht mehr lang auf sich warten lassen.<\/p>\n

Heraus bei derlei Zwangsbegl\u00fcckung kommt das Gegenteil von dem, was Eltern und Kinder sich w\u00fcnschen: Die Zeit f\u00fcr Familie wird so zum unerschwinglichen Luxusgut. Es ist ja sch\u00f6n und auch w\u00fcnschenswert, wenn Oma und Opa sich zeitweise um die Enkel k\u00fcmmern, wie der Familienministerin das aufgrund ihrer eigenen Biografie vorschwebt. Nur k\u00f6nnen sich Gro\u00dfeltern schlecht zwischen drei, vier Wohnorten auf wom\u00f6glich verschiedenen Kontinenten aufteilen, auf denen ihre Kinder samt Enkel im Zeitalter des globalen Arbeitsmarktes leben. Und obendrein wollen die meisten Eltern auch selbst Zeit f\u00fcr ihre Kinder haben. Daf\u00fcr gilt es zu sorgen, nicht f\u00fcr die Entsorgung der Kinder auf Kosten derselben.<\/span>
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Von Birgitta vom Lehn, die ZEIT Der neue Familienbericht hat sein Thema verfehlt: Er dient nicht Eltern und Kindern, sondern den Interessen des Arbeitsmarktes. Auf Youtube kursiert das Video einer amerikanischen 24-Stunden-Kita. Morgens um vier wird der kleine Junge von … Weiterlesen →<\/span><\/a><\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_jetpack_newsletter_access":"","_jetpack_dont_email_post_to_subs":false,"_jetpack_newsletter_tier_id":0,"_jetpack_memberships_contains_paywalled_content":false,"footnotes":"","_jetpack_memberships_contains_paid_content":false},"categories":[57,3],"tags":[63,112,146],"jetpack_sharing_enabled":true,"jetpack_featured_media_url":"","jetpack_shortlink":"https:\/\/wp.me\/p2clnu-l7","_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1309"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=1309"}],"version-history":[{"count":2,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1309\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":1314,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1309\/revisions\/1314"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=1309"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=1309"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.familiengerechtigkeit-rv.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=1309"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}